Freitag, 28. Februar 2014

Der Heilige Johannes Chrysostomus über das Gebet



„Das höchste Gut liegt im Gebet und im Dialog mit Gott, weil es einer intimen Vereinigung mit Gott entspricht: So wie die Augen aufleuchten, wenn sie das Licht betrachten, so erleuchtet das unsägliche Licht Gottes auch die auf ihn gerichtete Seele. Natürlich darf das Gebet nicht aus reiner Routine erfolgen, sondern mit dem Herzen; es soll sich nicht auf einen konkreten Zeitpunkt oder auf bestimmte Uhrzeiten beschränken, sondern Tag und Nacht fortgesetzt werden, ohne Unterlass.“
„Wir sollten unseren Geist nicht nur beim Nachsinnen während der Gebetszeiten zu Gott erheben, sondern unsere Sehnsucht nach Gott und unsere Gedanken an ihn auch mit anderen Tätigkeiten verbinden: wenn wir uns um die Armen kümmern oder wenn wir uns auf nützliche Weise freigiebig zeigen, und zwar so, dass sich alles, was wir tun, in eine süße Speise für unseren Herrn verwandelt, gewürzt mit dem Salz der Liebe Gottes. Wir können aber nur dann immerwährend Gottes Überfluss genießen, wenn wir ihm viel Zeit widmen.“
Das Gebet ist das Licht der Seele, die wahre Erkenntnis Gottes, der Mittler zwischen Gott und den Menschen. Durch das Gebet erheben wir die Seele bis in den Himmel, um dort auf unbeschreibliche Weise Gott zu umarmen und dabei, wie ein weinendes Kind, das nach seiner Mutter ruft, die heilige Milch herbei zu sehnen: Im Gebet legen wir unsere eigenen Wünsche dar, und wir erhalten Gaben, die besser sind als alles Sichtbare.


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