Dienstag, 25. April 2017
Die heiligen Märtyrinnen, Jungfrauen und Schwestern Agapē, Irēnē und Chionia
Im
Jahre 295 n. Chr. wurde der heilige Chrysogonos1,
ein feuriger Prediger der Wahrheit Gottes, auf Geheiß des
verächtlichen Königs Diokletian enthauptet und erhielt den
Märtyrerkranz. Er war der gute Lehrermeister der heiligen Anastasia
Pharmakolytria2
und bekleidete zuletzt das Amt des Eparchen von Thessaloniki. Nahe
des Ortes seiner Hinrichtung, in der Nähe von Thessaloniki, lebten
zu jener Zeit auch drei selige Schwestern mit Namen Agapē,
Irēnē und Chionia. Ihr Lebenswandel unterschied sich von dem
anderer junger Frauen, sie waren wahre Schösslinge der Kirche von
Thessaloniki, die schon von Apostel Paulus in seinen Briefen
beschrieben und gelobt wurde. Sie glaubten an Jesus Christus als den
allmächtigen Gott und liebten Ihn aus ganzem Herzen. Deswegen
widmeten sie ihr Dasein dem Gebet und den christlichen Werken und
fanden sich oft mit anderen Christen zusammen. Das Lesen und
studieren der heiligen Schriften war für sie Freude und Genuss, wie
für andere junge Menschen die ausschweifenden Feste.
Doch
im Februar des Jahres 305, als Diokletian nun auch den Besitz und das
Lesen der christlichen Literatur gänzlich verbot, versteckten die
drei seligen Schwestern ihre Bücher in ihrem Haus. Um ihren Glauben
weiterhin ausleben zu können beschlossen sie daraufhin, sich zu
einen nahegelegenen Berg zu begeben. Es wird vermutet, dass es sich
wahrscheinlich um den Berg Chortiatis3
bei Thessaloniki handelt. An diesem Ort lebten sie in Eintracht,
asketisch und in Frieden. Die heilige Anastasia Pharmakolytria
besuchte sie und bestärkte sie mit ihrem geistlichen Rat und ihrem
Segen.
So
verging ein ganzes Jahr in ihrem kleinen Askētērion4,
in dem sie unentdeckt blieben und dem Herrn dienten. Der Offizier
Kassandros spürte sie auf und führte sie zu seinem Herrn, den
Regenten Makedoniens Doulkitios, der als Richter über sie
entscheiden sollte. An diesem Tag standen auch vier weitere
glückselige, junge Märtyrer vor demselben Gericht, Agathon, Kasia,
Philippa und Eutychia. Kassandros brachte die Anklage vor, dass diese
Menschen sich weigerten, von den Götzengaben zu essen.
Der
Heldenmut und die Standhaftigkeit der Märtyrer war bemerkenswert.
Sie trotzten dem Tod für die Liebe Christi, während der Heilige
Geist sie erläuterte, so dass ihre Erwiderungen und ihr Mut den
Richter und das Publikum in Erstaunen versetzten. Doulkitios richtete
das Wort an sie und fragte sie erbost:
„Was für ein Irrsinn hat über euch Besitz ergriffen, dass ihr den
Geboten unserer Kaiser nicht gehorcht, die den Göttern höchst
gefällig sind? Weshalb wehrt ihr euch, von den Göttergaben zu
essen?“
Als
Erster antwortete Agathon lakonisch: „Ich
bin ein Christ.“ Agapē
fuhr furchtlos fort:
„Ich glaube an den lebendigen Gott und werde mein Gewissen
keinesfalls der Verdammnis preisgeben“.
Dann erhoben auch Irēnē und Chionia ihre Stimme:
„Wir werden uns deinen Befehlen niemals beugen. Für die Liebe
Christi werden wir unseren Glauben bewahren. Wir glauben nur an den
einen, lebendigen Gott.“
Der
Eparch fühlte sich gedemütigt, weil er den Widerstand der jungen
Christen nicht zu brechen vermochte. Sofort sprach er:
„Ich gebiete, dass Agapē und Chionia, ihres Frevels gegenüber den
göttlichen Verordnungen wegen und auch wegen ihres Glaubens an die
unwürdige und verhasste christliche Religion, des Feuertodes sterben
sollen. Die übrigen werft vorerst in den Kerker“.
Agapē und Chionia, die zwei älteren Schwestern, wurden lebendig ins
Feuer geworfen und verdienten sich als Erste den ruhmreichen
Siegeskranz des Martyriums.
Am nächsten Tage wurde das Haus
der heiligen Schwestern durchsucht, das sie vor einem Jahr verlassen
hatten. Dort entdeckte man zahlreiche christliche Schriften, man
könnte fast sagen, so etwas wie eine ganze christliche Bibliothek.
Irēnē wurde erneut vor den gnadenlosen Richter geführt.
-„Wer
hat dich dazu angestiftet, diese verbotenen Schriften in deinem Hause
aufzubewahren?“, fragte
er.
-„Gott
der Allherrscher, Der uns gebot, Ihn bis zu unserem Tode zu lieben“,
erwiderte sie beflügelt.
-„Wer
wusste um die Tatsache, dass du diese Schriften besaßt?“
-„Kein
anderer außer dem allsehenden Gott“.
-„Wovon
habt ihr im letzten Jahr gelebt, als ihr allein auf dem Berg lebtet?
Wer hat euch geholfen?“
-„Gott
gab uns die notwendige Nahrung, so, wie Er sie allen Menschen
schenkt“.
Diese und noch viele andere
Fragen stellte er der Glückseligen, denn er rechnete fest damit,
dass eine so junge Frau wie Irēnē aus Furcht vor Drangsal und Tod
ihm die übrigen Christen aushändigen würde. Wie sehr er sich doch
irrte! Nur ein erläuterter Geist, der Gott wahrhaftig liebt, wie
diese Jungfrau, kann dem Tod trotzen und den Gottlosen auf diese
Weise entgegentreten. Doulkitios gab den Wächtern zornig den Befehl,
sofort alle aufgespürten christlichen Schriften zu verbrennen und
Irēnē in ein Dirnenhaus zu sperren, um sie auf diese Weise zu
schänden und zu demütigen. Doch auch zu dieser furchtbaren Stunde
bestärkte sie Gott der Allherrscher mit seiner göttlicher Gnade und
bewahrte sie mit Seiner unsichtbaren Abwesenheit vor diesem großen
Übel. Die göttliche Gnade, welche die heilige Jungfrau ausstrahlte,
lähmte das Verlangen der Freier, so dass keiner von ihnen es wagte,
sie anzufassen. Als der Richter jedoch davon erfuhr, verlor er die
Fassung und befahl, sie ebenfalls dem Tod auszuliefern. Irēnē
sprach friedlich und selig Gott ihre Dankbarkeit aus und übergab
ihre reine Seele ihrem himmlischen Bräutigam. Einige Quellen
sprechen von Feuertod, andere von Tod durch einen Pfeil.
Die heiligen Gebeine der drei
heiligen Schwestern wurden von Christen aus Thessaloniki nach ihrem
Martyrium heimlich aufgelesen und westlich der Stadt nahe der
Stadtmauer beigesetzt. Später wurde an dieser Stelle der
Überlieferung nach eine Kirche zu ihren Ehren errichtet. Die heilige
Orthodoxe Kirche feiert ihr Gedenken am 16/ 29 April, wie auch der
heiligen Agathon, Philippa, Eutychia, Kasia, der Bekenner, denen der
Richter aufgrund ihres überaus jungen Alters zwar nicht das
Todesurteil auferlegte. Sie verblieben im Kerker, wo sie für die
Liebe Christi viel Leid erduldeten. Es ist unbekannt, ob diese
Heiligen nach ihrer Volljährlichkeit hingerichtet oder später
freigelassen wurden. In jedem Fall werden sie als Bekenner des
Glaubens geehrt. Mögen ihre Fürbitten uns begleiten!
1Der
heilige Chrysogonos, gr. Χρυσόγονος,
wird am 22 Dezember/ 4 Januar geehrt
2Die
heilige Anastasia Pharmakolytria, gr. Αναστασία
Φαρμακολύτρια, wird ebenfalls
am 22 Dezember/ 4 Januar geehrt
3gr.
Χορτιάτης
Wie können wir den Mächten der Finsternis entgegentreten? - Ehrw. Augustinos Kantiotis
Ihr sollt gute Soldaten Jesu Christi
sein
“Leide mit als ein guter Streiter
Jesu Christi“ (2 Timotheus 2,3). Jeder Christ ist ein Soldat Jesu
Christi, und er muss gegen furchteinflößende Feinde ankämpfen.
b.) Unser zweiter Feind ist die
Welt. Was meinen wir damit, wenn wir „Welt“ sagen? Nicht etwa die
Menschen, die Geschöpfe Gottes sind. In der Sprache der Heiligen
Schrift bedeutet Welt, im negativen Sinne, die Gesamtheit der
Menschen, die nicht an Christus glauben und den Glauben bekämpfen.
Sie haben ein schlechtes Umfeld geschaffen, und dieses Umfeld übt
Einfluss aus. Wir sollten die jungen Menschen nicht verurteilen. Wir
haben Schuld, weil wir ein schlechtes Beispiel abgeben. Die Jugend
ist nichts anderes als der Widerhall der Gesellschaft. Das Umfeld übt
immensen Einfluss auf den Charakter eines Menschen aus. Aus diesem
Grund muss der Christ sich einem solchen schlechten und obszönen
Umfeld widersetzen. Was bist du für ein Christ? Bist du lebendig?
Spürst du Christus, empfindest du Ihn als die kostbare Perle? Dann
wirst du dich der Verdorbenheit der Welt verwehren, der „Mode“
und dem Fernsehen.
c.) Aber wir haben noch einen
dritten Feind. Einige mögen sich darüber lustig machen, aber es ist
leider eine Tatsache, dass es Satan ist. So sicher wie die Nacht
existiert, so sicher existiert auch Satan.
Satan oder die finsteren Mächte, wie
einige sagen, um das Wort Satan zu umgehen, ist aktiv.
Wir müssen deswegen auch bereit dazu
sein, ihn zu bekämpfen. Unser Leben kann nicht bloß aus Erholung
und Bequemlichkeit bestehen. Es ist die Zeit, (die uns gegeben wird),
um zu kämpfen: den Kampf gegen unser schlechtes Selbst, der
verdorbenen Welt, dem verschlagenen Satan und seinen Organen. Kämpfer
müssen wir sein. Die Kirche hat immer Kämpfer hervorgebracht. Ein
Kämpfer war auch Apostel Paulus, der uns animierte: “Leide mit
als ein guter Streiter Jesu Christi“. Auch die anderen Apostel
waren Kämpfer. Die Kirchenväter waren Kämpfer. Kämpfer waren auch
die Schar von Märtyrern und Seligen. Und natürlich der alle anderen
übertreffende Kämpfer, unser Herr Jesus Christus.
Oh, was ein ausgezeichneter und
hervorragender Vers (2 Timotheus 2,3), der uns daran erinnert, dass
das Leben kein Vergnügen ist, das Leben ist nicht das Anhäufen von
Reichtum, das Leben ist nicht: „Lasst uns essen und trinken,
denn morgen sind wir tot“ (Jesaja 22, 13; 1 Kor 15,32). Sp
lautet das Motto der Atheisten und der Materialisten. Leben ist
gleich Opfer und Heroismus. Der Mensch ist nicht für Kleines und
Unwichtiges erschaffen worden, sonder um Heldentaten zu vollbringen.
Christentum bedeutet Aufopferung, das Opfern von allem; hohen Ämtern,
Geld, Thronen, einfach alles. Das Christentum bedeutet Holocaust2.
Seht euch das Weihrauchfass an. Warum weihräuchern wir, was
bezwecken wir damit? Was bedeutet das Weihrauchfass? Der Priester
legt brennende Kohlestücke in das Weihrauchfass, und auf diese den
Weihrauch, der vollständig abbrennt und durch das Aroma duftet dann
der ganze Tempel; so werden auch wir sein, wie Weihrauch, wenn wir
alles opfern.
Diejenigen, die fest dazu entschlossen
sind, alles auf' s Spiel zu setzen, werden siegen. Die
Selbstverliebten, die Geldgierigen und die Verleumder werden die
Verlierer sein. Leider sind es nur wenige Soldaten, die in der ersten
Feuerlinie kämpfen. Viele werden zu Fahnenflüchtigen. Ihr sollt zu
Opfern bereit sein. Sucht nicht nach sorgenfreiem Leben. Denn
Christus sprach: „...in der Welt habt ihr Drangsal; aber seid
getrost, ich habe die Welt besiegt“ (Jh 16.33) und: „Wenn euch
die Welt hasst, so bedenkt, dass sie mich zuerst gehasst hat“ (Jh
15,18). Umso mehr wir ein christliches Leben führen und in der
Gesellschaft aktiv sind und Christus abbilden, desto verhasster sind
wir den Atheisten. Dann sollt ihr „fröhlich“ und „getrost“
sein, „denn denn euer Lohn ist groß in den Himmeln“ (Mt 5,12).
Ihr sollt ein geistliches Leben führen,
durch die Beichte bei eurem Geistlichen Vater und der Teilnahme an
der Heiligen Kommunion. Und betet auch für mich, den Sündigen, dass
Gott Sich meiner erbarmen wird am Tag des Jüngsten Gerichtes.
Vergesst mich nicht in euren Gebet.
Seht, weshalb die (Christen-) Verfolgung ein notwendiges Übel
darstellt: Um uns dem Königreich Gott würdig zu erweisen. Die
Atheisten und Antichristen schaden den Christen. Nicht weil sie so
stark sind, sondern weil Gott es zulässt, damit die angeblich
Starken durch die Schwachen gedemütigt werden, und sich die
Schwachen für das Königreich Gottes als würdig erweisen. Gott
könnte sie alle mit einem Blitz erschlagen, aber es ist notwendig,
dass die Christen diesen Weg gehen. Denn einer ist der Weg, der in
die Himmel führt, und das ist der Weg des Trübsal. „...Dass wir
durch viel Trübsale müssen in das Reich Gottes gehen“
(Apostelgeschichte 14,22). Diesen Weg ist Christus gegangen, den Weg
des Golgatha. Diesen müssen auch die Christen gehen. Wenn ein Christ
viel Trübsal erleidet, so ist das ein Beweis, dafür, dass er ein
gläubiger Christ ist. Wenn er ein gutes Leben und keinen Trübsal
hat, so bedeutet das, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ihr sollt zu
Vorbildern werden, denn wir brauchen Vorbilder, sie sind rar(...).
Diejenigen unter euch, die das Eheleben gewählt haben (und nicht das
Mönchsleben), sollt vorbildliche Mütter oder Großmütter sein, wie
im unendlich großen Russland; dort hielten sie (den Verfolgungen)
stand trotz der 75 Jahre der Verfolgung des Orthodoxen Glaubens. Seid
Vorbilder, seid Lichter und schöpft spirituelles Licht aus aus dem
unlöschbaren Licht. Und das unlöschbare Licht, das nie untergehende
Licht, ist unser Herr Jesus Christus; Den ihr besingen und erhöhen
sollt in alle Ewigkeit. Amen.
Bietet ihnen die Stirn
Ihr sollt der ungläubigen und
verdorbenen Gesellschaft die Stirn bieten. Auch der Mutter oder dem
Vater, wenn sie euch zum Unglauben drängen. Auch den Lehrern und
Akademikern, die ihren Zweck verfehlen und euch Unglauben und
Atheismus predigen.(...) Der Mut ist eines der charakteristischen
Merkmale eines wahren Christen. Christsein und Feigheit sind zwei
miteinander unvereinbare Begriffe. Johannes sah während der
Offenbarung eine furchterregende Vision: einen brennenden See, in
dessen Wellen er zuerst die Feigen kämpfen sah. „Den Feigen aber
und Ungläubigen, Befleckten, Mördern, Unzüchtigen, Giftmischern,
Götzendienern und allen Lügnern soll ihr Teil werden in dem See der
von Feuer und Schwefel brennt, das da ist der zweite Tod“
(Offenbarung 21,8). Besitzen wir, die Christen dieses Jahrhunderts,
diese Tugend? Der Mut, die Missachtung gegenüber den Gefahren
während der Ausübung unserer Pflichten, beginnt beim Kleinen und
reicht bis zur allerhöchsten Stufe der vollkommenen Aufopferung. Bis
wir jedoch diese allerhöchste Stufe erreichen, sollten wir uns von
den kleineren Stufen beginnen, wo nicht allzu große Courage
notwendig ist. Beispielweise: Du bist auf Reisen. Es wird Mittag und
du gehst in ein Restaurant in der Stadt. An den Tischen der
Restaurants sitzen tausende und abertausende Menschen, aber niemand
von ihnen, weder am Anfang, noch am Ende des Mahls, macht das
Kreuzzeichen. Sie fressen wie die Tiere, ohne jede Erinnerung an
Gott. Aber du kannst, inmitten dieser Leute, die Gott vergessen,
ihren Wohltäter, Der die Welt unaufhörlich mit Nahrung versorgt,
die Erinnerung an unsere Abhängigkeit von Ihm erwecken. Trau dich,
das Kreuzzeichen zu machen. Fürchte dich nicht vor den ironischen
Reaktionen der Tischnachbarn. Du denkst, dass es etwas Nichtiges ist?
Versuch es, und du wirst sehen, dass eine dumme Idee sich in deinen
Verstand eingenistet hat, darüber, wie die Leute deine
Glaubensbekundung kommentieren werden und der dich terrorisiert (der
Gedanke) und deine Hand lähmt; man braucht Mut, um die Finger an die
Stirn zu führen und das Kreuzzeichen zu machen.
Wir müssen die prophetischen Worte des
Apostel Paulus im Sinn behalten der sagte: “Und alle, die gottselig
leben wollen in Christo Jesu, müssen Verfolgung leiden“ (2
Timotheus 3.12), lasst uns beständig und unerschütterlich bleiben.
Selbst wenn in deinem Hause niemand sonst glaubt als du selbst;
bewahre den Glauben trotzdem. Und selbst wenn die ganze Stadt oder
das Dorf in dem du lebst, vor den Götzen niederkniet und Christus
verleugnet, du sollst den Glauben bewahren. Und selbst wenn dein
ganzes Land sich vom christlichen Glauben und der Kirche abwendet; du
sollst weiterhin an Jesus Christus glauben, so, wie es uns die
Apostel und die heiligen (Kirchen-)Väter lehrten. Uns selbst wenn
auf der ganzen Welt kein anderer Orthodoxer Christ außer dir mehr
ist, du sollt am Glauben festhalten. Am Ende wird Christus siegen. Es
wird nicht der Antichrist siegen. Jesus Christus ist unbesiegbar.
1Sophokles
2
Das Feueropfer, wie im Alten Testament –
metaphorisch
Christentum ohne Christus - Kontoglou
Wenn
man mit Pseudo-Christen über strenge Askese des Körpers und des
Geistes und über die Liebe Christi spricht, werden sie wütend,
nennen einen Fakir, Götzendiener, Barbaren.
Wenn
du den Glauben eines Christen prüfen willst, sprich mit ihm über
die Askese. Der Gläubige wird andächtig werden, während der
lauwarme, d.h. der falsche, der ungläubige, protestieren wird.
Den
Worten Christi trotzend, Der sprach: „Selig
sind die alles zurückließen und mir folgten“,
oder auch „(Aber
von den Tagen Johannes des Täufers bis hierher) wird das Himmelreich
mit Gewalt erworben, und die Gewalt tun, die reißen es an sich“
und dass „In
der Welt habt ihr Trübsal“ und
dass „wie
schmal ist doch die Pforte, und wie eng der Weg, der zum Leben führt,
und wenige sind es, die ihn finden!“
Wir
wollen gern Christen sein ohne Christus, das heißt ohne spirituellen
Trübsal, ohne das mühsame Kreuz zu tragen, auf dem breiten Weg
gehend. Wenn man zu ihnen über strenges und entbehrungsreiches Leben
spricht, über Opfer, Askese, sagen diese falschen Christen, dass
Christus diese Dinge nicht wünscht, und dass dies Übertreibungen
sind.
Aber,
o du unsinniger Mensch, im Christentum kann es keine Übertreibungen
geben. Bei allen menschlichen Dingen kann man sagen, dass etwas
übertrieben ist, nur im Christentum gibt es keine Übertreibung. Wie
viel mehr kannst du wohl übertreiben, wenn du doch denjenigen lieben
sollst, der dir den Vater getötet hat, wie noch mehr übertreiben,
wenn du auch die andere Backe bieten sollst, und wie viel mehr kannst
du übertreiben, wenn du danach dürsten sollst, verachtet zu werden,
das zu tun, was Gott von dir verlangt, d.h. deine Feinde zu lieben,
mit lieben Worten demjenigen zu begegnen, der dich beschimpft, über
denjenigen nicht zu urteilen, der über dich richtet, dich vor dem
nichtigsten Menschen zu demütigen, und wenn du das alles getan
hast zu sagen, dass du ein „unnützer Knecht“ bist?
Wie
viel mehr übertreiben kannst du, wenn du glauben sollst, dass unsere
Leiber wieder als unsterbliche auferstehen werden in einem
Augenschlag, und dass sich die ganze Welt auf einmal wandeln wird,
und dass eine andere Welt entstehen wird, die ohne Verfall sein wird?
Gibt es folglich irgendetwas im Christentum, worin man übertreiben
kann?
Das
Christentum ist die Übertreibung aller Übertreibungen, das
Unglaublichste aller Unglaublichen.
Deswegen
ist die Pforte, durch die jemand in die exotische Welt Christi
eingehen kann nur eine, der Glauben. Und in Glaubensdingen gibt es
keine Übertreibungen. Im Unglauben hingegen gibt es die listige
Artigkeit, das Mittelmäßige und der Kompromiss. Aus diesem Grund
ertragen solche Pseudo-Christen nicht das Feuer des Glaubens und
kehren das Christentum in eine Art Moralsystem um, das für das
weltliche Leben nützlich sein soll, indem sie jedoch eigentlich für
Christus keinen Platz haben. Denn der Ungläubige hat Angst, während
derjenige, der glaubt, gemäß des Propheten, „getrost wie
ein junger Löwe“ ist.
Wer
Gott liebt, ist entflammt ohne es zu offenbaren, freut sich ohne zu
lachen, zerknirscht in den Tiefen seines Selbst. Die Liebe, die uns
Christus lehrte, ist etwas anderes als die so genannte Wohltätigkeit.
Deswegen kosten die Wohltäter nicht die Liebe Christi, welche „das
Wasser, das ins ewige Leben hinüberspringt“ ist. Die
Wohltätigkeiten, die die heutigen Menschen ausüben, sind eine
soziale Pflicht. Diese Wohltäter, und all jene Menschen, die
zweckdienlich denken, sind keine Christen.
Wer
Christus und Sein Evangelium liebt, liebt das, das es mehr als alles
andere zu lieben lohnt. In Christo befindet sich alles, was Liebe,
Demut, Schmerz, Sanftmut, spiritueller Trübsal und spirituelle
Freude, die beide lieblich sind, wenn sie im Namen Christi geschehen,
lohnt.
„Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“. Uns Ruhe geben! Aber wir wollen nicht einmal davon hören. Denn wir wollen nicht zur Ruhe kommen. Wir wollen beladen sein, mit unseren Leidenschaften, mit unseren Feindseligkeiten, mit den Kriegen, mit Sorgen der Ruhmsucht, des Fleisches, mit Blut beschmutzt, mit Pistolen, Kanonen, Bomben. Was werden wir nur ohne all dies sein, Herr, Du Friedensstifter? Wie werden wir so leben können, zur Ruhe kommend, mit was werden wir unser leeres Ich erfüllen können, wo doch für uns das Leben nur aus diesen Dingen besteht?
Du gibst uns Frieden, doch Frieden ist unser Tod, wo er doch der Tod unserer geliebten Leidenschaften ist! Wenn Du gesagt hättest: „Ich werde euch mit mehr solcher Gewichte beladen, die ihr nicht kennt, ich werde eure Seele bereichern mit mehr solcher Reichtümer, so dass ihr nie mehr zur Ruhe kommt“, dann würden wir uns Dir näher sein, wir würden dich als unseren Gott anerkennen.
„Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben“. Uns Ruhe geben! Aber wir wollen nicht einmal davon hören. Denn wir wollen nicht zur Ruhe kommen. Wir wollen beladen sein, mit unseren Leidenschaften, mit unseren Feindseligkeiten, mit den Kriegen, mit Sorgen der Ruhmsucht, des Fleisches, mit Blut beschmutzt, mit Pistolen, Kanonen, Bomben. Was werden wir nur ohne all dies sein, Herr, Du Friedensstifter? Wie werden wir so leben können, zur Ruhe kommend, mit was werden wir unser leeres Ich erfüllen können, wo doch für uns das Leben nur aus diesen Dingen besteht?
Du gibst uns Frieden, doch Frieden ist unser Tod, wo er doch der Tod unserer geliebten Leidenschaften ist! Wenn Du gesagt hättest: „Ich werde euch mit mehr solcher Gewichte beladen, die ihr nicht kennt, ich werde eure Seele bereichern mit mehr solcher Reichtümer, so dass ihr nie mehr zur Ruhe kommt“, dann würden wir uns Dir näher sein, wir würden dich als unseren Gott anerkennen.
Wir
wünschen uns Götter, die uns beladen, rachsüchtige, wie Ares, wie
Zeus, wie Kronos, Lügner wie Hermes, wie die anderen von ihnen. Wir
wollen die Bosheit leben, denn sie ist lebendig und stark.
„Ja,
komm Herr“,
ruft mit Johannes freudig in der Offenbarung dem auf den Wolken
Kommenden zu. Du musst ein Heiliger, ein Gerechter und sogar Johannes
selbst sein, um darüber erfreut zu sein, dass Christus kommen wird
und Ihn erwarten. Wir rufen „Komme
nicht Herr“. Weil
wir sündig sind und der Zorn Gottes über uns kommen wird.
Die
„Atombombe“ hat mich dazu gebracht, über all dies nachzudenken.
Als die Kunde über sie die Menschen erreichte, erfüllte sie mit
Angst alle Herzen. Selig sind, die zu jeder Stunde vorbereitet sind!
Doch wehe uns! Wer ist vorbereitet wie Johannes, dem heiligsten aller
Heiligen?
Wir
alle fürchten uns davor, dass Du kommst wie ein Dieb in der Nacht.
Bei den Menschen ist es so: Wenn du sie beschimpfst oder mit ihnen
böse Worte austauschst, oder über sie schlechtes schreibst, wird
die Zeit kommen, in der sie dir vergeben werden. (Was
soll's Bruder, vergessen wir es einfach!)
Doch
was sie dir nie vergeben werden und für das sie dich hassen werden,
ist, wenn du auf eine Art und Weise lebst, dass sie sich für ihr
eigenes Leben schämen, weil sie in deinem Leben einen
Vorwurf ihrer Lebensweise sehen. Wer die Liebe Christi im Herzen
selbst tiefgehend gekostet hat, muss sich selbst nicht dazu zwingen,
in Armut zu leben, weil er aus freien Stücken die Armut begehrt und
seine Freude verliert, wenn er mehr erlangt, auch wenn es noch so
nichtig ist. Und was demütig, ärmlich und verachtet ist liebt er
heimlich in seinem Herzen ohne jemanden etwas darüber zu erzählen,
weil der Demütige das Schweigen und die Vergessenheit liebt. „Gott
ist dem betrübten Herzen nahe“. Wenn die Versuchungen
zerstreuen und die Pforte der falschen Freude und Ruhe sich öffnet,
schließt sich sogleich die Pforte der wahren Glückseligkeit.
Das
wird zweifellos vom Christen wahrgenommen. Gebet. Ich danke Dir,
allbarmherziger Herr, ich preise Dich, ich verherrliche Dich, weil Du
mich aus dem Nichts erschufst. Doch Du hast mich nicht nur einmal
erschaffen, sondern an jedem Tag erschaffst Du mich aus dem Nichts,
denn jeden Tag ziehst Du mich aus dem Schaffen des Todes heraus in
den ich wieder hineinfalle.
In
der unendlichen Menschenmenge, im Ameisenhaufen der Menschen, bin ich
ein Nichts. Jeder Mensch ist ein Nichts. Und dennoch erinnerst Du
Dich an jeden Menschen, findest ihn und ziehst ihn an Dich heran,
machst ihn lebendig, den Toten, und Deine väterlichen Hände
erschaffen ihn aufs Neue, als wenn jeder einzelne von uns der einzige
Mensch auf Erden wäre.
Deine starke Kraft erhält die ganze Schöpfung und alle Seelen als ob jede von ihnen die einzige wäre. Und Du lässt sie die Unsterblichkeit spüren, als wenn jede von ihnen die einzige wäre, und sie empfinden Dich als ihren barmherzigen Vater, Der niemals müde wird uns zu vergeben und neu zu erschaffen, die wir in jeder Stunde unserer Sünde wegen sterben.
Deine starke Kraft erhält die ganze Schöpfung und alle Seelen als ob jede von ihnen die einzige wäre. Und Du lässt sie die Unsterblichkeit spüren, als wenn jede von ihnen die einzige wäre, und sie empfinden Dich als ihren barmherzigen Vater, Der niemals müde wird uns zu vergeben und neu zu erschaffen, die wir in jeder Stunde unserer Sünde wegen sterben.
Photios Kontoglou (1965)
Altvater Gabriel vom Heiligen Berg antwortet auf Fragen eines Pilgers
Pilger: Altvater, wenn es erlaubt ist (zu fragen), denn wir sind hier verschiedene junge Leute und sind etwas problematisiert mit den Dingen, die in der letzten Zeit geschehen sind, in Kolymbari (Synode in Kreta) und mit dem (Erzpriester Theodoros) Zisis usw. Können Sie uns ein paar Worte sagen, daß wir Klarheit in diese Dingen bekommen?
Altvater Gabriel: Die Dinge sind klar, sie sind geklärt. Der Papst ist häretisch. Wir können keine Kommunion mit den Häretikern haben. Sie sind Feinde Gottes und der Panagia. Dies sind auch die Ökumenisten – sie sind Feinde Gottes und der Panagia.
Als Beispiel haben wir aus der Überlieferung unserer Kirche:
1274 schickten der Patriarch Vekkos und der (Kaiser von Konstantinopel) Michael der VIII. die Lateiner hierher um die Väter zur Vereinigung zu zwingen. Die Väter lehnten dies ab und so erhängten jene den Hl. Kosmas den Protos (Regierunsoberhaupt des Hl. Berges) und die Anderen schlachteten sie ab.
Wenn ihr in die Protaton – Kirche hineingeht, rechts – ist da nicht ein Öllämpchen? – Ja. – Und was ist da bei dem Öllämpchen? Da ist keine Ikone, sondern der Marmorstein, wo sie den Vätern die Köpfe abgeschlagen haben. Dieser Stein war draußen und wenn es schneite, kam kein Schnee darauf zu liegen, er blieb unbedeckt vom Schnee. Dort darauf haben sie den Vätern die Köpfe abgeschlagen.
Zu jener Zeit lebte ein Altväterchen außerhalb des bulgarischen Klosters. Und eines Abends, als er den Grußkanon vor der Ikone der Panagia las und sprach: „Sei gegrüßt, Du unvermählte Braut“, sprach die Panagia zu ihm: „ Sei auch du gegrüßt, Altvater Gottes“. Das Altväterchen fürchtete sich, war verunsichert. Die Panagia sprach zu ihm: „ Fürchte Dich
nicht. Lauf schnell zum Kloster und sage den Vätern, daß meine Feinde und die Feinde meines Sohnes kommen. Wer will, soll fliehen, um sich zu retten. Welche wiederum wollen, können bleiben und kämpfen.“ Und so lief das Altväterchen schnell los. Als er dies verkündet hatte, flohen einige Väter in den Wald. Sechsundzwanzig jedoch, unter ihnen der Abt, schlossen sich in den Turm ein. Die Panagia kam selbst zu ihnen, um sie zu stärken. Danach kamen die Lateiner und forderten, daß die Väter den Papst als Oberhaupt der Kirche anerkennen. Diese lehnten das ab und erklärten: „Wir erkennen als Haupt der Kirche nur unseren Herrn Jesus Christus an.“ Und so verbrannten die Lateiner sie. Welche Kraft gab ihnen die Panagia!
Im Leimonarion, dem Buch (von Johannes Moschos) lesen wir folgendes. Im Gebiet des Jordans lebte ein Asket. Eines Abends sah dieser unsere Panagia in Begleitung von zwei heiligmäßigen Männern vor seinem Kelli. Er eilte, machte eine Metanie (Verbeugung) und sprach: „Panagia komm und segne mein Kelli“. Die Panagia antwortete ihm: „Ich komme nicht, denn du hast da drinnen meinen Feind“, und ging davon. Es war aber niemand im Kelli und er konnte nicht verstehen, was die Panagia meinte. Er hatte ein geliehenes Buch und als er sich beim Lesen dem Ende nahte, waren da am Schluß zwei Reden des Nestorios gegen unsere Panagia, wo er sie Christusgebärerin und Menschengebärerin nannte – statt Gottesgebärerin. Das war der Grund, daß unsere Panagia nicht in sein Kelli kam und sagte, daß er ihren Feind darin habe. Wer Freundschaft pflegt mit den Feinden Gottes und der Panagia – mit den Ökumenisten, dem Papst und anderen Häretikern – geht zusammen mit diesen verloren.
Was sagt der Heilige Johannes Chrysostomos? Wer Freunschaft pflegt mit den Feinden des Königs Christus, kann nicht Freund des Königs Christus sein, sondern geht zusammen mit Dessen Feinden ins Verderben. Wir müssen kämpfen, wir können uns nicht vereinigen mit den Päpstlichen und den anderen Häretikern. Wenn diese eines Tages glauben werden, was die Kirche der Heiligen Sieben Synoden glaubt und ihren Häresien entsagen, können wir uns mit Freude vereinigen.
Pilger: Nun etwas anderes. Der Anführer der Kirche, den wir da oben haben, in Konstantinopel , der Bartholomäos, ... was sollten wir tun? Wir haben gehört, daß es eine Bewegung gewisser traditions- und väterliebender Mönche gibt, welche diesen Menschen nicht memorieren wollen (in den Gottesdiensten). Ist das richtig? Altvater Gabriel: Ja, natürlich. Das sagen die Regeln der Kirche. Das wir keine Kommunion haben können mit ihm. Der Patriarch hat eine häretische (wörtl.: nichtorthodoxe – „schlechte“) Gesinnung.
1274 schrieb der Patriarch von Konstantinopel Germanos II. einen Brief an die Zyprioten, welche Uniaten geworden waren. Darin sagt er zu diesen: „Ich beschwöre Euch, im Namen Gottes, daß Ihr schnellstens flieht von jenen Priestern, welche in die Häresie der Lateinischen Gesinnnung gefallen sind. Geht weder in eine Kirche, wo diese die Liturgie zelebrieren, noch empfangt die Kommunion von deren Händen und nehmt auch kein Antidoron von ihnen. Ansonsten habt ihr dieselbe Hölle wie diese zu erleiden.“ – Seht ihr, was die Väter sagen?
Pilger: Ja, Pater. – Der Bartholomäos ist also Lateinischer Gesinnung?
Altvater Gabriel: Freilich – was ist er denn sonst?! Da er zur Vereinigung voranschreitet und nicht akzeptiert ...
Jenen, welche die Synode (von Kreta) rechtfertigen, sage ich folgendes. Waren bei dieser Synode ranghöchste päpstliche Würdenträger anwesend? – Ja, sie waren da. – Sie waren dort, das Fernsehen hat es ja gezeigt. Waren sie in der Göttlichen Liturgie anwesend? – Ja.– Sie waren anwesend. Ist es uns erlaubt, mit den Häretikern zusammen zu beten? – Nein. –
Was sagt der 45. Apostolische Kanon? – Wenn ein Bischof, Priester, oder Diakon mit Häretikern auch nur zusammen betet, werde er ausgestoßen. Wenn er jedoch diesen gestattet, als Kleriker zu agieren, werde er der geistlichen Würde enthoben. So sind all‘ jene ausgestoßen und der geistlichen Würde enthoben laut dem 45. Apostolischen Kanon.
Ist es uns erlaubt, Freundschaft zu halten mit den Anführern der Häresie, sie zu umarmen und zu liebkosen? Wer gibt uns die Antwort? – Die Kirche belehrt uns darüber, denn sie ist die Säule und das Fundament der Wahrheit. Haben sie in dieser Synode die Häretiker umarmt und geküsst – ja oder nein? – Ja, ja. –
Was sagt der Evangelist Johannes, der Evangelist der Liebe? – „Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht. Wer ihn grüßt, hat Anteil an seinen bösen Werken.“
Der Heilige Nikodimos der Hagiorit sagt, diese Schriftstelle erklärend: „Eines Tages ging der Evangelist Johannes ins öffentliche Bad und es war da drinnen der Kyrinthos, der Anführer einer Häresie des ersten Jahrhunderts. Da ging er schnell wieder weg, um diesem nicht zu begegnen“. Des weiteren sagt der Hl. Nikodimos zur Erläuterung dieser Schriftstelle: „Einmal begab es sich, daß Christenkinder Ball spielten und dieser fiel zu Füßen eines Pferdes, auf dem ein Häretiker saß und darum hielten sie den Ball für verunreinigt und verbrannten ihn.“ – Versteht ihr?
Pilger: Worauf wollen diese (die Ökumenisten) nun hinaus? Wollen sie die Vereinigung, wollen sie die Panreligion herbeiführen?
Altvater Gabriel: Ja, ja sicher, das wollen sie. Alle Religionen sind für sie Wege zur Errettung – ob du an den Mohamed glaubst, oder an unseren Herrn, oder an etwas anderes ... an den Buddha, - es reicht, du wirst gerettet werden.
Pilger: Ja genau, und als Anführer den Papst.
Altvater Gabriel: So versteht ihr also, wir müssen kämpfen.
Es kommen einige Priester hierher und sagen mir: „Der Bischof sagt mir, ich soll Orthodoxe mit Andersgläubigen vermählen. Und ich sage dem Bischof, daß dies die Regeln (der Kirche) verbieten und ich es darum nicht tun kann. Darauf sagt mir dieser: „Ich bin dein Bischof, du mußt mir Gerhorsam leisten.“ Und er führt das Wort des Apostels Paulus an: »Ordnet euch eueren (geistigen) Führern unter gehorcht».“
Wie legt der Heilige Johannes Chrysostomos dieses Wort des Apostels aus? Er fragt: „Wenn nun der (geistige) Führer schlecht ist, sollen wir gehorchen?“ und er fragt weiter und rät: „Schlecht – wie meinst du das? Wenn hinsichtlich des Glaubens, so gehe weg und beende jede Beziehung, nicht nur wenn dieser ein Mensch ist, sondern selbst wenn ein Engel vom Himmel herabkommt.“ – Also nicht nicht nur wenn es sich um einen Bischof oder Patriarchen handelt, sondern selbst wenn es ein Engel ist.
Was schreibt der Apostel Paulus den Galatern? „Selbst wenn ein Engel euch etwas verkündet, was ihr nicht von uns gelehrt worden seid, so werde er dem Verderben (Anathema) anheimgegeben.“
Ich frage Euch: War es denn jemals möglich daß ein Engel zu den Galatern gegangen wäre und gegenteilges verkünde hätte von dem, was der Apostel Paulus lehrte? – Natürlich nicht. Warum also schreibt es dann der Apostel? – Das wir nicht in eine Falle fallen und sagen, daß unser Bischof heilig ist, weil er mit seinem Gebet Tote auferweckt, die Augen der Blinden öffnet, die Gelähmten aufrichtet, Leprakranke reinigt und Berge versetzt. Selbst wenn er all΄ das tut – falls er etwas sagt, was nicht mit (der Lehre) der Kirche übereinstimmt, dürfen wir ihm nicht gehorchen. Wir haben Vepflichtungen unseren geistigen Vätern gegenüber und Verpflichtungen Gott gegenüber. Unsere Verpflichtungen gegenüber Gott haben Vorrang vor den Verpflichtungen, welche wir unseren geistigen Vätern gegenüber haben. Falls eine Verpflichtung gegenüber unseren geistigen Vätern in Konflikt gerät mit der Verpflichtung Gott gegenüber, so gilt sie nicht mehr, ist aufgehoben. Wir haben ein Beispiel dazu in der Heiligen Schrift. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer – jüdische Oberpriester, waren die geistigen Anführer zur Zeit unseres Herrn. Sie ergriffen die Apostel, steckten sie ins Gefängnis und verboten ihnen zu predigen. Da kam ein Engel, befreite sie und trug ihnen auf zu predigen. Als sie wieder von jenen ergriffen wurden und man sie zur Rechenschaft stellte, rechtfertigte sich der Apostel Petrus: „Man muß Gott eher gehorchen, als den Menschen.“ – Wie können wir also dem Patriarchen gehorchen, oder einem Bischof, wenn er etwas sagt, was nicht mit (der Lehre) der Kirche übereinstimmt?
Und noch etwas bevor ich schließe, denn ich bin kank und kann nicht (noch mehr sprechen). Wenn jemand, gleich ob er nun Patriarch ist, Erzbisschof oder Bischof – was immer er auch sei, – nicht die Apostolischen Regeln ehrt, nicht die Regeln der Ökumenischen und der Örtlichen Synoden ehrt und nicht das akzeptiert, was unsere Väter lehrten: dieser ist kein Hirte. Was ist er? Das lehrt uns ein großer Vater unserer Kirche aus dem ersten Jahrhundert: „Jeder, der etwas entgegen des Verordneten sagt, wenn er auch vertrauenswürdig scheint, wenn er auch fastet, prophezeit, in Jungfräulichkeit lebt und selbst wenn er Wunder wirkt – offenbahrt sich dir als Wolf im Schafspelz, das Verderben der Schafe betreibend.“ (Hl. Ignatios der Gottragende).
Was wollen wir nun mehr? Gibt es etwas eindeutigeres als dieses? Nun, dies ist die Wahrheit. Wenn ich die Wahrheit verfälsche und sage, daß mit der Synode (in Kreta) nichts geschehen ist und ich sie verharmlose, gilt für mich das folgende – gelten für mich die furchteinflößenden Worte des Propheten Jesaias: „Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse. Wehe denen, die das Licht Finsternis und die Finsternis Licht nennen.“ Dann gelten für mich die schrecklichen Worte, die der Apostel Paulus in Zypern sprach, in
Pafos, zu Elymas dem Magier. Als der Apostel dem Statthalter Sergios Katechese erteilte, störte sie der Magier und verdrehte die Wahrheit. Und was sagte ihm der Apostel Paulus? Erschreckende Worte, und die sagte er nicht etwa deshalb, weil vielleicht sein Egoismus veletzt worden wäre, sondern die Heilige Schrift sagt wortwörtlich: (Er war) „voll von Heiligem Geist“, und fährt folgendermaßen fort: „Oh du, voll von Trug und jeglicher Schlechtigkeit,“ (zum Magier) „du Sohn des Teufels, Feind jeglicher Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, die geraden Wege des Herrn zu verdrehen?“ – So verdrehen sie (die Ökumenisten) die Wahrheit und sagen, bei der Synode (von Kreta) sei nichts passiert – während jene da (mit den Häretikern) zusammen gebetet haben, – und dabei gibt es Kirchenregeln, welche dies verbieten; aber sie beachten dies nicht.
So, nun sind wir am Ende angekommen.
(Dieser Text ist eine Übersetzung aus dem Griechischen mit dem Segen des Altvaters von einem Gespräch vom 21. 02. 2017, bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=Lin9XvQQaWY
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