Dienstag, 26. April 2016

Der heilige Altvater Paisios über das Osterfasten


- Altvater, wie kann ich mich in der Vierzigtägigen Fastenzeit besser in der Enthaltsamkeit üben?
- Die Weltlichen bemühen sich jetzt in der vierzigtägigen Fastenzeit auf eine Art die Enthaltsamkeit zu beachten, während wir Mönche immer auf sie achten müssen. Aber am Wichtigsten ist es, zuerst die seelischen Leidenschaften zu beachten und danach erst die körperlichen. Denn, wenn jemand den körperlichen Übungen Vorrang gibt und nicht darum kämpft, die seelischen Leidenschaften auszumerzen, dann tut er gar nichts. Einmal hat ein Weltlicher ein Kloster am Anfang der vierzigtägigen Fastenzeit besucht und ein Mönch verhielt sich ihm gegenüber ungehalten, hartherzig. Doch der Arme hatte eine gute Denkweise und rechtfertigte ihn. Danach kam er zu mir und sagte mir: "Ich nehme ihm das nicht übel, Pater. Sieh, er war noch (beeinflusst) von der Dreitägigen (strenge dreitägige Fastenzeit zum Beginn der Osterfastenzeit)!" Wenn die Dreitägige, die er gemacht hatte, spirituell gewesen wäre, würde er eine spirituelle Sanftheit besitzen und mit dem anderen etwas gutmütiger reden. Aber er hat sich bloß aus Egoismus dazu gedrängt, die Dreitägige durchzustehen und deswegen war ihm danach alles zuwider.

- Altvater, worüber soll ich in der Vierzigtägigen Fastenzeit nachdenken?
- An die Passion (das Leiden), das Opfer Christi sollst du denken. Wenn wir Mönche auch immer die Passion Christi leben müssen, weil uns darin jeden Tag die verschiedenen Troparia (Hymnen), alle Gottesdienste, behilflich sind.
Zur Großen Osterfastenzeit wird uns die größte Gelegenheit dazu gegeben, unseren (geistlichen) Kampf zu führen und intensiver an der erlösenden Passion unseres Herrn teilzuhaben, mit Metanoia (Reue und Umkehr) und Metanoien (tiefe Verbeugungen), mit der Trennung von den Leidenschaften und dem Verringern der Nahrung, aus Liebe zu Christus. 
Lasst uns, so gut wie möglich, dieses spirituelle Stadium mit den vielen Vorraussetzungen und Möglichkeiten, die uns gegeben werden, dazu nutzen, um uns dem Gekreuzigten Christus mehr anzunähern, um uns von Ihm helfen zu lassen und uns an der Heiligen Auferstehung geistliche verwandelt zu erfreuen, nachdem wir die Große Vierzitägige Fastenzeit spirituell bewusster gelebt haben werden.
Ich wünsche viel Kraft während der Großen Vierzigtägigen Fastenzeit, um nahe bei Christus den Golgotha zu ersteigen, gemeisam mit der Allheiligen (Gottesmutter) und eurem Schutzpatron dem heiligen Johannes dem Theologen, um an der schauderhaften Passion unseres Herrn teilzuhaben. Amen.



Freie Übersetzung aus dem Griechischen allein zur Nutzung in diesem Blog vom Buch "Über das Gebet" (hl.Kloster Evangelist Johannes der Theologe/ Souroti, Thessaloniki 2012), S.199-200.

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