Donnerstag, 14. November 2013

Du reichst  mir das Kostbarste, Deinen berauschenden Kelch /
Und ich bleibe im Hause des Herrn immerdar 






Die Kraft, die dies ermöglicht, ist der göttliche Eros. Wir müssen uns hier völlig freimachen von den heruntergekommenen hedonistischen Vorstellungen, die viele mit dem Begriff verbinden. Der göttliche Eros, von dem die Väter sprechen, ist die reine Kraft göttlicher Liebe, die das All und die ganze Schöpfung hervorgebracht hat, aus der alles Seiende lebt und die uns zur Erkenntnis der Wahrheit  führt. 
Der Göttliche Eros entzündet ein heiliges Begehren, in dem keine Unreinigkeit, keine Angst und kein egoistisches Wollen mehr ist. Es öffnet aber das geistige Auge, führt zur Erkenntnis der eigentlichen, höchstmöglichen Wesensgestalt und entfaltet unsere Lebenswirklichkeit zum göttlichen Urbild des Seins hin. 
Die in jedem Menschen angelegte und so oft verletzte oder gar zerstörte Sehnsucht nach Liebe und Wahrheit birgt den Keim dieses höchsten Strebens. 
Gott drängt sich nicht auf, aber er kennt unsere Sehnsucht. Er selbst hat die Sehnsucht in unser Herz gelegt, damit wir Ihn suchen. 
In den Fälschungen des Lebens wird unsere Sehnsucht auf ungeeignete, uneigentliche Ziele abgelenkt. So werden wir am Empfang der Gnade gehindert. Die Quelle aller Sehnsucht ist aber zugleich die Quelle aller Erfüllung, aller Lebenskraft, allen Schöpfertums, aller echten Liebe und Freundschaft. Es ist der göttliche Eros, die schöpferische Liebe Gottes. Jedes edle, reine Streben des Menschen ist Bild und Spiegel des göttlichen Eros. 
So hat uns Gott erkannt, so will Er von uns erkannt werden, dass auch wir einander in Wahrheit erkennen. 

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