Montag, 6. Januar 2014

Synaxe des ehrwürdigen heiligen Propheten, Vorläufers und Täufers des Herrn Johannes

Wie die Kirche dies nach bestimmten großen Festen des Herrn und Seiner Mutter zu tun pflegt, ehren wir heute, am zweiten Tag der Theophanie, Gottes Werkzeug bei der Vollbringung dieses Mysteriums, den hl. Johannes den Täufer und Vorläufer des Herrn. Er ist der größte der Propheten, der edelste unter den vomWeibe Geborenen (s. Mt 11,11), die Stimme des Wortes Gottes, der Herold der Gnade, die Schwalbe, die den geistigen Frühling ankündet, die Fackel und Leuchte des göttlichen Lichts, die Morgenröte des Geistes, die dem Aufgang der Sonne der Gerechtigkeit vorausgeht. Irdischer Engel und himmlischer Mensch, steht er an der Grenze zwischen Himmel und Erde und vereint das Alte  mit dem Neuen Testament. Gott sandte ihn als Stimme eines Rufers in der Wüste (Joh 1,23; Is 40,3), um das Erscheinen Christi anzukünden und vorzubereiten, und er vollendet diesen göttlichen Auftrag, indem er den Herrn im Jordan tauft. Der Freund  des Bräutigams, sagt er, der auf Ihn harrte und hört, frohlockt  in großer Freude über die Stimme des Bräutigams. Diese meine  Freude nun hat sich erfüllt. Er muss zunehmen, ich aber abneh-men (Joh 3,29- 30). Selbst nach dem Erscheinen Christi fährt der hl. Johannes fort, für die Christen im geistigen Sinne Vorläufer des Herrn zu sein. Denn als Vorbild der Mäßigung, der Jungfräulichkeit, des Lebens der Buße und der Reinigung von den Lei-denschaften durch Askese und Gebet, als Begründer des mona-stischen Lebens und des Rückzugs in die Wüste hört er nicht auf, uns den Weg zu bereiten, der zu Gott führt. Indem ein Mensch seiner Aufforderung zur Umkehr und Reue folgt, kann er sich würdig auf die heilige Taufe vorbereiten, und indem wir nach der Erleuchtung seine heilige Lebensweise in der Einsamkeit nach-vollziehen, können wir die göttliche Gnade bewahren und ständig wachsen lassen, bis Christus in uns Wohnung nimmt in der vollen Herrlichkeit Seiner Auferstehung.

(aus: Synaxarion, Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers, Chania, Kreta, 2006)

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