Donnerstag, 14. Februar 2019

Wann sich der Glauben lohnt - Altvater Aimilianos von Simonopetra

Wenn Gott uns überhaupt nichts zu geben scheint, und wir einem Wrack des Lebens gleichen, dann lohnt sich der Glauben. 


Wenn die Schwierigkeiten des Lebens, die Verbitterungen der Seele, die Schwächen unserer inneren Welt, der Schmerz und die Freude, uns jeder Hoffnung, ob spiritueller oder menschlicher, berauben; wenn unsere Augen in Erwartung trocken werden und dennoch am Ende nicht sehen; wenn unser vergotteter Leib, dieses ehrbare Bethaus Gottes, zu einem „Beutel im Frost“ verkommt, ein ledernes Stück, das in den Frost fiel, von Kälte versteinert und dermaßen verbleicht, dass nicht mehr erkennbar ist, ob es existiert. 
Wenn mein Leben solche Formen annimmt, dass ich denke, dass mein Dasein vertrocknet ist, dass die Liebe der Menschen, der Engel, der Heiligen mich vollkommen vergessen hat, dass ich unrettbar bin und von Gott ein wenig Belebung, ein wenig Erholung erbitte, Er mir aber überhaupt nichts gibt, fühle ich mich wie ein Wrack der Lebens; genau dann aber lohnt sich der Glauben wirklich.