Freitag, 10. Januar 2014

Der heilige Gregor von Nyssa (10. Januar)

Der heilige Gregor, oder Gregorius oder Gregorios von Nyssa wurde in Neocäsarien in Pontus/Kleinasien geboren, im Jahre 332 n.Chr., und war griechischer Abstammung. Er war der jüngste Bruder des Basilius von Caesarea und ein guter Freund Gregors von Nazianz. Diese drei werden als die kappadokischen Väter bezeichnet. Als einer der Brüder des heiligen Basilius des Großen erhielt er dieselbe umfangreiche Ausbildung. Auch er stach durch seinen scharfen Verstand, seinen Fleiß und seinen tiefen Glauben heraus. Als er ins heiratsfähige Alter kam nahm er die gütige Theosebeia zur Gemahlin, die jedoch bald darauf verstarb. Gregors starker Charakter und sein fester Glauben hielten ihn davon ab, an diesem Umstand zu verzweifeln. 
Als er nur vierzig Jahre alt war, ernannte man ihn wegen seiner Tugenden zum Bischof von Nyssa (heutiges Nemsechir) in Kappadokien. Doch diejenigen, die an die häretischen Lehren des Arius glaubten, legten ihm große Steine in den Weg, weil sie erkannten, dass er ihre Häresie bekämpfen würde. Sie beschuldigten den heiligen Mann, Geld der Kirche unterschlagen zu haben und nicht rechtmäßig zum Bischof ernannt worden zu sein. Ihr Anführer war ein Mann namens Philocharis, ein Arianer und diese Verleumdungen und Intrigen führten dazu, dass Gregor Verfolgungen ausgesetzt war und auf einer Synode der pontischen und galatischen arianischen Bischöfe zu Nyssa in Abwesenheit abgesetzt, mithilfe des Kaisers Valens, der pro- arianisch eingestellt war. Als der Kaiser starb, kehrte Gregor als Bischof zum triumphierenden Volk nach Nyssa zurück und besuchte im Jahr 379 die Synode von Antiochia, wo die Häresie des Apollinarius verurteilt wurde, welche die Gottheit Jesu Christi gotteslästerlich in Frage stellte. Im selben Jahr verstarb sein Bruder Basilius, nach dessen Tod Gregor die theologische Auseinandersetzung mit Eunomius weiterführte. Gregor beschäftigte sich mit der orthodoxen Trinitätslehre und erwies sich als bemrkenswerter Denker und Liebhaber der Wahrheit; 
er verteidigte gegen Eunomius die volle Gottheit und die volle Menschheit Christi. Jesus Christus könne keinen Zwischenposition zwischen Gott und Mensch haben.Er besitze sowohl die göttliche als auch die menschliche Natur vollkommen 380 entzog sich Gregor der Wahl zum Bischof von Sebaste in Kleinarmenien, indem er seinen jüngeren Bruder Peter dorthin empfahl.
Um 381 nahm Gregor an der zweiten Ökumenischen Synode der Kirche teil, am Ersten Konzil von Konstantinopel, wo er sich als der Hauptverteidiger der Orthodoxie herausstellte. 
Dabei setzte er gemeinsam mit anderen gegen Makedonius insbesondere durch:die Rückbesinnung auf das Nizänum, die Lehre von der einen Ousia in drei Hypostasen sowie die Anerkennung der Gottheit des Heiligen Geistes. Dieser ist „vom Vater ausgehend“, „souverän gebietend“ und „lebenschaffend“.
Mit dem Ersten Konzil von Konstantinopel ist - zumindest für die griechisch-orthodoxe Theologie - das Trinitätsdogma einschließlich der Lehre vom Heiligen Geist zu einer abschließenden Formulierung gelangt. Gregors Stellung in der griechisch sprechenden Kirche war nun ungewöhnlich einflussreich. 381 reiste Gregor im Auftrag des Konzils in die römische Provinz Arabien. Er besuchte auf dieser Reise auch Jerusalem und wurde dort in theologische Streitigkeiten verwickelt. Von dem Besuch der heiligen Stätten war er tief berührt.
Gregor von Nyssa hat mit ungewöhnlichem Nachdruck die Unbegreiflichkeit Gottes vertreten. Die Unendlichkeit Gottes führt dazu, dass die Bewegung des Denkens ins Unendliche läuft, wenn sie Gott zu ihrem Ziel macht. Damit ist Gott während jeder möglichen Erkenntnisstufe unendlich weit entfernt. Jede gewonnene Erkenntnis wird zu einem Ausgangspunkt für eine noch größere Erkenntnis.
Der heilige Gregor verfasste viele theologische Abhandlungen, vielen von denen sind bis heute überliefert. 
Mögen wir die Fürbitten dieses großen Heiligen für die Einheit der Kirche und die Bewahrung der orthodoxen Lehre haben!

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