Donnerstag, 14. November 2013

Leben des heiligen Großmärtyrers Demetrios (oder Dimitrios) von Thessaloniki





Der Heilige kam ca. um 280 n.Chr. zur Welt, in Thessaloniki. Seine Eltern waren wohlhabend und vom alten Geblüt der Griechen; sie waren Makedonier. Die wichtige Handels- und Kulturstadt Thessaloniki befand sich damals größtenteils noch in der Finsternis der Götzenverehrung. Doch der Samen der Frohen Botschaft war bereits in ihr fruchtbares Erdreich gefallen; Apostel Paulus, der Apostel der Völker, wie man ihn auch nennt, hatte Thessaloniki während seiner Missionsreisen besucht und das Evangelium unter den Thessalonichern verkündet.
Die Eltern von Demetrios waren Menschen von großer Tugend. Ihr Sohn wurde mit den Jahren allbekannt durch die Schönheit und Wohlgestalt nicht nur seines Körpers, sondern auch seiner Seele. Er hob sich unter seinen Gleichaltrigen schon früh heraus, war er doch tugendhaft, stark und doch zur gleichen Zeit demütig und gutherzig. Als er langsam zu einem Mann heranwuchs, lernte er die Kriegskünste wie ein Meister, die er jedoch nie zum Bösen verwendete. Bewundernswert war auch die Reinheit seines Körpers und seiner Seele, bewahrte er sich doch vor Unsittlichem. Bei allen war er beliebt und angesehen.
Weil sein Ruhm sich in Thessaloniki verbreitete, verhalf ihm König Maximian zu großem Ruhm und Titeln, zunächst auf Stadtebene, später dann auf Reichsebene. Er gab ihm große Macht, die er nur zum Guten nutzte, weil er immer gerecht war.
Kennzeichnend für seine Tugend und Askese ist folgende Erzählung aus seinem Leben: Er hatte einen Vertrauten von ihm damit beauftragt, ihn jede Nacht mehrmals zu wecken, um diese Stunden im Gebet zu verbringen und den Versuchungen der Nacht und des schwachen Fleisches nicht zu erliegen.

Zur gleichen Zeit stellte sich der heilige Demetrios als ein wahrer Missionar der christlichen Wahrheit heraus, die er verkündete, wo er nur konnte, und damit viele Bewohner von Thessaloniki zu Jesus Christus führte. Seine Lehren waren tadellos wie die Stärke seines Körpers und die seines Geistes; sie erfüllten die Seelen der Menschen mit dem süßen Licht der Wahrheit. Die Kirche von Thessaloniki wuchs indes stetig, während die Götzenanbeter immer weniger wurden.
Weil der Heilige seinen christlichen Glauben nicht verbarg, sondern ihn vielmehr ohne Furcht und Zögern bekannte und predigte, erfuhr eines Tages auch der König davon, dass er ein Christ war und die heimischen „Götter“ verachtete. Der König war entsetzt und enttäuscht. Er ließ ihn sogleich zu sich holen und befragte ihn eingehend. Demetrios erschien wie ein Löwe vor dem unbarmherzigen König, ohne den sicheren Ausgang seines Bekenntnisses zu fürchten. Freimütig bekannte er sich zu seinem Glauben zu Jesus Christus dem Herrn. Maximian versuchte ihn mit lockenden Reden und Kompromissen zu bekehren und dazu zu bringen, die Götzen anzubeten. Doch der Heilige ließ von seinem Glauben nicht ab, sondern erklärte dem Herrscher, dass sein Glaube die Wahrheit Gottes ist, die ihm alle himmlischen Güter und das Heil seiner Seele schenken würde.
Der König reagierte mit unbändigem Zorn auf diese Worte und ließ ihn sofort in den Kerker werfen. Im Gefängnis verbrachte der Heilige seine Zeit mit Gebeten zum Herrn; einmal erschien ihm der Satan selbst, der versuchte, ihn einzuschüchtern, indem er einen Skorpion erscheinen ließ, der ihn zu stechen versuchte. Doch der heilige Märtyrer bezwang ihn mit dem Zeichen des lebensspendenden Kreuzes. In diesem Moment erschien ein Engel Gottes, der ihm einen Siegeskranz aufs Haupt legte und zu ihm sagte: „Friede sei mit dir, Athlet Christi. Sei stark und mannhaft“. Dadurch erhielt Demetrios neue Seelenkraft.
Im Gefängnis traf Demetrios auch auf Nestoras, der ebenfalls den Märtyrertod erlitt. Er sollte dazu gezwungen werden, mit einem furchterregenden und bis dahin unbezwingbaren Lyeos zu kämpfen, der bereits zahlreiche Christen in der Arena mit seiner außerordentlichen körperlichen Kraft getötet hatte. Vor dem Kampf mit ihm bat der junge Nestoras Demetrios um seinen Segen, denn er war auch ein Christ. Er bezwang mit dem Segen von Demetrios den Unbezwingbaren und ging unerwartet als Sieger aus dem Kampf hervor. Nach dem Kampf bekannte er mit Freimut vor allen Zuschauern und dem König, dass Jesus Christus durch die Fürsprachen von Demetrios ihm zu diesem Sieg verholfen hatte. Der König ließ ihn dafür enthaupten. Er wird ebenfalls von der Orthodoxen Kirche als Märtyrer gefeiert (27 Oktober).

Der heilige Demetrios war in den Räumen der Thermalbäder eingekerkert. Dort sollte er nun das Martyrium erleiden. Ihm wurden mehrere Lanzen immer wieder zwischen die Rippen gestoßen, und einmal er hob freiwillig den rechten Arm, damit man ihn mit der Lanze dort durchfuhr, wo man auch Christus auf dem Kreuze verletzte. Gleichzeitig sang der Märtyrer Hymnen. So geschah es im Jahre 304 am 26 Oktober, an diesem Tag wird er auch von den Orthodoxen Christen gefeiert. Danach wurde sein lebloser Körper in einen Brunnen geworfen, doch einige der mutigeren Christen hoben ihn wider heraus, um die heiligen Reliquien wie einen Schatz zu ehren, wie es ihnen gebührte. Viele Wunder fanden seitdem durch seine Reliquien und seine blutdurchtränkte Kleidung statt, bis zum heutigen Tage. Seine Reliquie befindet sich gänzlich in Thessaloniki in der Kirche zu seinen Ehren. Das Myron, das wundertätig jedes Jahr an einem bestimmten Tag aus seiner Reliquie fließt, ist wundertätig. Mögen wir durch seine heiligen Fürsprachen Heil erfahren! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen