Was stellt der Mensch eigentlich vor? Diese Frage beantwortet den Menschen der Apostel: „Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: «Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (2. Kor 6, 16). In der Heiligen Schrift wird überhaupt ein jeder Mensch ein Haus, eine Wohnstatt, ein Gefäß genannt. Ein Mensch, der nicht ein Haus Gottes und ein Gefäß des Göttlichen Segens sein will, wird zu einem Haus und zu einem Gefäß der Sünde und des Satans. Der Mensch muss das sein, als was er erschaffen ist, nämlich ein Haus, eine Wohnstatt, ein Gefäß.
Er kann nicht mit sich allein ohne menschlichen Umgang sein: das ist für ihn widernatürlich. Mit sich allein kann er nur sein vermittels der Göttlichen Gnade und durch deren Wirkung: ohne diese Gnade wird er sich selbst fremd und ordnet er sich unwillkürlich den gefallenen Geistern unter, wenn er sich von dieser Gnade eigenmächtig entfernt und den Willen Gottes missachtet…
Ein Gefäß und eine Wohnstatt Gottes wird der Mensch vermittels des christlichen Glaubens; eingerichtet und geschmückt wird diese Wohnstatt durch die Wirkung des Heiligen Geistes. Alle von Gott Auserwählten wurden zu Tempeln der Gottheit, wie das der heilige Apostel Paulus von sich sagt: „Christus lebt in mir“ (Gal. 2, 20). Wer seiner Göttlichen Bestimmung nicht genügt hat, dem verheißt der Apostel ewiges Ungemach. „Wisset ihr nicht, - so spricht er, - dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben“ (1. Kor. 3, 16, 17). Das heißt, wenn der Mensch von Gott abweicht, dem Umgang mit gefallenen Geistern überlassen ist und somit für alle Zeiten vom Höllenfeuer verzehrt wird. „Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer eigen? Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe (1. Kor. 6, 19, 20).
Ausgehend von diesen Zeugnissen des Heiligen Geistes, definieren wir den Menschen folgen dermaßen: «Der Mensch ist mit Leib und Seele ein von Gott erschaffener Tempel der Gottheit».
Auf diese unsere Definition des Menschen möchten wir unsere lieben Brüder, die Mönche und überhaupt alle christlichen Glaubensstreiter aufmerksam machen, alle jene, die richtig und gemäß dem Willen Gottes dienen möchten. Ein von dem Heiligen Geist vorgezeichnetes richtiges Dienen hat zur Folge, dass der Glaubensdiener durch den Göttlichen Segen erneuert wird und Christus mit Seinem Vater und dem Heiligen Geist in Seinen Tempel - den Menschen - einzieht.
Zu einem richtigen Dienen, wie es unbedingt notwendig ist, fordert den Christusjünger der Apostel auf: „Leide mit als ein guter Streiter Jesu Christi“, - spricht er. Und wenn jemand auch kämpft, wird er doch nicht gekrönt, er kämpfe den recht“ (2. Tim. 2, 3, 5).
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