Nehmen wir an, ein König findet eine arme, in Lumpen gekleidete Tochter, und ohne sich zu scheuen, zieht er ihr die schmutzigen Lumpen aus, wäscht die Schwärze von ihr und schmückt sie mit prächtigen Kleidern. Dann macht er sie zur Teilhaberin an seinem Königtum und an seinem Tisch und gibt ihr von seinen eigenen Speisen.
In derselben Weise hat der Herr die Seele gefunden, verwundet und bedeckt von Geschwüren. Er hat ihr Arzneien gegeben und ihr die schmutzigen Kleider, die Schande der Bosheit ausgezogen und sie bekleidet mit den königlichen und himmlischen Gewändern der Gottheit, Gewändern des Lichts und der Herrlichkeit. Er hat ihr eine Krone aufgesetzt und sie zur Teilhaberin an einem königlichen Tisch gemacht, zu ihrer Freude und Beglückung. Wie in einem wunderbaren Garten, wo Fruchtbäume jeder Art wachsen und alles erfüllt ist von Wohlgeruch, wo es viele herrliche und schöne Orte gibt, duftend und erholsam, wo jeder, der dorthin kommt, Freude und Erquickung findet, so sind die Seelen im Reich Gottes. Alle sind erfüllt von Freude,
Frohmut und Frieden, sind Könige, Herren und Götter. Denn wie geschrieben steht: "König der Könige ist Er und Herr der Herren" (Offb 17,14).
hl. Makarios
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