Mittwoch, 8. Januar 2014

Der heilige Antonios, der Große

Der heilige Antonios, der Große wurde 251 n.Chr. in Koma in Nordägypten geboren. Seine Eltern waren adelig, wohlhabend und fromm. Nach ihrem Tod, etwa im Jahre 270 n.Chr., verteilte er sein ganzes Vermögen an die Armen, brachte seine jüngere Schwester in ein Kloster und gab sich der strengen Askese hin.
Anfangs wohnte er vor seinem Haus, wo er in Fasten, Nachtwachen und Beten verweilte. Später zog er sich ins Umland von Irakleopolis zurück und anschließend lebte er in einem abgelegenen Grab. (…)
Im Jahre 285 n.Chr. überquerte er den Nil und ließ sich in der Lybischen Wüste Pispir nieder, wo er in strenger Askese lebte und zwanzig Jahre lang ein geistiges Leben führte und den Angriffen der Dämonen  standhielt. In diesem Zeitraum besuchten ihn viele Mönche und Weltliche, die seine für die Seele heilsamen Lehren genossen.
Während  der Christenverfolgung im Jahre 311 unter Maximinios, ging er nach Alexandrien, um den Märtyrertod zu sterben. Dort folgte er den Märtyrern aufs Gericht und in die Gefängnisse, wo er sie unterstützte und ihnen bis zu ihrem Märtyrertod beistand. Obwohl er es nicht schaffte, selbst den Märtyrertod zu sterben, wurde er doch von den Bewohnern in Alexandrien bewundert und nachgeahmt, sodass er durch seine Anziehungskraft viele zum Glauben und zur Frömmigkeit brachte.

Später siedelte er auf den Berg Kolsim über, wo er sich niederlies. An diesem Ort befindet sich heute das koptische Kloster des hl. Antonios.
Im Jahre 338 n.Chr. verließ er wieder seine geliebte Wüste und kam auf die Bitten „der Bischöfe und aller Brüder“ nach Alexandrien, wo er gegen den Arianismus predigte und das Volk von den Strahlen seiner Heiligkeit erschüttert wurde.
Nach seiner Rückkehr in seine asketische Zelle, empfing er eine Schaar Besucher. Zahlreich  waren auch die Briefe, die ihm aus allen Himmelsrichtungen des Reiches gesandt wurden. Sogar die Kaiser schrieben den Heiligen Vater an und hofften von ihm eine Antwort zu bekommen.
Er entschlief im Jahre 356 n.Chr. im Alter von 105 Jahren, bis zum Ende seine körperlichen und geistigen Kräfte in voller Lebenskraft erhaltend. Wir gedenken seiner am 17.Januar.
Der heilige Antonios, wenn er auch weder der erste Mönch, noch der erste Asket der Kirche war (…), gilt als Grundpfeiler des mönchischen Lebens, weil er ein Beispiel an Askese gab und das Vorbild für einen Eremiten bildete. Unter seiner Anweisung gründeten seine Schüler an verschieden Orten der Wüste zahlreiche Klöster. Sein Ruf verbreitete sich in Afrika, in Spanien, Galizien und im ganzen christlichen Abendland.
Aus „mikros Evergetinos“ , Verlag  heiliges Paraklitou Kloster

AUS DEM GERONTIKON  ( LEITGEDANKEN DER HEILIGEN VÄTER)     DES HEILIGEN ANTONIOS, DES GROSSE 

  1. Der Heilige Vater Antonios, der einst in der Wüste lebte, befand sich in Trägheit und voller dunkler Gedanken. Also sagte er zu Gott: „Herr, ich möchte meine Seele retten, aber meine Gedanken lassen es nicht zu. Was soll ich tun, mitten in dieser, meiner Betrübnis? Wie soll meine Seele gerettet werden?“ Wie er also ein wenig aus seiner Zelle heraustritt, sieht er jemanden, der aussieht wie er. Jener Mensch saß und arbeitete. Dann ließ er seine Arbeit, stand auf und betete. Und dann setzte er sich wieder und flocht Stricke. Anschließend stand er wieder auf, um zu beten. Und da erschien der Engel des Herrn, geschickt, um den Antonio zu verbessern und in Sicherheit zu geleiten. So hörte Antonios also den Engel zu ihm sagen:“ So mach es und dann wird deine Seele gerettet werden.“ Als er diese Worte hörte, ergriff ihn große Freude und Mut. Und indem er so handelte, wurde er gerettet. 
  2. Der selbe Vater Antonios fragte, als er auf den Grund des jüngsten Gerichtes Gottes starrte: „ Herr, wie kommt es, dass einige nur kurz auf der Erde leben und andere ein hohes Alter erreichen? Und warum befinden sich die einen inmitten der Armut, während die anderen im Reichtum leben? Und wie kommt es, dass die Ungerechten zwar reich werden, während die Gerechten arm sind.“ Und er hörte eine Stimme, die ihm antwortete: „Antonio, schau auf dich selbst. Diese Dinge regelt Gott beim jüngsten Gericht und es ist nicht von Vorteil, dass du davon erfährst.“
  3. Jemand stellte dem Vater Antonios eine Frage, indem er sagte: „ Was soll ich einhalten, um Gottgefällig zu werden?“ Und der alte Vater antwortete ihm und sagte: „Halte ein, was ich dir gebiete. Wo du auch hingehst, habe immer Gott vor Augen. Und was du tust oder sagst, soll mit der Heiligen Schrift übereinstimmen. Und an welchem Ort du auch wohnst, geh nicht schnell wieder fort von dort. Diese drei Dinge halte ein und du wirst gerettet.“
  4. (…)
  5.  Fragte der Vater Pamvos den Vater Antonios: „ Was soll ich tun?“ Und der alte Vater sagte ihm: „ Hab kein Vertrauen in deine Tugend. Denk auch nicht über Dinge nach, die schon vorüber sind. Und beherrsche deine Zunge und deinen Bauch.“
  6. Sagte der Vater Antonios: „ Ich sah alle Fallen des Feindes ( d.h. des Teufels) auf der Erde ausgebreitet. Und seufzte und sagte: Wer kann wohl daran vorübergehen, ohne dass er gefangen wird? Und ich hörte ein Stimme mir sagen: Die Demut“.
  7. Und er sagte weiter: „ Es gibt einige, die ihre Körper mit Askese erweichten, aber weil ihnen das Unterscheidungsvermögen fehlte, befanden sie sich weit entfernt von Gott.“
  8. Und er sagte weiter: „Von unserem Nächsten hängt das Leben oder der Tod ab. Wenn wir unseren Bruder gewinnen, gewinnen wir Gott. Wenn wir unseren Bruder reizen, begehen wir eine Sünde gegenüber Christi.

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