"Es gibt Augenblicke und Zeiten in unserem Leben, die wie ein finsterer Himmel über unserem Herzen hängen, die uns Licht und Atem nehmen und in denen wir die Hände ringen nach einer Erlösung. Nicht Zeiten der Gefahr, des Kerkers, des Todes, sondern die Zeiten, in denen wir auf eine schreckliche Weise erkennen, daß wir unser Leben vertun. Daß wir auf einem falschen Boden wachsen, eingesenkt und an einen Stab gebunden, hoffnungslos und rettungslos, und daß wir schlechte Früchte tragen werden. Und dass wir uns nicht lösen können, ohne das Erdreich aufzubrechen, ohne den Strick zu zerreißen, den Stab zu brechen, und vor der Welt schuldig zu werden, indes wir doch nur dem Gesetz gehorchen, nach dem wir angetreten sind und das uns zu den fernen Küsten treibt, von denen wir nichts wissen, als dass es eben unsre Küsten sind, mögen es solche des Leides oder der Seligkeit sein."
(Ernst Wiechert)
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