Dienstag, 19. November 2013

Heiliger Aidan - saint Aidan - ein orthodoxer Heiliger des Westens

  

   Es gibt überlieferte Berichte, denen zufolge das Evangelium Christi in Britannien bereits im 1. Jahrhundert verkündet wurde, von den Heiligen Josef von Arimathäa und Aristobulus mit der früheren Gefolgschaft des Bran des Gesegneten (mythischer Riese aus walisischen Sagen). Der heilige Aristobulus wurde von Paulus nach Britannien gesandt; er war ein Bruder des Apostels Barnabas und stammte aus Zypern. 
Die Einwohner von Britannien folgten dem orthodoxen christlichen Glauben bis ins Jahr 1066, als die Normannen, unter Wilhelm dem Eroberer, in Britannien einfielen und ihnen den römisch-katholischen Glauben aufzwangen.
  Es gibt viele Heilige des ersten Jahrtausends n.Chr., die von der Orthodoxen Kirche verehrt werden. Einer von ihnen ist der heilige Aidan von Lindisfarne, dessen Leben ein Beispiel an Tugend und authentischem christlichem und missionarischem Dasein darstellte.
  Der heilige Aidan war der erste Bischof der Insel Lindisfarne, einer kleinen Insel an der Nordostküste Northumberlands. Er wurde ende des 6. Jahrhunderts in Irland geboren und lebte später als Mönch auf der Insel Iona, wo der heilige Columba ein Kloster gegründet hatte. Als der König, der heilige Oswald von Nordumbrien, nach einem Bischof ausschicken ließ, um die Heiden zu christianisieren, wurde der hl. Aidan zum Bischof gekürt. Er ging als Bischof nach Nordumbrien im Jahre 635. Doch sein Sitz blieb in Lindisfarne, wo er das Evangelium zuerst verkündete. Er gründete zahlreiche Gemeinden und ein Kloster (mit Bischofssitz) in Melrose bei Lindisfarne. Zwei seiner geistigen Früchten waren die heilige Hilda von Whitby (gefeiert am 17 November) und der heilige Cuthbert (20 März). Der selige Bede (27 Mai) beschreibt den heiligen Aidan als einen würdigen geistigen Führer und Lehrer von glühender Liebe, Gutmütigkeit, geschmückt mit Demut, Eifer und Freundlichkeit.
 In seinem Lebenslauf unterscheiden wir authentische christliche Spiritualität, immerwährendes Gebet, begleitet von Liebe zu Gott und dem Nächsten, insbesondere zu den Fremden und Bedürftigen.
  Aidan predigte unter den Heiden. Anfangs übersetzte König Oswald selbst mit missionarischem Eifer seine Predigten, weil er die Sprache Aidans in der Zeit gelernt hatte, als er in Irland im Exil war.
  Aidan lebte in vollkommener Armut; die Geschenke, die er von Königen und Wohlhabenden erhielt, gab er sogleich mit Freude an die Armen weiter. Er reiste in weit entfernte Städte und Dörfer fast immer zu Fuß, und nicht etwa auf dem Pferde oder mit der Kutsche. Das tat er, weil er auf diese Weise auf dem Wege auf viele Menschen traf. Wenn es sich um Christen handelte, bestärkte er sie im Glauben, wenn es hingegen Heiden waren, sprach er mit ihnen über die Wahrheit Christi. Das Leben des Heiligen war streng und von Enthaltsamkeit und Gebet geprägt. Dieselben Eigenschaften erwartete er auch von seiner Gefolgschaft, auch wenn es sich um Laien handelte. In seiner freien Zeit las er in geistlichen Schriften und wenn er einmal eingeladen war, an einem Festmahl teilzunehmen, so ging er hin, um den Gastgeber nicht zu enttäuschen, verließ es jedoch so schnell wie möglich nach einigen Bissen wieder, um sich erneut dem Gebet und dem Lesen zu widmen.
  Vor der Macht der Reichen fürchtete er sich nicht; wenn er sie sündigen sah, sprach er frei heraus und war streng in seinen Weisungen. Doch auch seine Barmherzigkeit und Liebe sind unvergessen geblieben. Mit großem Eifer betete er für das Volk: Um 651 griff König Penda von Mercia Bamburgh an und versuchte die Befestigungsanlagen niederzubrennen. Die Menschen befanden sich in großer Gefahr. Der heilige Aidan erhob seine Hände und betete für die Stadt, woraufhin der Wind drehte und den Feinden Rauch und Feuer entgegenblies. Penda sah sich zum Rückzug gezwungen.
  Der heilige Aidan entschlief am 31. August in Bamborough im 17. Jahr seiner Amtszeit als Bischof und wurde in Lindisfarne beigelegt. Der heilige Cuthbert hatte am Tage der Entschlafung des heiligen Aidans eine Vision, in der er die Seele des Heiligen mit großem Ruhm und in Begleitung von Engelsscharen in das Paradies eintreten sah.


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