Dienstag, 5. Februar 2019

Bietet ihnen die Stirn - Metropolit Augustinos Kantiotis (1907-2010)

Ihr sollt der ungläubigen und verdorbenen Gesellschaft die Stirn bieten. Auch der Mutter oder dem Vater, wenn sie euch zum Unglauben drängen. Auch den Lehrern und Akademikern, die ihren Zweck verfehlen und euch Unglauben und Atheismus predigen.(...) Der Mut ist eines der charakteristischen Merkmale eines wahren Christen. Christsein und Feigheit sind zwei miteinander unvereinbare Begriffe. Johannes sah während der Offenbarung eine furchterregende Vision: einen brennenden See, in dessen Wellen er zuerst die Feigen kämpfen sah. „Den Feigen aber und Ungläubigen, Befleckten, Mördern, Unzüchtigen, Giftmischern, Götzendienern und allen Lügnern soll ihr Teil werden in dem See der von Feuer und Schwefel brennt, das da ist der zweite Tod“ (Offenbarung 21,8). Besitzen wir, die Christen dieses Jahrhunderts, diese Tugend? Der Mut, die Missachtung gegenüber den Gefahren während der Ausübung unserer Pflichten, beginnt beim Kleinen und reicht bis zur allerhöchsten Stufe der vollkommenen Aufopferung. Bis wir jedoch diese allerhöchste Stufe erreichen, sollten wir uns von den kleineren Stufen beginnen, wo nicht allzu große Courage notwendig ist. Beispielweise: Du bist auf Reisen. Es wird Mittag und du gehst in ein Restaurant in der Stadt. An den Tischen der Restaurants sitzen tausende und abertausende Menschen, aber niemand von ihnen, weder am Anfang, noch am Ende des Mahls, macht das Kreuzzeichen. Sie fressen wie die Tiere, ohne jede Erinnerung an Gott. Aber du kannst, inmitten dieser Leute, die Gott vergessen, ihren Wohltäter, Der die Welt unaufhörlich mit Nahrung versorgt, die Erinnerung an unsere Abhängigkeit von Ihm erwecken. Trau dich, das Kreuzzeichen zu machen. Fürchte dich nicht vor den ironischen Reaktionen der Tischnachbarn. Du denkst, dass es etwas Nichtiges ist? Versuch es, und du wirst sehen, dass eine dumme Idee sich in deinen Verstand eingenistet hat, darüber, wie die Leute deine Glaubensbekundung kommentieren werden und der dich terrorisiert (der Gedanke) und deine Hand lähmt; man braucht Mut, um die Finger an die Stirn zu führen und das Kreuzzeichen zu machen.
Wir müssen die prophetischen Worte des Apostel Paulus im Sinn behalten der sagte: “Und alle, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, müssen Verfolgung leiden“ (2 Timotheus 3.12), lasst uns beständig und unerschütterlich bleiben. Selbst wenn in deinem Hause niemand sonst glaubt als du selbst; bewahre den Glauben trotzdem. Und selbst wenn die ganze Stadt oder das Dorf in dem du lebst, vor den Götzen niederkniet und Christus verleugnet, du sollst den Glauben bewahren. Und selbst wenn dein ganzes Land sich vom christlichen Glauben und der Kirche abwendet; du sollst weiterhin an Jesus Christus glauben, so, wie es uns die Apostel und die heiligen (Kirchen-)Väter lehrten. Uns selbst wenn auf der ganzen Welt kein anderer Orthodoxer Christ außer dir mehr ist, du sollt am Glauben festhalten. Am Ende wird Christus siegen. Es wird nicht der Antichrist siegen. Jesus Christus ist unbesiegbar. 

Quelle:  «ΟΙ ΧΡΙΣΤΙΑΝΟΙ ΤΩΝ ΕΣΧΑΤΩΝ ΚΑΙΡΩΝ», Edition Ορθόδοξος Κυψέλη
Übersetzung: Alexia Ghika- Kyriazi