Freitag, 18. April 2014

Großer Freitag Morgen bis zum Mittag (Apokathelosis)

Diese Gottesdienste werden am Großen Freitag nacheinander gefeiert

Die königlichen Stunden
 „... sie warfen das Los um Mein Gewand.“ 
Nach dem Brauch der Hebräer werden die vier „königlichen Stunden“ um diese Zeit gelesen. Diese Gottesdienste bestehen aus Hymnen, Psalmen und Lesungen aus dem Alten und dem Neuen Testament und beziehen sich alle prophetisch und ethisch auf die Person Christi. In manchen Kirchen werden die „Stunden“ am Nachmittag, vor der Vesper gelesen. 
Vesper: „... Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ 
Die Vesper am Freitag ist eine Fortsetzung der Königlichen Stunden. Während des Gottesdienstes wird in Trauer der gerade geschehenen schrecklichen Ereignisse und der Abnahme des Leibes Christi vom Kreuz gedacht (griech. Apokathelosis). 
Wieder werden Auszüge aus dem Alten Testament zusammen mit Hymnen gelesen und noch mal die Ereignisse erzählt. Dann folgt die Kreuzabnahme und der Leib Christi wird in ein weißes Tuch gehüllt, wie es damals Josef von Arimathäa tat. Der Apostel Paulus legt dieses schreckliche Ereignis aus und ermahnt die Kirche: Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft... Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: ... Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1Kor 1,18.23.24). 

Wenn der Priester das Evangelium vorträgt und zu der Stelle kommt: „..nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch ...“ nimmt er den Leib Christi vom Kreuz, wickelt ihn in ein weißes Tuch (stellt das Leichentuch dar) und trägt ihn zum Altar. Der Priester singt den Trauergesang: „Als Dich Josef von Arimathäa als Toten vom Kreuz herabgenommen hatte, Dich, Christus, das Leben aller, da hat er Dir mit Balsam und mit Linnen gedient. ... 
Er rief voll Freude ... Ehre sei Deiner Erniedrigung, o Herr, Der Du Dich Selbst mit Licht wie mit einem Gewand bekleidest.“ 
Der Priester trägt dann ein Tuch auf das der Leib Christi gemalt oder gestickt ist durch die Kirche, bevor es in das Grab (den Epitaphios) legt, eine geschnitzte Bahre, die das Grab Christi darstellt. Wir werden daran erinnert, dass Christus in der Zeit, da Sein Leib im Grabe lag, in den Hades hinabstieg, um die Toten aller Zeiten vor Seiner leiblichen Geburt zu befreien. 


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