Mittwoch, 25. Dezember 2019

Weihnachten: Mythos und Wahrheit


Erzpriester Dr Georgios Metallinos
Univ. Prof. Em, Universität Athen


Mit Seiner Menschwerdung und Geburt hat der Gottmensch Jesus Christus das Ziel der Schöpfung des Menschen vollendet, nämlich das Erscheinen des Gottmenschen in der Geschichte. Es geschieht die Vereinigung des Geschöpfs mit seinem unerschaffenen Schöpfer. Der Zweck der Menschwerdung ist die Vergöttlichung des Menschen. „Gott wird Mensch, damit Adam zum Gott erschaffen wird“ (Troparion von Weihnachten). „Er wurde Mensch, damit wir vergöttlicht werden“(Hl. Athanasius der Große). „Denn Gott wurde Mensch und der Mensch Gott.“ (Hl. Johannes Chrysostomos). In der Logik eines Moralisten ist der Ausdruck „damit wir vergöttlicht werden“, den die Kirchenväter wie der Heilige Athanasius der Große verwenden, ein Skandal. Deshalb spricht man öfters von einer „ethischen Vergöttlichung“. Denn man fürchtet sich davor zu akzeptieren, dass sich das mit der Vergöttlichung „durch die Gnade Gottes“ verwandelt, was der Dreieinige Gott gemäß „seinem Dasein“ tatsächlich ist (nämlich unerschaffen, anfangslos, unsterblich). Daher ist Weihnachten unmittelbar mit der Kreuzigung und der Auferstehung, aber auch mit der Himmelfahrt und mit Pfingsten verbunden. Der Gottmensch Jesus Christus öffnet den Pfad, dem jeder zu erlösende Mensch berufen ist zu folgen, indem er mit Ihm vereint ist. Das Fest der Verkündigung der Jungfrau Maria und Weihnachten führen uns zu Pfingsten, dem Ereignis der Vergöttlichung des Menschen in Christus, mittels des Leibes Christi. Wenn Weihnachten die Geburt Gottes als Mensch ist, ist Pfingsten die Vollendung des Menschen als Gott durch die Gnade Gottes. Durch unsere Taufe nehmen wir Anteil an der Fleischwerdung Christi, an seinem Tod und an seiner Auferstehung, auch wir erleben „unser Weihnachten“, unsere abermalige Schöpfung. Die Heiligen, die die Vereinigung mit Christus erlangen, also die Vergöttlichung, nehmen Anteil an Pfingsten und erreichen dadurch die Vollendung und Vervollständigung des in Christus wiedergeborenen Menschen. Dies bedeutet aus kirchlicher Sicht die Verwirklichung des Menschen, also die Erfüllung des Zweckes seines Daseins.
Auch wenn dieses theologische Wort ermüdend ist, besonders für den zeitgenössischen, theologisch nicht eingeweihten Menschen, drückt es nichts anderes als die Wirklichkeit der Erfahrung unserer Heiligen aus. Allein durch diese Erfahrung ist es möglich, Weihnachten aus kirchlicher Sicht, das heißt auf Christus zentriert, zu begreifen. Im Gegensatz dazu hat das Unvermögen des nicht in Christus wiedergeborenen Menschen, Weihnachten sinngemäß zu deuten, zu manchen Mythen bezüglich des Weihnachtsfestes geführt. Die über das geistige Leben keine Kenntnis besitzenden Menschen erschaffen Mythen über Weihnachten im Rahmen der eigenen Fantasie und Mythenbildung, weil sie Weihnachten nicht leben können und dessen wahrhaftigen Sinn verloren haben. Wie wir noch sehen werden, ist diese Orientierungslosigkeit nicht immer mit der Ablehnung des Mysteriums verbunden, sondern mit dem Unvermögen, das Mysterium zu leben und zu erleben, was unvermeidlich zu dessen falscher Auslegung führt.
Eine erste mythologische Antwort zur Frage über Weihnachten findet man bei den Häretikern, bei einer stochastischen und unangemessenen, d. h. unerfahrenen, theologischen Abhandlung. Der Doketismus, eine der schlimmsten Häresien aller Zeiten, nahm auf der Basis einer Fantasie den Tod des Logos Gottes an. Es wurde also behauptet, dass es sich um eine scheinbare Existenz Gottes in der irdischen Realität handelte. Aus welchem Grund könnte man nun fragen. Die Doketen jedweder Epoche können im Rahmen ihrer begrenzten Logik die Fleischwerdung und die Geburt Gottes als Mensch nicht akzeptieren. Sie erklären sich zu selbstberufenen Verteidigern der Glaubwürdigkeit Gottes und schämen sich, etwas anzunehmen, was Gott selbst für unsere Rettung ausgewählt hat, nämlich den Weg der Mutterschaft. Dass also Jesus Christus als Gottessohn von einer Mutter geboren wurde, selbst wenn diese nicht weniger als eines der allreinsten Geschöpfe der gesamten Menschheitsgeschichte ist, die allheilige Jungfrau. All diese Menschen halten sich oft für „überaus“ Orthodox (gemäß dem Heiligen Gregor von Nazianz). Denn der Doketismus führte zum Monophysitismus, zur Verneinung der menschlichen Natur Jesu Chrisi. Es handelt sich um die Konservativen, die Formalisten, die Skandalisierten. Für all diese sind die Wahrheit, die Realität und die Geschichte ein Skandal. Während andere die Göttlichkeit Christi verneinen, lehnen diese Seine menschliche Natur ab. Aber die Orthodoxie und das Christentum in seiner authentischen Art ist die „historischste Religion“ wie der unvergesslichen Vater Georg Florovsky sagt. Sie lebt in der Realität der göttlichen Energien zu unserer Rettung und zeigt sich im Realismus der Gottesgebärerin: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!“ (Lk 1,38). „Auch noch Pilatus im Glaubensbekenntnis“ sagt ein serbisches Sprichwort. Denn Pilatus, der willensschwächste Offizier der Geschichte, bestätigt als reale historische Person die geschichtliche Zuverlässigkeit des Evangeliums. Den Doketen zum Trotz ist doch „das Wort Gottes Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben Seine Herrlichkeit gesehen (das unerschaffene Licht Seiner Göttlichkeit)“ (Joh 1,14). „Denn in Ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes“ (Kol 2,9), d. h. er ist ganz Gott und ganz Mensch.
Die Fleischwerdung und die Geburt des Gottmenschen ist ein Skandal für die menschliche Weisheit, welche sie sich selbst abschafft und widerlegt, indem sie versucht, das Mysterium Christi als „Torheit“ zu bezeichnen, welche durch den Tod am Kreuz vollendet wird (1 Kor 1,23). Ist es möglich, dass Gott jenen Bereich der Kenosis (Entäußerung) erreicht, dass Er am Kreuz als Gottmensch stirbt? Dies ist der Skandal für die Weisen dieser Welt. Ihrer Ansicht nach opfern die „Götter“ dieser Welt üblicherweise die Menschen für sich selbst und opfern nicht sich für die Menschen. Wie könnten sie also diese göttliche Uneigennützigkeit und Selbstlosigkeit annehmen? „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, […] damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh 3,16. 17). Im Rahmen einer „logischen“ oder „naturgemäßen“ theologischen Abhandlung verliert sich das Göttliche in der Person Christi und es bleibt das Menschliche, und auch dieses missverstanden und verfälscht, weil es historisch keinen Menschen Christus gibt, sondern den Gottmenschen. Die Vereinigung Gottes und des Menschen in der Person des Göttlichen Logos ist „unvermischt“, aber auch „ungeteilt“. Die „logischen“ Auslegungen der Person Christi erweisen sich als unvernünftig, weil sie nicht imstande sind, mit der Logik zu begreifen, was über der Logik steht.
Auch das juristische Bewusstsein ist Teil des Skandals um Jesus Christus. Es sucht eine soziale Ursache in der Fleischwerdung und endet ebenfalls in einem Mythos, wenn es sich nicht auf das göttliche Wort verlässt. Die Franken entwickelten mittels des bekannten Scholastikers Anselm (11. Jh.) den Mythosder „Genugtuung dergöttlichenGerechtigkeit.“Der Göttliche Logos nahm Fleisch an, um gekreuzigt und geopfert zu werden und so eine Genugtuung für die Lästerung zu geben, die die menschliche Sünde Gott zugefügt hat. Die vorherrschende mythologische Meinung in der damaligen fränkischen Feudalgesellschaft über Gott zeigt sich darin, dass Er in der fränkisch-deutschen Vorstellung die Position eines über allem stehenden Allherrschers einnimmt. Auch wenn Johannes rief: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab“ (3,16), oder auch Paulus: „Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8). Vergebens! „Damit er für sich Rache nimmt“ und damit er „Genugtuung fordert“ wird der westliche oder verwestlichte Mensch lernen zu rufen.
Dadurch wurde ein „Christentum“ in einer anderen Gestalt erschaffen, welches sich nicht von der Mythologie unterscheidet und abgrenzt, sondern auf Gott unsere Fantasien und unsere Aberglauben projiziert. Die Rationalisierung und Vergesetzlichung des Mysteriums des Gottmenschen stellt die größte Gefahr für das Christentum in der Geschichte dar.
Das religiöse (formalistische) Bewusstsein erlebt einen „Skandal“ der Menschwerdung, indem es in die Erschaffung des Glaubens flüchtet. Es verlässt den Sinn von Weihnachten zugunsten von Feierlichkeiten und verliert den wahren Zweck, welcher die „Adoption“ (Vergöttlichung) ist: „Damit wir an Kindes statt angenommen würden“ (Gal. 4,5). Sonst handelt es sich um den Skandal des Pharisäertums, auch wenn man es Christentum nennt.
Es sind jedoch die Feinde des „Kindes“, die den Skandal der Macht leben. Der Herodismus! Die Herrschenden, oder besser gesagt diejenige, „die behaupteten, dass sie herrschen“ (Mk 10,42; glauben, dass sie herrschen), wie Herodes, sehen im neugeborenen Jesus Christus eine Konkurrenz und eine Gefahr ihrer Interessen. Deswegenhabensie „demKindnachdemLebengetrachtet“ (Mt 2,20). Sie missverstehen auf diese Weise den wahren Charakter der Herrlichkeit Christi, die „kein Ende hat“. Christus als der König der Schöpfung ist deren einziger wahrhafter Herr, deren Schöpfer und Retter, und nicht die Heroden dieser Welt, die entschlossen morden, um ihre Herrschaft beizubehalten.
Der Heilige Gregor von Nazianz (E.P 36,516) bietet uns die Möglichkeit, einer richtigen Annäherung an Weihnachten, also eine mit dem Heiligen Geist erfüllte: „Denn wir feiern nicht festlich, sondern göttlich; nicht weltlich, sondern himmlisch; nicht unseretwegen sondern wegen des unseren (d. h. wegen Christus). Allerdings wegen unsers Herrn. Nicht wegen der Schwächen, sondern wegen der Heilung; nicht wegen der Schöpfung, sondern wegen der Wiedererschöpfung“.

Quelle und Dank an:  www.metropolisvonaustria.at

Dienstag, 24. Dezember 2019

CHRISTMAS : TRUTH AND MYTHS


By Protopresbyter Fr. George D. Metallinos
Professor Emeritus of the Athens University School of Theology

With His Incarnation and Birth, the Godman Jesus Christ actualizes the purpose that man was fashioned for, which was the eventual emergence of the Godman in History - the union of the created creature with the Uncreated Creator. 
The purpose of the Incarnation was man’s deification (theosis).
God becomes man, in order to make Adam God” (Christmas Troparion hymn).
He became man, so that we might be deified” (Athanasius the Great).
For God became man, and man, God.” (John Chrysostom)
To a moralist’s mindset, the choice of the term “deification” (theosis) used by Fathers such as Athanasius the Great is scandalous. 
That is why moralists speak of “moral theosis”:  they are afraid to accept that man is actually transformed “by Grace” through theosis, into that which the Triune God is “by nature” (uncreated, beginning-less, immortal). It is for this reason that Christmas is directly linked to the Crucifixion and the Resurrection, but also to the Ascension and the Pentecost.  Christ – the Godman – carved the path upon which every person being saved is invited to walk, when becoming united with Him.
The Incarnation and the Nativity lead to the Pentecost – the event of man’s in-Christ deification – that is, within the corpus of Christ.  If Christ’s Nativity is the Birth of God as a man, the Pentecost is man’s completion as a God by Grace.  With our Baptism, we partake of the incarnation, the death and the resurrection of Christ; we too experience “our Christmas” – our regeneration.  As for the Saints who attain union with Christ (theosis), they partake of the Pentecost and thus reach a re-born man’s in-Christ completion and fulfilment.  Ecclesiastically speaking, this is man’s realization – in other words, the fulfilment of his life’s purpose.
As tiresome as the theological word may seem, and especially to the theologically uninitiated person, it basically expresses the reality of our Saints’ experience.  It is through this experience alone that Christmas can be understood ecclesiastically – that is, “Christ-centredly”. Reversely, the inability of the non-reborn-in-Christ person to give meaning to Christmas has led to the rise of certain myths about it.  With their inability to experience Christmas, those who have not savoured a Holy-Spiritual life tend to mythologize about it, within the confines of fantasy and fiction, thus losing its true meaning.  As we shall in fact see, this disorientation is not always linked to the per se denial of the mystery, but to the inability to experience it, which inevitably leads to its misinterpretation.
A first mythological answer to the question of Christmas is given by heresy, that is, by a speculative and groundless (=lacking in experience) theology.
Docetism – the worst heresy of all time – asserted an imaginary incarnation of God the Logos; that is, a “seemingly present” God within endo-cosmic reality.  One could ask: for what reason?   Well, the Docetes of every era cannot –within the limits of their logic– accept the incarnation and the birth of God as a human being. Having transformed themselves into self-appointed defenders of God’s authority, they are ashamed to accept something that God Himself had chosen for our salvation, which was the path of maternity: that is, for Him to have been born of a Mother, even though She was none other than the purest creation in the entire History of mankind: the Most Holy Virgin.
All of the aforementioned believers can be ranked among the “hyper-exaggerating” Orthodox (according to Saint Gregory the Theologian), because Docetism led to the denial of Christ’s human status, in the form of Monophysitism (=having one nature).  These are the conservatives, the ritualists, the easily scandalized.  Truth, reality and historicity are scandals, in the minds of all of these.  Whereas the former reject Christ’s divinity, the latter deny His humanity. And yet, Orthodoxy – that is, Christianity in its authenticity – is the “most historic religion” according to the ever-memorable Fr. George Florovsky.  It lives within the reality of God’s energies for our salvation and accepts them with the realism displayed by the Holy Mother: “Behold, the handmaiden of the Lord; may it be to me, according to Your word”!  (Luke 1:38).   “Pilate also in the Creed”, says a charming Serbian maxim.  Because Pilate, as the most spineless officer in History but nevertheless an existent historical personage, actually confirms the historical truth of the Gospel.  Anyway, in spite of the Docetes, God the Logos “became flesh (a man) and dwelt among us, and we have beheld His glory (the uncreated light of His divinity)” (John 1:14).  “For in Him dwells all the entire fullness of Godhead, bodily” (Coloss.2:9) – in other words, He is fully God and fully human.
The incarnation and the birth of the Godman is a scandal for human wisdom, which abolishes and negates itself when it hastens to characterize as “folly” the mystery of Christ that culminates in His crucifixional death (1 Cor.1:23).  Is it ever possible for God to have reached such a degree of self-vacating, that He would die on the Cross as Godman?  That is precisely what scandalizes the wise of the world. To them, the “gods” of this world usually sacrifice people for themselves; they do not sacrifice themselves for the people.  So, how can they possibly accept the mystery of the Divine Selflessness?  “For thus did God love the world, that He gave (sacrificed) His only-begotten Son […] that the world be saved through Him”  (John3:16,17).  Within the confines of “logical” or “natural” theologizing , the divine element of Jesus Christ’s Person is eliminated, leaving only the human one, which is likewise misconstrued and misinterpreted, because -historically speaking- there is not a man-Christ, only the Godman-Christ.  The union of God and man in the Person of God the Logos is not only “unconfused”; it is also “indivisible”. The “logical” interpretations pertaining to the Person of Christ are proven to be irrational, inasmuch as they are unable to logically conceive something that is “above logic”.
The legal-juridical conscience likewise sees scandal in the Person of Christ; it seeks social expedience in the Incarnation and it too resorts to a myth, when it does not surrender itself to the Divine Logos.  Through their renowned scholastic, Anselm (†1109), the Franks concocted the myth on the “satisfaction of divine atonement”: God the Logos is incarnated, in order to be crucified-sacrificed and thus provide satisfaction for the offense that man’s sin had caused God! 
Whatever prevailed at the time in Frankish feudal society was projected (mythologically) onto God, Who was given the status of a super-emperor in the Franco-German imagination.
So what, if John cries out: “for thus God loved the world, that He gave His only-begotten Son” (3:16), or Paul: “But God demonstrates His own love toward us, in that while we were still sinners, Christ died for us” (Rom.5:8)?  No!  The Western (or westernized) man will be taught to cry out that “it was to take revenge” and “He sought satisfaction” – which is how a “Christianity” of another kind was fashioned: a Christianity that does not differ from fiction, seeing that it projects our imagination and our superstitions onto God.  The rationalizing and the legalization of the mystery of the Godman is the greatest threat to Christianity throughout History.
The religious (ritualistic) conscience lives the “scandal” of the Incarnation by having resorted to the “religionizing” of the Faith.  It exhausts the meaning of Christmas with rituals and loses their true purpose, which is the “adoption” (theosis): “that we might enjoy the adoption as sons” (Gal.4:5).  It is the scandal of Pharisaism, even if it is called Christianity.
But there are also the enemies of the “Child”, who suffer from the scandal of authority. Herodism!  The potentates – or, rather, they “who consider themselves rulers” (who think they rule -Mark 10:42), like Herod, see a rival in the newborn Christ and a threat to their interests.  That is why they “seek the young child’s life” (Matth.2:20). By doing so, they misinterpret the true character of Christ’s regal status, which “is never ending”.  Christ, as King of all Creation, is its only true Lord, creator and saviour, unlike the Herods of this world, who unhesitatingly commit murder in order to hold on to their authority.
Saint Gregory the Theologian (P.G.36,516) provides the potential for a correct approach to Christmas: “Now therefore, let us celebrate, not in a festive manner but divinely; not in an earthly manner but an unearthly one; not that which is our own, but that which is the other’s (=not ourselves; let us rather honour Christ) - even more so, that which is the Lord’s; not that which is of infirmity, but of healing; not that which was formed, but that which has been re-formed”.


source and gratitude to: www.impantokratoros.gr

The Katavasia • Nativity of Christ • 1st Mode • English Orthodox Chant

Sonntag, 15. Dezember 2019

Protopresbyter fr. Georgios Metallinos passed away




The Protopresbyter, Father Georgios Metallinos, was born in Corfu in 1940 and completed his basic education in 1958. He was awarded a BA in theology (1958-1962) and philology (1964-1967) from the University of Athens.
After completing his military service (1963-1965), he was appointed scientific assistant in Patristics and he pursued postgraduate studies in West Germany (Bonn and Cologne) in 1969, where he remained until 1975. In the meantime, he did archival studies and research in England.
In 1971 he became clergyman in Germany and held a PhD in Theology (Athens) and a PhD in Philosophy and History (Cologne).
Since 1984 he has been a professor at the Faculty of Theology at the University of Athens, where he has been teaching History of Spiritual Life during the post-Byzantine period, History and Theology of Worship and Byzantine History. He served as dean of the School of Theology from 9/1/2004 to 8/31/2007. Afterwards, he retired and was given the title of emeritus.
He served at Saint Antipas University Church located in the Department of Dentistry in Goudi.
  
source: orthodoxtimes.com


On Thursday, December 19, 2019, Protopresbyter Father Giorgos Metallinos, a prominent Greek theologian, historian, author, and professor, passed away at the age of 79, leaving behind his wife Barabara, three children and ten grandchildren.
Father Giorgos was a much loved and important theologian of the Greek Orthodox Church, as he was an author to over 40 significant books and essays. He was distinguished by his faithfulness to the Orthodox Church,  bringing to light a lot of history about the Greek Church, especially in the modern age, and teaching theology was one of his main passions.

Father Metallinos was born on March 11, 1940, in Kerkyra, where he attended school. He went on to graduate at the University of Athens in Theology and Classical Literature. After his Military service was completed in 1965, he became a research assistant at the Department of Patrology and then went to Germany for post-graduate studies until 1975. During this time he also went to London where he conducted research studies. In 1971, he was ordained a deacon and a presbyter and became Doctor of Theology (University of Athens) and Doctor of Philosophy-History (University of Cologne).
In 1985 he became a Professor at the School of Theology at the University of Athens, teaching History of Spirituality during the Post-Byzantine era, Theology of Worship and Byzantine History. He also served as Dean of the School of Theology between 2004 and 2007.

source:  greekcitytimes.com


Sonntag, 8. Dezember 2019

Elder Ephraim of Arizona says The Jesus Prayer

Elder Ephraim of Arizona reposed in the Lord

December 7th 2019, the much-beloved Elder Ephraim of Arizona reposed in the Lord after being ill for many years. According to reports, Elder Ephraim was aware of his impending death some days before, and despite this he would still daily go out and give his blessing to the people. His personal doctor told him to not go out Saturday evening, the day of his repose, to bless the people. Elder Ephraim was lucid on the day of his repose and partook of the Immaculate Mysteries. Then at 9:00pm (Mountain Standard Time), as he was upright occupied with something, he suddenly tilted slightly to the side and died. Nurses found him practically upright, having delivered his spirit to the Lord. 

Elder Ephraim, also known as Ioannis Moraitis, was born on June 24, 1928, in Volos, Greece. He spent his childhood in poverty helping his father with his work, but he always followed the example of his mother (who later became a nun and bore the name “Theophano”).
At the age of 14, he decided to follow a monastic path, but his spiritual father did not give him the blessing to go to Mount Athos until he was 19 years old. Upon his arrival at Mount Athos on September 26, 1947, he went straight to Elder Joseph the Hesychast in the Monastery of Timios Prodromos (Saint John the Forerunner), who accepted him into his brotherhood. Nine months later, in 1948, he received the name “Ephraim”.
In 1973, the brotherhood moved to the Holy Monastery of Philotheou where Elder Ephraim became abbot. Thanks to his good reputation, the monastic brotherhood grew rapidly.

In 1979, he went to Canada due to health issues. Along with his medical examinations, he was preaching the Greek population and hearing their confessions. Then, he wanted to establish a monastery in America, so that the Greek population would have their own spiritual place.
He established 19 monasteries in North America, 17 in the US and 2 in Canada, both for men and women, which are subject to the Greek Orthodox Archdioceses of America and Canada. Elder Ephraim lived in St. Anthony’s Monastery in Arizona, not too far away from Phoenix and the town of Florence.

sources and gratitude to: orthochristian.com, orthodoxtimes.com

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Προετοιμασία των προσφορων στη Μονή Βατοπεδίου

Erstes rumänisch-orthodoxes Kloster in der Schweiz geweiht


 In der Schweiz wurde das erste rumänisch-orthodoxe Kloster eingeweiht. Der Kovent derzeit von vier Nonnen unter der Äbtissin Antonia (Peleanu). Die Weihe des Klosters in dem Ort Les Sciernes d ‘Albeuve im Kanton Fribourg nahm der in Paris residierende rumänisch-orthodoxe Metropolit für West und Südeuropa Iosif (Pop) vor, der mit drei weiteren rumänisch-orthodoxen Bischöfen konzelebrierte. Nach der Weihe wurde die neue Äbtissin Antonia Peleanu offiziell in ihr Amt eingeführt, die sich seit 2013 dem Aufbau des Klosters widmet. Ein rumänisch-orthodoxer Priestermönch fungiert als geistlicher Vater. Die Gottesdienste werden auf rumänisch und französisch gehalten.

Ein Tag der Freude im Herrn für die Schweiz und die gesamte Orthodoxe Kirche.

ICH WILL UND KANN NUR IN CHRISTUS JESUS

von Archimandrit Joel Konstantaros 

Apostolische Lesung (2 Galater 16-20)
6. Sonntag, Lukasevangelium


Wie viele Menschen denken ernsthaft über den Sinn unserer Existenz und Präsenz im Diesseits nach und wie viele von denen, die von sich selbst behaupten, den christlichen Glauben angenommen zu haben, sind sich des Umstandes bewusst, dass die Kultivierung des geistlichen Lebens die Abtötung jeder Form des Bösen voraussetzt, mit der unsere Seelenwelt durchsetzt ist? Haben wir uns wohl vergegenwärtigt, dass die Metamorphose des Innenlebens des Menschen, welche sich in heiligem Verhalten äußert, ein tägliches Kreuz darstellt, das wir alle, vom Kleinsten bis zum Größten, wie in einer Prozession mitzuführen haben? Denn Apostel Paulus meinte gerade dieses, als er predigte: „Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“. Wenngleich diese Lebenshaltung, die vom Menschen frei und bereitwillig gewählt wird, keine einfache ist, so ist sie doch mit der Gnade Gottes umsetzbar, wie uns sowohl die apostolische Predigt als auch die Heiligenviten bestätigen.
Aber aus welchem Grund erscheint uns das christliche Leben so schwierig? Offenbar da unser niederes Selbst, das heißt unsere Leidenschaften und Schwächen, über unseren Willen herrschen, wenn auch stets unserem eigenen Vorsatz und Entschluss folgend. Es handelt sich folglich um einen unerbittlichen Krieg, der in unserem Inneren stattfindet, in vielen Fällen bis zum letzten Atemzug.
Doch findet ein Glaubender im Umfeld etwa Beistand für seinen heiligen Kampf? Bieten andere Menschen dem mit sich selbst Ringenden bereitwillig ihre Hilfe an?
Wir wissen, dass die ganze Welt im Argen liegt” und anstatt zu helfen, immerzu Versuchungen verursacht und die Seele destruktiv beeinflusst, sei es mit provokativen Versuchungen, oder auch durch verschiedenartige Anstöße, die das bereits existierende Böse der Seele nähren. Das führt dazu, dass sich der Gläubige, der nach dem Willen Gottes leben möchte, oftmals von weltlichen Versuchungen umzingelt und in seiner eigenen Schwäche gefangen fühlt, sodass er sich dieselbe existentielle und dramatische Frage stellt wie der heilige Paulus:„Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?“.
Würden wir an dieser Stelle unsere Ausführungen beenden, so schiene es, als sei der Feind der Sieger, und als verbünde sich und arbeite alles zugunsten des finsteren Reiches des Hades. Nein, dem ist nicht so, gesegnete Schwestern und Brüder. Tausendmal nein. Denn es gibt ein allmächtiges Mittel, welches das Unmögliche möglich macht und die Fallen bricht wie Spinnennetze, vorausgesetzt, der Gläubige hat den entsprechenden Willen, nimmt mit Eifer den heiligen Kampf der Buße auf und legt die Rüstung der Gnade an.
Der Apostel selbst, mit seiner überschäumenden und frei gewählten Liebe zu Jesus, zeigt uns den hoffnungsvollen und erlösenden Weg: „Ich danke meinem Gott allezeit in Christo Jesu“.
Dieser Ausruf allein erleuchtet die Finsternis und erfüllt die Luft mit Wohlgeruch, denn der Sieger über Tod, Teufel und Sünde ist uns näher, als wir uns vorzustellen vermögen, und Er wird uns den Sieg schenken, wenn wir nur „Ja“ sagen und auch den eigenen, mühevollen Kampf nicht versäumen. Denn zu welchem Zweck ist Christus auf die Welt gekommen? Weshalb hat Er Sein Blut auf dem Kreuz vergossen? Weshalb ist der Sohn Gottes gestorben? Um den Menschen von der Sünde zu erlösen. Um ihn aus den Fallen seiner Feinde zu befreien und ihm das unsterbliche Leben zu schenken. Und weil der Teufel weiß, dass dem Mensch diese Möglichkeit von Christus gegeben wird, durch seinen Glauben in Ihn und die Teilnahme am Leben der Orthodoxen Kirche, versucht er ihm auf viele Arten die Frucht seiner angeblicher Allmacht einzuflößen und mit dem Überwurf der Genüsse den Todesschlag zu verbergen, der ihm durch das Ehrwürdige Kreuz versetzt wurde.
Ja. Die Kraft unseres Christus, unseres Herrn und Gottes, ist unbesiegbar. Diese göttliche Kraft ertötet die fleischliche Gesinnung und vernichtet den gefallenen Engel. Die Heiligen, die in der Gnade lebten und das Böse in all seinen Manifestationen in unvorstellbarem Ausmaß bekämpften, bekundeten mit geheiligten Worten, dass es nicht nur tatsächlich möglich ist, ein geistliches Leben zu führen, sondern dass ein Kind der Kirche darüber hinaus, wenn es denn wirklich will, „von Kraft zu Kraft” wandeln und die unfassbaren Höhen der Heiligung, d.h. die Erleuchtung und die Vergöttlichung, zu erreichen vermag.
Selbstverständlich dürfen wir dabei nicht die reichen geistlichen Mittel vergessen, mit denen der Kämpfende bestärkt wird, um immer wieder, mit neuer Kraft, den Kampf gegen die Leidenschaften und das Böse aufzunehmen: Zum einen die unbefleckte Kommunion, die allein in unserer Kirche und im Rahmen der rituellen Versammlungen abgehalten und gespendet wird, und zum anderen die authentische ekklesiastische Lebensweise, fern von Verfälschungen und Innovationen des Neuen Zeitalters, die wie teuflische Pilze aus dem Boden selbst der inneren Kreise und höchsten Instanzen schießen.
Die Heiligen betonten, als sie über den Willen des Christen sprachen: Für den Gläubigen existiert kein „Ich kann nicht“, sondern nur ein „Ich will nicht“. „Ich will“ bedeutet, ich will und kann nur in Christus Jesus und nur mit Seiner Gnade.
Die Ausführungen über das Leben des kämpfenden Gläubigen möchte ich mit einigen Worten des heiligen Johannes von Kronstadt abschließen, der den geistlichen Kampf auf einzigartige Weise lebte und predigte, wie auch die Freude im Heiligen Geist, die heiligende: „Das größte Unglück, dem ich tagtäglich begegne, sind meine Sünden, die mein Herz verletzen und auffressen. Doch diesem Unglück vermögen wir jeden Tag mit dem größten Befreier und Erlöser, Jesus Christus, entgegenzutreten. Arme Sünder! Lernt dieser Erlöser kennen, so wie ich Ihn kenne, aus Seinen Gnadengaben! (…)Meine Seele ist bei Gott, wie der Fisch im Wasser oder das Vögelchen in der Luft. Gott umschließt sie vollkommen und allzeit. Sie lebt in Ihm, bewegt sich in Ihm, erholt sich in Ihm, findet Frieden in Ihm“!
Dem muss nichts weiter hinzugefügt werden, nur noch ein Wunsch, der von Herzen kommt: Ich wünsche allen einen guten Kampf in Jesus Christus, der den Weg ebnet für den gesegneten Sieg.
Amen. 

Archimandrit Joel Konstantaros

Quelle: www.impantokratoros.gr

Dienstag, 3. September 2019

Archimandrit Ephraim von Arizona

Office orthodoxe en français - Paraclisis à la Mère de Dieu

Metropolitan Anthony Bloom -Faith and Doubt

Das Ungeschaffene Licht - Archimandrit Georgios Kapsanis




Gemäß dem großen Erleuchter der Kirche, dem heiligen Gregor Palamas, gibt es drei Arten von Theologien: 
1. Die zuverlässige und mystische der gottschauenden Theologen, die aus persönlicher Erfahrung und Gemeinschaft mit dem Lebendigen Gott sprechen.
 2. Die philosophische Theologie derjenigen, die keine persönliche Erfahrung der Gottesschau haben, doch in Demut die Erfahrungen und Gottesschau der Heiligen akzeptieren und in Übereinstimmung mit denselben theologisieren. Diese Theologie benutzt die beweisführende Methode, das heißt jene, die die theologischen Thesen beweist durch Folgerungen aus der göttli-chen Offenbarung und den schriftlich niedergelegten Erfahrungen der Heiligen.  
3. Die neue Theologie der dreisten Theologen, die die Erfahrungen der Heiligen verwerfen und dialektisch theologisieren entsprechend ihren eigenen philosophischen Grundsätzen. Repräsentant dieser dialektischen Theologie war zur Zeit des heiligen Gregor Palamas der westliche Mönch Barlaam. Der beweisführenden Methode folgten auch die Väter des Heiligen Bergs, die den Hagioritischen Tomosdes Jahres 1340 verfaßten, in welchem sie abschließend festhalten: "Dies haben uns die Heiligen Schriften gelehrt, dies haben wir von unseren Vätern empfangen, dies haben wir aus unserer eigenen kleinen Erfahrung erkannt." (...)

Das Ungeschaffene Licht - Licht der Gottheit
 Den Reichtum der Erfahrung und der Theologie des Ungeschaffenen Lichts verdanken wir den heiligen Mönchen. Deshalb werde ich im Folgenden heilige Mönche zu Wort kommen lassen, solche der alten Zeit und solche neuerer Zeiten, welche den Glauben der Kirche bezüglich des Ungeschaffenen Lichts mit Genauigkeit dargelegt haben. Daraus wird man ersehen können, dass die Erfahrung des Ungeschaffenen Lichts im Bereich des orthodoxen Mönchtums gelebt wird und dass die diesbezügliche Theologie hier formuliert worden ist. Gott ist Licht, wie der heilige Johannes der Theologe sagt: "Und dies ist die Botschaft, die wir gehört haben von Ihm und euch verkünden, dass Gott Licht ist, und keinerlei Finsternis ist in Ihm" (1 Joh 1,5). In seinem Kommentar zu diesem Passus schreibt der heilige Nikodemos vom Hl. Berg: "Licht mithin ist Gott, das wahre Licht, und im Vergleich zu Seinem Glanz sind die Sonne und alle anderen geschaffenen Lichter bloß Pseudo-Lichter. Gott ist Licht, schreibt auch Dionysios derAreopagit, und Er erfüllt mit noetischem Licht jeden überhimmlischen Geist.4Er vertreibt jede Unwissenheit und Verblendung aus den Seelen jener, die Er mit Seinen Strahlen erleuchtet, und schenkt ihnen heiliges Licht.5Geistiges Licht ist Gott, sagen Theophylaktos und Oekumenios, denn Er wendet die Augen der Seele zu Sich hin und die Augen des Geistes weg von allem Materiellen. Er zieht das Verlangen und Begehren des Menschen auf Sich Selbst, sodass dieserfortan nur noch Gott liebt mit glühender Sehnsucht." (...)
 
An anderer Stelle präzisiert der heilige Nikodemos: "Es sei darauf hingewiesen, dass die Jünger auf dem Berg das Ungeschaffene Licht der Göttlichkeit des Herrn nicht nur mit dem Geist sahen, der das Auge der Seele ist, sondern auch mit den sinnlichen Augen des Leibes. Doch wie sahen sie es? Indem sie innerhalb der Grenzen ihrer natürlichen Kraft verblieben? Gewiß nicht, sondern indem die verändert wurden zum Höheren und Göttlicheren und Kraft empfingen von der Kraft jenes Lichts. Denn geschaffene und sinnliche Augen sind unfähig, das die Sinne und das Denken übersteigende Licht zu fassen. Gestärkt mithin und gekräftigt durch jenes Licht und über die Grenzen ihrer eigenen Natur hinausgehoben, vermochten die sinnlichen Augen der Apostel jenes übernatürliche und ungeschaffene und vom göttlichen Wesen ungetrennte Licht zu sehen, gemäß der gemeinsamen Ansicht der heiligen Theologen." 19 Bekanntlich betonen sowohl die heiligen Hymnen unserer Kirche als auch die heiligen Väter, dass das auf dem Thabor aufstrahlende Licht nicht das Wesen Gottes ist, noch auch ein geschaffenes Licht oder irgendeine Lichterscheinung, sondern das Ungeschaffene Licht Gottes -ungeschaffene, göttliche und vergöttlichende Energie.(...)


 2. Die Auswirkungen der Erleuchtung durch das göttliche Licht 

Der vom ungeschaffenen göttlichen Licht erleuchtete Mensch empfängt viele göttliche und übernatürliche Gaben. Die Auswirkungen der Erleuchtung durch dieses Licht sind nicht bloß ethischer, sondern in erster Linie ontologischer Natur. Die Gegenwart des ttlichen Lichts ist die Quelle von geistigen Gnadengaben, die über der Natur sind. Das Ungeschaffene Licht wird von den heiligen Vätern als enhypostatisches Lichtcharakterisiert, denn es ist nicht ein Licht, das kommt und geht wie die geistigen Einsichten, sondern es bleibt und erleuchtet die Seele ununterbrochen. Der heilige Makarios der Ägypter sagt hierüber: "Dieses Strahlen des Heiligen Geistes ist nichtbloß wie eineOffenbarung von Einsichten, eine Erleuchtung durch die Gnade, wie schon gesagt, sondern einbeständiges u nd unaufhörliches Strahlen des hypostatischen Lichts in den Seelen." (...)


Im göttlichen Licht, schreibt Altvater Sophronios, wobei er dem heiligen Gregor Palamas und den anderen Vätern folgt, wird der Mensch irgendwie anfanglos: "Als anfanglose Energie Gottes kommt dieses Licht in uns durch Seine Kraft, und so werden wir anfanglos, nicht unserer Natur nach, gewiß, doch der Gnade nach, denn das Leben ohne Anfang wird uns wirklich mitgeteilt." Der heilige Gregor Palamas sagt: "Im künftigen Äon werden alle Gerechten einander erkennen im selben Ungeschaffenen Licht der Gottheit, selbst wenn sie sich im Leibe nie begegnet sind."


 Quelle: www.prodromos-verlag.de

Theologie wie Astronomie - Auszug von Vt. I. Romanides


Zunächst muss erneut betont werden, dass die Tradition der Kirche die Erfahrung der gottschauenden Heiligen, Propheten, Apostel und Väter darstellt, derer sie durch eine Offenbarung Gottes teilhaftig wurden und ihren geistigen Kindern überlieferten, sowie auch niederschrieben. Auf diese Weise haben wir eine Vereinigung dreier Faktoren, d.h. die gottschauenden Heiligen, ihr erleuchteter Geist, mit dem sie der offenbarten Erfahrung teilhaftig werden, als wie auch ihre Schriften, die von ihren Erfahrungen, mithilfe von erschaffenen Worten und Inhalten, zeugen. Die vergöttlichten Heiligen stellen demnach einen grundlegenden Faktor der Tradition dar, da sie die Träger der Tradition sind.
Die Väter unserer Väter im Alten Testament, die Propheten, erlebten die Theosis ohne die menschliche Natur Christi. Später jedoch erreichten die Apostel die Theosis nach (der Erscheinung) der menschlichen Natur Christi. Nach dem Pfingstereignis gibt es noch eine Form der Theosis, durch die erlebten Erfahrungen nach der Theosis. In der Kirche findet das gleiche Pfingstereignis immerfort statt, da es kein Ende hat. Und da es niemals endet, machen die Bischöfe die gleichen Erfahrungen und wissen daher wovon sie sprechen.
Infolge der ununterbrochenen Überlieferung ließe sich die Orthodoxe Vätertheologie u.a. mit der heutigen Biologie, Chemie, Astronomie, oder Medizin vergleichen, denn die Tradition der Kirche wird ebenfalls empirisch fortgesetzt. Doch was ist mit empirisch gemeint? Es bedeutet, dass die Therapien und die Heilungen der Menschen immerfort stattfinden. Die Menschen lernen immer noch die Wahrheit von der Astronomie, der Medizin, der Biologie etc., das heißt durch die Erfahrung der Katharsis (Reinigung), der Erleuchtung, welche die Heilung der menschlichen Persönlichkeit bedeutet und durch die Erfahrung der Theosis (Vergöttlichung), bei denen es sich um eine Art Teleskop und Mikroskop der Orthodoxen Theologie handelt. Aus diesen Gründen sind wir der Überzeugung, auf dem rechten Pfad zu wandern und uns innerhalb der Tradition zu bewegen“.

Die Gottschauenden gleichen den Astronomen, diesen Wissenschaftlern, die den Sternenhimmel beobachten und mit ihrem Teleskop Himmelskörper entdecken, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder. Die Heiligen tun es genauso.
Die Tradition findet man in den Schriften aller Väter, aber insbesondere in denen des heiligen Symeon des Neuen Theologen, seinen Schülern, und den so genannten Hesychasten, wieder. Doch was ist diese Tradition eigentlich? Sie ist einfach, sehr einfach“.
Es handelt sich um die Gottesschau der Unerschaffenen Energie Gottes und die Führung des Menschen aufgrund dieser Erfahrung. Die Schau der unbeschreiblichen Wirklichkeit geschieht durch ein spezielles Organ, dem Nous (Geist), der erleuchtet wird, durch den Heiligen Geist. Die Gottschauenden sind Erleuchtete, welche die Theosis erreichen, des Lichtes teilhaftig werden und das Licht erblicken. „In Deinem Lichte erblicken wir Licht“. In diesem Punkt gleichen sie den Astronomen, die Sterne sehen, die unsichtbar sind für das bloße Auge, indem sie spezielle Geräte benutzen, die Teleskope genannt werden. Und wer die Ausführungen der Astronomen überprüfen will, muss ebenfalls so ein Gerät benutzen. Daraus folgt, dass auch ein Christ, der den Wahrheitsgehalt der Erfahrungen der gottschauenden Heiligen überprüfen will, zunächst einen erleuchteten Geist erlangen muss.

Zunächst muss erneut betont werden, dass die Tradition der Kirche die Erfahrung der gottschauenden Heiligen, Propheten, Apostel und Väter darstellt, derer sie durch eine Offenbarung Gottes teilhaftig wurden und ihren geistigen Kindern überlieferten, sowie auch niederschrieben. Auf diese Weise haben wir eine Vereinigung dreier Faktoren, d.h. die gottschauenden Heiligen, ihr erleuchteter Geist, mit dem sie der offenbarten Erfahrung teilhaftig werden, als wie auch ihre Schriften, die von ihren Erfahrungen, mithilfe von erschaffenen Worten und Inhalten, zeugen. Die vergöttlichten Heiligen stellen demnach einen grundlegenden Faktor der Tradition dar, da sie die Träger der Tradition sind.
Die Väter unserer Väter im Alten Testament, die Propheten, erlebten die Theosis ohne die menschliche Natur Christi. Später jedoch erreichten die Apostel die Theosis nach (der Erscheinung) der menschlichen Natur Christi. Nach dem Pfingstereignis gibt es noch eine Form der Theosis, durch die erlebten Erfahrungen nach der Theosis. In der Kirche findet das gleiche Pfingstereignis immerfort statt, da es kein Ende hat. Und da es niemals endet, machen die Bischöfe die gleichen Erfahrungen und wissen daher wovon sie sprechen.
Infolge der ununterbrochenen Überlieferung ließe sich die Orthodoxe Vätertheologie u.a. mit der heutigen Biologie, Chemie, Astronomie, oder Medizin vergleichen, denn die Tradition der Kirche wird ebenfalls empirisch fortgesetzt. Doch was ist mit empirisch gemeint? Es bedeutet, dass die Therapien und die Heilungen der Menschen immerfort stattfinden. Die Menschen lernen immer noch die Wahrheit von der Astronomie, der Medizin, der Biologie etc., das heißt durch die Erfahrung der Katharsis (Reinigung), der Erleuchtung, welche die Heilung der menschlichen Persönlichkeit bedeutet und durch die Erfahrung der Theosis (Vergöttlichung), bei denen es sich um eine Art Teleskop und Mikroskop der Orthodoxen Theologie handelt. Aus diesen Gründen sind wir der Überzeugung, auf dem rechten Pfad zu wandern und uns innerhalb der Tradition zu bewegen.

Die Gottschauenden gleichen den Astronomen, diesen Wissenschaftlern, die den Sternenhimmel beobachten und mit ihrem Teleskop Himmelskörper entdecken, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder. Die Heiligen tun es genauso.
Die Tradition findet man in den Schriften aller Väter, aber insbesondere in denen des heiligen Symeon des Neuen Theologen, seinen Schülern, und den so genannten Hesychasten, wieder. Doch was ist diese Tradition eigentlich? Sie ist einfach, sehr einfach.
Es handelt sich um die Gottesschau der Unerschaffenen Energie Gottes und die Führung des Menschen aufgrund dieser Erfahrung. Die Schau der unbeschreiblichen Wirklichkeit geschieht durch ein spezielles Organ, dem Nous (Geist), der erleuchtet wird, durch den Heiligen Geist. Die Gottschauenden sind Erleuchtete, welche die Theosis erreichen, des Lichtes teilhaftig werden und das Licht erblicken. „In Deinem Lichte erblicken wir Licht“. In diesem Punkt gleichen sie den Astronomen, die Sterne sehen, die unsichtbar sind für das bloße Auge, indem sie spezielle Geräte benutzen, die Teleskope genannt werden. Und wer die Ausführungen der Astronomen überprüfen will, muss ebenfalls so ein Gerät benutzen. Daraus folgt, dass auch ein Christ, der den Wahrheitsgehalt der Erfahrungen der gottschauenden Heiligen überprüfen will, zunächst einen erleuchteten Geist erlangen muss. 

Auszug aus:  
"Εμπειρική Δογματική τής Ορθοδόξου Καθολικής Εκκλησίας κατά τις προφορικές παραδόσεις του π. Ιωάννου Ρωμανίδη". Τόμος Α' (Empirische Dogmatik der Orthodoxen Katholischen Kirche nach mündlicher Überlieferung des Vt. I. Romanides, Band 1)

Donnerstag, 29. August 2019

Two miracles of Saint Porphyrios in Greece

Song about the Jesus prayer

Heiliger Isaak der Sysrer - Asketische Reden (Auszug)

Über die Ordnung und den Zustand der Anfänger und was sie noch betrifft

Dies ist die besonnene und gottgefällige Ordnung; wenn einer auf dem Weg wandert, sehe er weder nach rechts noch nach links, sondern betrachte immer den Weg, der noch vor ihm liegt. Er sei auch nicht geschwätzig, sondern spreche nur das Notwendigste, und gebe sich zufrieden mit den ärmlichsten Gewändern für die Bedürfnisse des Leibes, und mit minderer Nahrung zur Erhaltung des Leibes, nicht etwa solche, durch welche die Gefräßigkeit gefördert wird, und dabei eine kleine Menge von jeder Speise zu sich zu nehmen, und nicht die eine zu verachten, die andere aber vorzuziehen und seinen Bauch zu füllen; denn die größte aller Tugenden ist die Unterscheidungsgabe.
Trinke keinen Wein ohne Gesellschaft, oder wenn kein gesundheitlicher Grund oder Schwäche vorliegt.
Unterbreche nicht den Redenden und widerspreche nicht immerzu wie ein Unerzogener, sonder sei in deinem Verhalten beständig wie ein Weiser.
Wo du dich auch aufhalten solltest, erachte dich stets als den Bescheidensten und Diener aller.
Entblöße keines deiner Glieder jemals vor anderen, und nähere dich niemals dem Leib eines anderen ohne guten Grund; auch lasse niemanden an deinen Leib herantreten, es sei denn, wie bereits gesagt, es liegt ein guter Grund vor.
Fliehe davor, den Menschen gegenüber freimütig zu sein, wie du vor dem Tod selbst fliehen würdest.
Erlange eine bedächtige Ordnung im Schlaf, damit die Kraft Gottes sich nicht von dir entferne, die dich behütet. Wenn möglich, sollte dich kein anderer Mensch beim Schlafen beobachten können.
Gebe niemals deinen Speichel vor anderen von dir ab und solltest du husten wollen, während der Mahlzeit am Tisch, so wende dein Angesicht nach hinten und huste. Iss und trink mit Anstand, wie es sich geziemt für die Kinder Gottes.
Strecke nie deine Hand unverschämt nach etwas aus, dass vor deinen Gefährten liegt.
Sollte ein Fremder an deinem Tisch sitzen, versäume nicht, ihn mehrmals zum essen aufzufordern, nachdem du die Speisen ordentlich, ruhevoll und nicht mit Hetze auf dem Tisch angerichtet hast. Daraufhin setzte dich ordentlich und sittsam an den Tisch, immer darauf bedacht, keines der Körperglieder zu enthüllen.
Wenn du gähnst, bedecke deinen Mund, und halte kurz den Atemfluss an, um das Gähnen einzustellen.
Trittst du in die Zelle (eines Übergeordneten, eines Gefährten, oder eines Schülers), wache über deine Augen, dass sie die Räumlichkeiten nicht neugierig betrachten, auch wenn du durch solcherlei Gedanken (der Neugierde) bedrängt werden solltest, denn wer so schamlos ist, der ist dem monastischen Ordnung fremd stehend und auch Christus, Der uns diese Ordnung schenkte. Achte nicht darauf, wo dein Gefährte seine Habseligkeiten aufbewahrt und öffne und schließe die Türe seiner Zelle mit Umsicht und Ruhe, wie auch die Türe deiner eigenen Zelle, und trete zu keiner Zeit unerwartet und plötzlich in fremde Räumlichkeiten ein.
Dein Gang sollte nicht hastig sein, es sei denn, eine Pflicht verlangt es von dir. Sein in jedem guten und gottgefälligen Werk folgsam.
Doch den Habsüchtigen, Geldgierigen und Weltlichen sei nicht gehorsam, um ein Teufelswerk zu vermeiden.
Spreche mit allen mit Sanftmut und betrachte sie mit Besonnenheit, ohne dich am Anblick ihres Antlitzes sattsehen zu wollen.
Gehe auf dem Weg den Älteren niemals voran und überholt dich einer deiner Gefährten, so beschleunige deinen Schritt, um ihn wieder einzuholen. Wer aber nicht auf diese Weise handelt, ist töricht und gleicht einem Schwein, das keine Regeln kennt. Wenn dein Gefährte wiederum auf dem Weg mit jemandem zu sprechen wünscht, warte auf ihn und dränge ihn nicht zum Weitergang. Immer sollte der Gesunde dem Kranken zuvorkommen und sagen: „Lass uns einen Halt einlegen, um uns auszuruhen“.
Rüge niemanden wegen einer Verfehlung, sondern suche stets in dir selbst den Fehler und die Schuld.
Vermeide kein Werk, das du als minderwertig erachtest, und erfülle jede Pflicht mit Demut.
Solltest du dich zum Gelächter hinreißen lassen, so zeige dabei wenigstens nicht deine Zähne.
Solltest du mit Frauen sprechen müssen, so wende deinen Blick von ihnen ab, um sie nicht näher zu betrachten. Vor den Nonnen aber fliehe wie vor einer Falle des Teufels; dazu gehören auch die Zusammenkünfte, die Gespräche und der Anblick dieser (der Nonnen), damit dein Herz nicht durch die Unreinheit der Leidenschaften befleckt wird. Selbst leiblichen Schwestern gegenüber verhalte dich wie ein Fremder.
Hüte dich ebenfalls vor (engen) Beziehungen zu deinen Nächsten, damit dein Herz nicht erkalte und die Liebe Gottes nicht verliere.
Gespräche und Freimütigkeit mit Jüngeren vermeide wie Freundschaft mit dem Teufel. Zum Gefährten und Miteingeweihten wähle allein den Menschen, der Gottesfurcht besitzt und über sich zu wachen pflegt, dessen Zelle ärmlich, aber dessen Erkenntnis der Mysterien Gottes reichlich ist. Verberge vor allen Menschen deine Geheimnisse, Handlungen und Kriege.
Vor niemanden setzte dich ohne Übergewand, sollte keine Not vorliegen.
Verrichte deine Notdurft mit Besonnenheit und Ehrfurcht vor deinem Schutzengel.
Und lebe in der Furcht Gottes, bezwinge dich, um bis zu deinem Tod das Geschilderte zu bewahren, auch wenn dein Herz sich dagegen auflehnt.
Besser wäre es für dich, todbringendes Gift zu dir zu nehmen, als mit Frauen zu speisen, handele es sich auch um deine eigene Mutter oder Schwester.
Besser wäre es für dich, mit Drachen zu hausen, als mit anderen (im selben Raum) zu schlafen, handele es sich auch um deinen leiblichen Bruder.
Wenn ein Älterer dich auf dem Weg dazu auffordert, eine Gebetsfolge zu sprechen, sei nicht unfolgsam; ansonsten solltest du schweigen und in deinem Herzen den Herrn lobpreisen.
Gerate mit niemandem wegen einer Sache in Streit und Zerwürfnis, sage niemals die Unwahrheit und schwäre nicht auf den Namen des Herrn, deines Gottes.
Sei verachtet aber verachte niemanden.
Werde betrogen, aber betrüge selbst niemanden. Besser ist es, Materielles zu verlieren, als seelischen Schaden zu erleiden; bringe keinen Menschen vor Gericht, sondern erdulde die Ungerechtigkeit. Beweise Geduld im Herrn, wenn du zu Unrecht verurteilt wirst.
Erlaube es dir nicht, weltliche Dinge zu lieben; ordne dich vielmehr Äbten und Machthabern unter, ohne (engeren) Umgang mit ihnen zu pflegen. Denn dieser Umgang ist eine teuflische Falle, welche die Nachlässigen einzufangen und den Verlust ihrer Seele herbeizuführen pflegt.
O Gefräßiger, weshalb nur wünscht du dir die Befriedigung deines Bauches? Besser wäre es für dich, glühende Kohlen zu schlucken, als Gebratenes der Mächtigen und Herrscher dieser Welt.
Beweise allen Menschen gegenüber, ohne Ausnahme, deine Barmherzigkeit, und sei stets beherrscht und schamhaft.
Hüte dich vor Geschwätzigkeit; denn sie tilgt aus dem Herzen die dort von Gottes Hand eingepflanzten noetischen Regungen.
Fliehe wie vor einem wilden Löwen vor der genaueren Erforschung der Dogmen der Kirche, sei es mit Theologen, Außenstehenden oder Andersgläubigen.
Begebe dich nie in die Zusammenkünfte von zornigen und zanksüchtigen Menschen, damit dein Herz sich nicht mit Zorn erfülle und deine Seele eingenommen werden von der Finsternis der Verblendung.
Hause niemals mit Hochmütigen, damit deiner Seele nicht die Energie des Heiligen Geistes entzogen werde, und sie nicht zu einer Behausung jeglicher üblen Leidenschaft werde.
Hältst du dich an diese Unterweisungen und richtest deine Aufmerksamkeit unentwegt auf die Betrachtung Gottes, wird das Licht Christi wahrhaftig in deiner Seele erscheinen und die Finsternis für immer vertreiben.
Christus gebührt Ehre und Macht, in Ewigkeit. Amen.