Dieser Feiertag wurde in Konstantinopel im Jahre 1084 eingeführt, wegen eines Streites unter den orthodoxen Christen, welcher von den drei Hierarchen (Erzbischöfen, den ersten der Bischöfe) der größte sei, und infolge einer Erscheinung derselben drei, welche dem Metropoliten Johannes von Euchait geschenkt wurde, mit der Erklärung, dass sie alle drei gleich seien vor Gott. Gott liebt alle seine Kinder mit der gleichen Liebe. Deshalb wurde den Hll. Hierarchen ein gemeinsamer Festtag gewidmet. Das Gedächtnis des Hl. Basilius, des Großen, wird am 14. (1.) Januar gefeiert; Das Gedächtnis des Hl. Gregorius, des Theologen, wird am 7. Februar (25. Januar) und 12. Februar (30. Januar) gefeiert; Das Gedächtnis des Hl. Johannes Chrysostomus wird am 27. (14.) September und 26 (13.) November gefeiert.
Der Hl. Basilius der Große:
Der Hl. Basilius (manchmal auch Hl. Bassilios, Wassilios oder Vassilij) wurde um 330 in Kaisarea in Kappadokien (heutigen Kayseri, Türkei), geboren. Hl. Basilios war der Bruder des Hl. Gregor von Nyssa und der Hl. Makrina; er stammte aus einer angesehenen und frommen Familie. Seine Berufslaufbahn begann er um 356, als Lehrer der Rhetorik in seiner Heimatstadt. Auf Pilgerreisen zu Klöstern in Ägypten, Palästina und Mesopotamien lernte er das Kloster und Einsiedlerleben kennen. Er verschenkte sein Vermögen und zog sich mit seinem Freund und Lehrer an der Universität von Athen, dem Hl. Gregor von Nazianz, in die Einöde in der Gegend von Kaisarea, in Zentralanatolien zurück, wo er bald schon weitere Gefährten sammelte.
Der Hl. Basilius erstellte die Mönchsregeln für das Mönchsleben der Orthodoxen Kirche mit den Säulen Gehorsam, Gebet und Arbeit. Scharf wandte er sich gegen die Simonie (Handel mit kirchlichen Ämtern). Anfang des 6. Jahrhunderts dienten Basilius Ordensregeln, dem ehrwürdigen Benedikt von Nursia als Vorlage für sein Regelwerk. Im Jahre 364 wurde der Hl. Basilius zum Priester geweiht. Sein engagierter Kampf gegen die Irrlehren des Arianismus machte ihn zum erfolgreichen Lehrer der Christen. Er veröffentlichte zahlreiche Werke, darunter drei Bücher, die gegen den arianischen Führer Eunomius gerichtete waren. Ferner die dogmatische Abhandlung “De Spiritu Sancto” (“Über den Heiligen Geist”) und die “Moralia”, eine Sammlung asketischer Sittenregeln. Aus seiner Feder stammt auch die bekannte “Liturgie des Heiligen Basilius”, die als orthodoxer Gottesdienste noch heute Verwendung findet.
Im Jahre 370 wurde der Hl. Basilius als rechte Hand des Bischofs Eusebius in seine Heimatstadt gerufen und zu dessen Nachfolger als Erzbischof von Kappadokien geweiht. Der Heilige ward damit Vorgesetzter von 50 Bischöfen. Kaiser Valens war Anhänger des Arianismus, es gab große Konflikte,
aber Basilius blieb standhaft, was den Kaiser so beeindruckte, dass er dem Metropoliten schließlich eine große Schenkung zueignete. Mit diesen Mitteln gründete Basilius die karitative Einrichtung “Basiliada”, die aus Kranken und Armenhäusern bestand und auch ein Aussätzigenasyl unterhielt. Die Christen sind berufen, den Staat zu erleuchten, lehrte der Hl. Basilius (mit Gebet, guten Werken usw.).
Eine junge Frau wandte sich an den Hl. Basilius, deren Mann seine Seelet dem Teufel übergeben hatte. Der junge Man verschrieb sich dem Teufel, um die Jungfrau ehelichen zu können, und der Teufel fügte es so, dass ihr Vater in die Verbindung einwilligte. Erst nach der Heirat erfuhr die junge Frau, dass ihr Mann sich mit dem Teufel eingelassen hat. Sie wandte sich an den Hl. Basilius und erreichte, dass ihr Mann sich zum bekehrenden Gebet mit Fasten für viele Tage einschließen ließ, während auch der Heilige für ihn betete. Aber erst nach großem, gemeinschaftlichen Gebet in der Kirche, gelang dem Heiligen der Sieg: der Teufel gab den satanischen Vertrag heraus und ließ ihn auf den Altar fallen. Der Hl. Basilius ergriff, zerriss und verbrannte ihn.Der Heilige starb nach längerer Krankheit am 1. Januar 379 in Kaisarea, im Alter von 49 Jahren. Der Hl. Basilius selbst, sein Bruder Gregor von Nyssa und sein Freund Gregor der Theologe, werden gemeinhin “die großen Kappadokier” genannt. Der Hl. Basilius gilt in der orthodoxen Kirche und auch in der römischkatholischen Kirche als Kirchenvater.
Seine Feste werden am 14. (1.) Januar und 12. Februar (30. Januar) gefeiert.
Der Hl. Johannes Chrysostomus:
Der Hl. Johannes wurde um 354 in Antiochia, (heut. Antakya) in einer Familie eines Heerführers geboren. Sein Vater war früh gestorben, dennoch erhielt er eine gediegene Ausbildung, auch im religiösen Leben, studierte Redekunst bei dem griechischen Rhetoriker Libanius und begann eine Laufbahn als Anwalt. 372 wurde er getauft, anschließend studierte er an der berühmten theologischen Schule von Antiochia, vor allem Bibelauslegung. Hier lernte er dann als Mönch und Einsiedler das asketische Leben. Dennoch kehrte er nach Antiochia zurück, wo er im Jahr 381 vom Hl. Meletius, Bischof von Antiochia, zum Diakon und 386 vom Meletius Nachfolger, Bischof Flavianos, zum Priester geweiht wurde.
Berühmt wurde der Hl. Johannes durch sein Talent eines Theologen und Religionsphilosophen. Er wirkte als begnadeter Autor und Prediger an der Patriarchalkirche von Antiochia. Sein Ernst und die lebensnahe Art zu predigen führten zu seinem Ruf, einer der größten Redner der frühen Kirchengeschichte zu sein; daher sein Name “Chrysostomus” („Goldmund“).Im Jahr 398 wurde der hl. Johannes vom Kaiser des Oströmischen Reiches, Arkadius (395408), zum Patriarchen von Konstantinopel ernannt. Er gründete Krankenhäuser, unterstützte die verarmte Bevölkerung und betätigte sich mit seinem Redetalent in der Mission. Seine Kritik am verfaulten und unmoralischen Leben in der Hauptstadt, am kaiserlichen Hof und auch in der Kirche brachte ihn in Konflikt, vor allem, mit der Kaiserin Eudoxia. Auf der “Eichensynode” in Chalkedon im Jahr 403 wurde der Hl. Johannes abgesetzt und 404 in die Verbannung nach Armenien geschickt. Kurz darauf, nachdem die Kaiserin eine Fehlgeburt erlitten hatte, wurde er zurück gerufen, weil sie sich ihr Handeln als Strafe Gottes erklärte. Nach ihrer Genesung schickte sie ihn aber bald schon wieder in die Verbannung, in die Einsamkeit des Taurusgebirges, nach Pityus in Kolchis (heut. Suchumi in Georgien). Er entschlief am 14. September 407, und wurde zuerst dort in Pityus beigesetzt.
Im Jahr 438 wurden die Reliquien des Heiligen Johannes vom Kaiser Theodosius II. nach Konstantinopel überführt und feierlich in der Kapelle der Hl. Irene in Konstantinopel (heut. Istanbul) gelegt. Das umfangreiche Werk des Hl. Johannes enthält Homilien, Briefe, Abhandlungen und eine Liturgie. Der Hl. Johannes Chrysostomus wird als einer der vier großen Kirchenväter der Orthodoxen Kirchen verehrt.
Das Gedächtnis des Heiligen Johannes Chrysostomos wird am 12. Februar (30. Januar), 27. (14.) September und 26 (13.) November gefeiert. Die Überlieferung seiner Reliquien wird am 9. Februar (27. Januar) gefeiert.
Der Hl. Gregorius von Nazianz, „der Theologe“:
Der Hl. Gregorius war ein gebildeter Adliger, geboren auf dem bescheidenen Landgut Arianz bei Nazianz in Kappadokien. Er stammte aus eine Familie von Heiligen: Sein Vater war der Hl. Gregorius von Nazianz, der Ältere, ein durch den Einfluss seiner Frau konvertierter Jude, zuerst Rhetor und dann 45 Jahre lang Bischof von Nazianz, und seine Mutter Nonna wurden ebenso wie seine beiden Geschwister Caesarius von Nazianz und Gorgonia heilig gesprochen. Sein Bruder Caesarius († 368) war Arzt am Hof Kaiser Julians und Statthalter von Bithynien.
Seine Mutter Nonna war eine fromme Christin, die ihren Mann, Gregor von Nazianz den Älteren, zum christlichen Glauben führte. Erst spät kam Gregor auf die Welt. Er studierte in Kaisarea, in Alexandria, wo er den Hl. Athanasius kennenlernte, und gegen 348 in Athen, wo er er dem Hl. Basilius begegnete, mit dem ihn eine lebenslange innige Freundschaft verband. Ein weiterer Mitstudent war 355 der spätere Kaiser Julian Apostata (Julian, der Abtrünnige), für den er jedoch, wie er in den zwei Reden gegen Julian zeigte, keine Vorliebe empfand; er sah dessen Verbrechen voraus.Er begab sich in die Einsamkeit zum Hl. Basilius, dem Großen, der mit einigen Gleichgesinnten am Fluss Iris mit strenger, klösterlicher Askese lebte. Er mußte dieses klösterliche Leben aufgeben, als ihn sein Vater im Jahre 362 nach Nazianz zurück rief, damit er ihm in seinen bischöflichen Angelegenheiten beistehe. Durch seinen Vater war er 360 getauft worden und 361 wurde er, sehr gegen seinen eigenen Willen, zum Priester zwangsgeweiht.
Im Jahre 372 brachte Basilius, inzwischen zum Bischof von Kaisarea geweiht, Gregor dazu, die Leitung der Diözese von Sasima zu übernehmen; er konnte jedoch sein Amt nicht ausüben, weil er sich gegen die anderen Bischöfe nicht durchsetzen konnte. Gregor fügte sich und verwaltete weiterhin das Amt seines Vaters, bis dieser, hundertjährig, starb. Ab 379 leitete Gregor die nikainisch (wg. dem 1. Ökumenisches Konzil von Nikaia) geprägte Kirchengemeinde in Konstantinopel (dem heutigen Ístanbul).
Da ihm unterdessen alle arianischen Kirchen verschlossen waren, gründete Gregor in seinem Haus die Kirche der heiligen Anastasis, der heiligen Auferstehung, denn er war fest davon überzeugt, dass der rechte Glaube wieder auferstehen würde, den er durch Wort und Beispiel zu verbreiten versuchte.
Nur wenige rechtgläubige, orthodoxe Christen hielten noch zu ihrem Bischof, der von allen Seiten schmähliche Angriffe, bis zur tätlichen Verfolgung seiner Person zu erdulden hatte. Er selbst lehrte aber: "Wir wollen in der Freude nicht der Gottesfurcht vergessen und im Leid die Hoffnung niemals aufgeben."
Er begann zu predigen, unter anderem seine fünf theologischen Reden, für die ihm postum, durch das Konzil von Ephesus, der Titel „der Theologe“ verliehen wurde (ein Titel, der außer ihm nur dem Apostel Johannes, dem Verfasser des vierten Evangeliums, und dem späteren Simeon, dem „Neuen Theologen“ zukommt). Einer seiner Schüler in dieser Zeit war der Hl. Hieronymus, der spätere Kirchenvater und Übersetzer der Vulgata (der lateinischen Übersetzung der Heiligen Schrift). Aus dieser Zeit stammen fünf Diskurse über die Dreieinigkeit, welche seinen theologischen Ruf Gregorius' als führenden Kirchenvater des 4. Jahrhunderts begründeten.Gregor fand sich nun, wie vorher erwähnt, mitten in der Auseinandersetzung mit dem Arianismus wieder, der Sonderlehre des ägyptischen Priesters Arius, der behauptete, Christus sei nicht ein Gottmensch, sondern ein Geschöpf gewesen; so wurde, durch die Lehre des Arius, die Errettung der Menschheit unmöglich gemacht, denn wenn Christus nicht ein Gottmensch, der Messias war, sondern nur ein Geschöpf, dann gibt es keine Hoffnung und Errettung für die Menschheit. Arius behauptete, der Heilige Geist Gottes sei ein Geschöpf.
Der Arianismus war zwar vom Konzil verurteilt worden, setzte sich aber bis über die Mitte des Jahrhunderts hinaus in Politik und Gesellschaft weitgehend durch, besonders in der von den arianischen Goten dominierten Armee, dem Kaiserhaus und in der Hauptstadt Konstantinopel. Als einer der brillantesten Redner der frühen Kirchengeschichte, zog Gregorius ein ständig wachsendes Publikum an, was andererseits zu verbalen und lebensgefährlichen, tätlichen Angriffen, durch die Anhänger des Arius führte. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass die Stadt, unter dem Einfluss des Hl. Gregorius, wieder zum Glauben der Orthodoxen umkehrte.
Nach dem zweiten ökumenischen Konzil, dem 1. Konzil von Konstantinopel, wurde Gregor 381 von Kaiser Theodosius zum Erzbischof von Konstantinopel erhoben, damit er die Kirche nach den Wirren des Arianismus-Streites wieder ordnen solle. Er hatte beträchtlichen Einfluss auf die Entscheidungen des ersten Konzils von Konstantinopel, das er anfänglich leitete. Andererseits saß er, als Patriarch von Konstantinopel, zwischen sämtlichen Stühlen: Beim Hof und bei der höheren Geistlichkeit (die mehrheitlich kurz vorher noch arianisch gewesen war) rief der Asket aus der Provinz, der in seinem Leben und in seinen Predigten jeden Luxus strikt ablehnte, Ablehnung, Befremden und Verachtung hervor. Das Volk enttäuschte er, weil er seinen Einfluss beim Kaiser nicht ausnützte. Den vielen Intrigen war er erst recht nicht gewachsen. Schon 381 trat er, offensichtlich sehr erleichtert, von seinem Amt zurück. Er dankte mit einer ergreifenden Predigt ab, um eine Ausweitung des Schismas (der Kirchenspaltung) zu verhindern. Er zog sich dann endgültig auf sein Landgut Arianz zurück. Hier verbrachte er seine letzten Jahre, die er ganz seiner literarischen Betätigung widmete; er konnte nun zu den theologischen Fragen seiner Zeit, vor allem der Trinitätslehre und Christologie, gründlich Stellung nehmen. Er schrieb, in Bezug auf die Heilige Dreifaltigkeit:„Bewahrt mir vor allem dieses gute Vermächtnis, für das ich lebe und kämpfe, mit dem ich sterben will und das mich alle Übel ertragen und alle Vergnügungen gering schätzen lässt: nämlich das Bekenntnis des Glaubens an den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist. Ich vertraue es euch heute an.
In ihm werde ich euch in dieser Stunde ins Wasser tauchen und daraus herausheben. Ich gebe es euch zum Begleiter und Beschützer eures ganzen Lebens. Ich gebe euch eine einzige Gottheit und Macht, die als Eine in den Dreien existiert und die Drei auf je verschiedene Weise enthält. Eine Gottheit ohne Ungleichheit der Substanz oder Natur nach, ohne erhöhenden höheren Grad oder erniedrigenden niederen Grad …. Es ist die unendliche Naturgleichheit dreier Unendlicher. Gott als ganzer, jeder in sich selbst betrachtet .... Gott als die Drei, zusammen betrachtet .... Kaum habe ich begonnen, an die Einheit zu denken, und schon taucht die Dreifaltigkeit mich in ihren Glanz. Kaum habe ich begonnen, an die Dreifaltigkeit zu denken, und schon überwältigt mich wieder die Einheit?“
Jahrelang ertrug er eine sehr schmerzhafte Krankheit, bis er um das Jahr 390 entschlief.
Der Hl. Gregorius war ein begeisternder Prediger, schrieb Briefe und Gedichte und war ein bedeutender Mystiker. 45 seiner Predigten, 243 Briefe sowie 407 dogmatische und moralische Verse sind erhalten. Er gilt als einer der ganz großen Theologen der Kirche. Zusammen mit seinem Freund und Lehrer Basilius dem Großen und mit Gregor von Nyssa war er der Begründer des orthodoxen Kampfes gegen die Irrlehre des Arianismus, der die Göttlichkeit Christi leugnete. Er bekämpfte die Lehre, wonach der Heilige Geist Gottes ein Geschöpf sei, die Leugnung der menschlichen Natur Christi und die verbrecherischen Taten von Julian Apostata.
Der Hl. Gregorius ist ein orthodoxer Kirchenvater, und wird seit dem 5. Jahrhundert wegen seiner überzeugenden Verteidigung des christlichen Glaubens als „der Theologe“ bezeichnet. Seine Gebeine wurden 950 von Arianz nach Konstantinopel überführt und in die Apostelkirche übertragen; daran gedenkt die Orthodoxe Kirche am 19. Januar. Während des 4. Kreuzzuges wurden Reliquien, nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1204, geraubt und nach Rom gebracht; sie ruhten dann in der Peterskirche, bis Papst Johannes Paul II. sie im Jahr 2004 dem orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel wieder zurück gab. Weitere Reliquien des Heiligen sind in Moskau zu finden.
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