Freitag, 27. Dezember 2013

Die Laiennonne Eriketi, die die Kirche liebte

In Giannena (Griechenland) lebte in unseren Tagen eine Wettkämpferin des spirituellen Lebens, Eriketi mit Namen. Sie ließ keinen Gottesdienst aus, kein Heiligengedenken oder Nachtwache. Mit einer alten Tasche auf der Schulter, ihrem Gebetbuch, heiligem Wasser und geistlichen Büchern beladen, nahm die Närrin für Christus täglich am Kirchenleben teil. Sie verpasste weder den Morgengottesdienst noch die Vesper. Denn das wäre der größte Verlust in ihren Augen gewesen! Außerdem bestand sie darauf, dass der Priester selbst alle Gottesdienste hält. 
Wenn Nachtgottesdienste abgehalten wurden, war sie natürlich zur Stelle. Doch auch wenn sie vorbei waren, fand ihre reiche Seele keinen Frieden; sie erschien ein paar Sunden später vor der Tür einer anderen Kirche, um auch am Morgengottesdienst teilzunehmen. Ruhelos und unermüdlich wartete sie auf der Treppe, bis die Türe aufging. 
Als der Altvater Paisios noch lebte besuchte sie oft das Kloster Stomiou in Konitsa. Einmal folgte ihr ein Bär bis zur Klosterpforte (das Kloster ist umringt von Wäldern). Sie dachte sich nichts dabei und erwähnte es vor Altvater Paisios. Selbst die wilden Tiere näherten sich ihrer gesegneten und reinen Seele. 
Als p. Paisios einmal operiert wurde, blieb er danach drei Monate lang bei ihr zuhause. Er kannte ihre Tugend und achtete sie und sie kümmerte sich liebevoll um ihn. 
Sie war schon immer sehr mildtätig mit den anderen, doch ihre Verwandten ließen sie keine Almosen verteilen. Sie tat es trotzdem heimlich. P Paisios half ihr manchmal dabei, indem er ihre Mutter ablenkte und Eriketi während dessen Mehl und anderes an die Armen verteilte. Doch eines Tages merkten sie dennoch, dass Erketi Lebensmittel verteilte und danach ließen sie sie nicht mehr in Ruhe. Ihr Verhalten zwang sie dazu, das Haus zu verlassen. Ihre Familie war wohlhabend. 
Sie arbeitete danach ohne Gehalt aufopferungsvoll im Waisenhaus von Konitsa. Unter ihrer Kutte versteckte sie auch da Lebensmittel, die sie verteilte. 
Die Busfahrer in der Umgebung kannten sie und nahmen sie gerne mit. Sie trug nie Socken, aber immer Stiefel. Sie trug immer dieselben Kleider. Für Fahrscheine gab sie niemals Geld aus: "Warum soll ich Geld ausgeben für Fahrkarten? Ein Kind hungert bestimmt jetzt", sagte sie und fuhr immer kostenlos mit Autostop oder mit der Genehmigung der Busfahrer mit. 

In der göttlichen Liturgie betete sie die meiste Zeit kniend. 
Am liebsten hatte sie den heiligen Seraphim (von Sarow). "Er hat einen Buckel wie ich", sagte sie. Wahrhaftig hatte sie so einen großen Buckel, dass sie nur mit großer Mühe den Kopf heben konnte, um die Heilige Kommunion zu empfangen. 

Oftmals sagte sie folgendes über Altvater Paisios: "Er sieht uns, aber wir können ihn nicht sehen. Denn wir sind eingehüllt in den Nebel unserer Leidenschaften". Die Leute sagten, dass Eriketi verrückt war, aber sie war eine Närrin um Christi Willen. Sie war ein Mensch des Trostes und des Gebetes. Sie betete für die ganze Welt. 
Sie sagte, dass in der Zeit des Antichristen die Menschen Gottes wie "Schmetterlinge" leben würden. 

Überall wo Öllampen an Ikonen am Straßenrand waren, zündete sie diese an. Manchmal hielt sie Autos an, um nach Streichhölzern zu bitten. 
Über ihr Leben legen die Universitätsprofessoren Georgios und Alexandra Lagou Zeugniss ab. Was wir nicht wissen ist, ob und wo sie heute noch lebt, die gesegnete Eriketi. 


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