Dienstag, 3. September 2019

Theologie wie Astronomie - Auszug von Vt. I. Romanides


Zunächst muss erneut betont werden, dass die Tradition der Kirche die Erfahrung der gottschauenden Heiligen, Propheten, Apostel und Väter darstellt, derer sie durch eine Offenbarung Gottes teilhaftig wurden und ihren geistigen Kindern überlieferten, sowie auch niederschrieben. Auf diese Weise haben wir eine Vereinigung dreier Faktoren, d.h. die gottschauenden Heiligen, ihr erleuchteter Geist, mit dem sie der offenbarten Erfahrung teilhaftig werden, als wie auch ihre Schriften, die von ihren Erfahrungen, mithilfe von erschaffenen Worten und Inhalten, zeugen. Die vergöttlichten Heiligen stellen demnach einen grundlegenden Faktor der Tradition dar, da sie die Träger der Tradition sind.
Die Väter unserer Väter im Alten Testament, die Propheten, erlebten die Theosis ohne die menschliche Natur Christi. Später jedoch erreichten die Apostel die Theosis nach (der Erscheinung) der menschlichen Natur Christi. Nach dem Pfingstereignis gibt es noch eine Form der Theosis, durch die erlebten Erfahrungen nach der Theosis. In der Kirche findet das gleiche Pfingstereignis immerfort statt, da es kein Ende hat. Und da es niemals endet, machen die Bischöfe die gleichen Erfahrungen und wissen daher wovon sie sprechen.
Infolge der ununterbrochenen Überlieferung ließe sich die Orthodoxe Vätertheologie u.a. mit der heutigen Biologie, Chemie, Astronomie, oder Medizin vergleichen, denn die Tradition der Kirche wird ebenfalls empirisch fortgesetzt. Doch was ist mit empirisch gemeint? Es bedeutet, dass die Therapien und die Heilungen der Menschen immerfort stattfinden. Die Menschen lernen immer noch die Wahrheit von der Astronomie, der Medizin, der Biologie etc., das heißt durch die Erfahrung der Katharsis (Reinigung), der Erleuchtung, welche die Heilung der menschlichen Persönlichkeit bedeutet und durch die Erfahrung der Theosis (Vergöttlichung), bei denen es sich um eine Art Teleskop und Mikroskop der Orthodoxen Theologie handelt. Aus diesen Gründen sind wir der Überzeugung, auf dem rechten Pfad zu wandern und uns innerhalb der Tradition zu bewegen“.

Die Gottschauenden gleichen den Astronomen, diesen Wissenschaftlern, die den Sternenhimmel beobachten und mit ihrem Teleskop Himmelskörper entdecken, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder. Die Heiligen tun es genauso.
Die Tradition findet man in den Schriften aller Väter, aber insbesondere in denen des heiligen Symeon des Neuen Theologen, seinen Schülern, und den so genannten Hesychasten, wieder. Doch was ist diese Tradition eigentlich? Sie ist einfach, sehr einfach“.
Es handelt sich um die Gottesschau der Unerschaffenen Energie Gottes und die Führung des Menschen aufgrund dieser Erfahrung. Die Schau der unbeschreiblichen Wirklichkeit geschieht durch ein spezielles Organ, dem Nous (Geist), der erleuchtet wird, durch den Heiligen Geist. Die Gottschauenden sind Erleuchtete, welche die Theosis erreichen, des Lichtes teilhaftig werden und das Licht erblicken. „In Deinem Lichte erblicken wir Licht“. In diesem Punkt gleichen sie den Astronomen, die Sterne sehen, die unsichtbar sind für das bloße Auge, indem sie spezielle Geräte benutzen, die Teleskope genannt werden. Und wer die Ausführungen der Astronomen überprüfen will, muss ebenfalls so ein Gerät benutzen. Daraus folgt, dass auch ein Christ, der den Wahrheitsgehalt der Erfahrungen der gottschauenden Heiligen überprüfen will, zunächst einen erleuchteten Geist erlangen muss.

Zunächst muss erneut betont werden, dass die Tradition der Kirche die Erfahrung der gottschauenden Heiligen, Propheten, Apostel und Väter darstellt, derer sie durch eine Offenbarung Gottes teilhaftig wurden und ihren geistigen Kindern überlieferten, sowie auch niederschrieben. Auf diese Weise haben wir eine Vereinigung dreier Faktoren, d.h. die gottschauenden Heiligen, ihr erleuchteter Geist, mit dem sie der offenbarten Erfahrung teilhaftig werden, als wie auch ihre Schriften, die von ihren Erfahrungen, mithilfe von erschaffenen Worten und Inhalten, zeugen. Die vergöttlichten Heiligen stellen demnach einen grundlegenden Faktor der Tradition dar, da sie die Träger der Tradition sind.
Die Väter unserer Väter im Alten Testament, die Propheten, erlebten die Theosis ohne die menschliche Natur Christi. Später jedoch erreichten die Apostel die Theosis nach (der Erscheinung) der menschlichen Natur Christi. Nach dem Pfingstereignis gibt es noch eine Form der Theosis, durch die erlebten Erfahrungen nach der Theosis. In der Kirche findet das gleiche Pfingstereignis immerfort statt, da es kein Ende hat. Und da es niemals endet, machen die Bischöfe die gleichen Erfahrungen und wissen daher wovon sie sprechen.
Infolge der ununterbrochenen Überlieferung ließe sich die Orthodoxe Vätertheologie u.a. mit der heutigen Biologie, Chemie, Astronomie, oder Medizin vergleichen, denn die Tradition der Kirche wird ebenfalls empirisch fortgesetzt. Doch was ist mit empirisch gemeint? Es bedeutet, dass die Therapien und die Heilungen der Menschen immerfort stattfinden. Die Menschen lernen immer noch die Wahrheit von der Astronomie, der Medizin, der Biologie etc., das heißt durch die Erfahrung der Katharsis (Reinigung), der Erleuchtung, welche die Heilung der menschlichen Persönlichkeit bedeutet und durch die Erfahrung der Theosis (Vergöttlichung), bei denen es sich um eine Art Teleskop und Mikroskop der Orthodoxen Theologie handelt. Aus diesen Gründen sind wir der Überzeugung, auf dem rechten Pfad zu wandern und uns innerhalb der Tradition zu bewegen.

Die Gottschauenden gleichen den Astronomen, diesen Wissenschaftlern, die den Sternenhimmel beobachten und mit ihrem Teleskop Himmelskörper entdecken, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Ihre Beobachtungen schreiben sie nieder. Die Heiligen tun es genauso.
Die Tradition findet man in den Schriften aller Väter, aber insbesondere in denen des heiligen Symeon des Neuen Theologen, seinen Schülern, und den so genannten Hesychasten, wieder. Doch was ist diese Tradition eigentlich? Sie ist einfach, sehr einfach.
Es handelt sich um die Gottesschau der Unerschaffenen Energie Gottes und die Führung des Menschen aufgrund dieser Erfahrung. Die Schau der unbeschreiblichen Wirklichkeit geschieht durch ein spezielles Organ, dem Nous (Geist), der erleuchtet wird, durch den Heiligen Geist. Die Gottschauenden sind Erleuchtete, welche die Theosis erreichen, des Lichtes teilhaftig werden und das Licht erblicken. „In Deinem Lichte erblicken wir Licht“. In diesem Punkt gleichen sie den Astronomen, die Sterne sehen, die unsichtbar sind für das bloße Auge, indem sie spezielle Geräte benutzen, die Teleskope genannt werden. Und wer die Ausführungen der Astronomen überprüfen will, muss ebenfalls so ein Gerät benutzen. Daraus folgt, dass auch ein Christ, der den Wahrheitsgehalt der Erfahrungen der gottschauenden Heiligen überprüfen will, zunächst einen erleuchteten Geist erlangen muss. 

Auszug aus:  
"Εμπειρική Δογματική τής Ορθοδόξου Καθολικής Εκκλησίας κατά τις προφορικές παραδόσεις του π. Ιωάννου Ρωμανίδη". Τόμος Α' (Empirische Dogmatik der Orthodoxen Katholischen Kirche nach mündlicher Überlieferung des Vt. I. Romanides, Band 1)