Montag, 3. Februar 2014

Einige Worte zu den Gottesdiensten und dem Weihrauch


Jede Handlung im Gottesdienst und jeder Gegenstand in der Kirche hat eine tiefe Bedeutung. Gottesdienst bedeutet -  Gott zu dienen vor Ihm zu stehen, Ihn zu loben,  Ihm Danksagung darzubringen, sich zu Ihm wenden und um Erbarmung zu bitten. Wenn wir zum Gottesdienst gehen, müssen wir uns bewusst sein, dass wir in Gottes Haus kommen, schließen wir uns den Hymnen der Engel, die schon seit Ewigkeiten gesungen werden, an. Wir bilden dort eine göttliche Familie – die heilige Kirche. Die Teilnahme am Gottesdienst ist für einen tiefgläubigen Menschen eine große Freude. Hier offenbaren sich die Geheimnisse, die in der Welt außerhalb der Kirche nicht bekannt sind.

Vesper (Abendgottesdienst)

Wie der Name schon sagt, ist dies ein Gottesdienst, der am Abend abgehalten wird und den Anfang eines neuen Tages im Zyklus des Gotteslobes bildet. Die Gottesdienste zeigen uns die Erdgeschichte – von der Entstehung der Welt bis zur zweiten Wiederkunft Christi, dem Ende der Welt und bis hin zur himmlischen Seligkeit.
Die Veser versetzt uns zurück in die Zeiten des Anfangs der Welt, von dem wir in den ersten Worten der Bibel lesen:“Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und leer und überall herrschte Dunkelheit. (Gen.1,1-2)
Die Vesper beginnt mit dem Psalm 103: “Preise meine Seele den Herrn.“ Ein Psalm, in dem König David uns in wunderschöner Poesie Weisheit und harmonisches Gleichgewicht zeigt und durch Gott geschaffene Welt. Wenn wir die Worte der Vesper bewusst aufnehmen, wird Gott uns große Geheimnisse offenbaren und unseren Leben einen tieferen Sinn und Freude geben. (Übers. Matuschka Anisia)

Über den sonntäglichen Kirchgang in der orthodoxen Kirche.

Basilius Jeder orthodoxe Christ ist nach dem Heiligen Kirchenvater Basilius dem Großen verpflichtet, am Gottesdienst teilzunehmen, welcher durch die heilige Kommunion abgeschlossen wird. Vor dem Gottesdienste, der eine Abendmahlfeier ist, hat der orthodoxe Gläubige die gesamte Gebetsabfolge zur Göttlichen Kommunion durchzubeten, damit er seelengereinigt in das Gotteshaus eintreten kann, wo er durch die reuebehaftete Beichte die priesterliche Absolution erhält, welche ihm die Zugehörigkeit der auf Erden lebenden streitenden  christlichen Kirche zusichert. Wer von den orthodoxen Gläubigen so sehr seine Pflichten vor Gott vernachlässigt, daß er am  Sonntag aktiv am Gottesdienst nicht teilnehmen kann, und zwar dreimal hintereinander, ist nach den Beschlüssen der Synode von Elvira exkommuniziert. Im orthodoxen Gottesdienst ist die aktive Gottesdienstteilnahme für jeden orthodox- handelnden seelenaufbauend und psychostabilisierend, da im gesamten Gottesdienst Christus die zentrale Bedeutung zukommt. Durch die Abendmahlteilnahme ist der bei der Beichtabsolution eingeleiteter Reinigungsvorgang beendet.

Der Weihrauch im orthodoxen Gottesdienst.

Das Weirauchgefäß ist derart aufgebaut, das jedes Teil des Gefäßes eine bestimmte Bedeutung hat. Das Weihrauchgefäß als ganzes symbolisiert die Gebieterin und Gottesmutter Maria. Die brennende Kohle ist ein Sinnbild für die Sonne Christi, welche die Gottesmutter im Leibe empfing, erleuchtet wurde, doch nicht verbrannte. Der durch die Weihrauchkörnchen erzeugte Rauch ist Ausdruck des Heiligen Geistes nach den Worten des 140(141) Psalms Davids, Vers 2 – „Mein Gebet müsse von Dir taugen wie ein Räuchopfer, mein Händeaufheben wie ein Abendopfer“.- Der Weihrauchdeckel dient als Zeichen für die Bedachung des Heiligen Geistes nach den Worten des Heiligen Johannikios“ Die Hoffnung ist der Vater Gott, die Zuflucht der Sohn Christus, die Bedachung der Heiligen Geis, Heilige Dreieinigkeit, Ehre sei Dir. Die drei das Weihrauchgefäß tragenden Ketten stellen die Drei Personen der Trinität Gottes dar und die an den Ketten hängenden Glöckchen die Belehrung der Welt durch die Heiligen Apostel Jesu Christi.

( Dipl. Phys. Georgios Wassiliadis)

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