Montag, 10. Februar 2014

Über das Weihrauchfass und das Weihräuchern

                                                 
Das Weihrauchfass (kadilo) ist ein Gefäß für die Verwendung von wohlriechendem Harz – von Weihrauch. Das Weihrauchgefäß, das in der Kirche verwendet wird, besteht aus zwei Teilen. Der untere Teil des Weihrauchfasses, in den die Kohlen gelegt werden, ist mit Ketten mit einem Haltegriff verbunden.  Der obere Teil des Weihrauchfasses stellt das Dach einer Kirche mit einer Kuppel dar. Manchmal gibt es fünf solcher Kuppeln: eine in der Mitte und vier an den Seiten. Die Kuppeln sind oben mit einem Kreuz geschmückt. Am Kreuz der zentralen Kuppel ist auch eine Kette zum Anheben des Deckels befestigt. Der Deckel hat an den Seiten drei Ösen, durch welche die Ketten führen, an denen der untere Teil des Weihrauchfasses mit den Kohlen hängt. Der Deckel gleitet frei über diese Ketten, wenn man ihn anhebt. Der untere Teil hat einen Fuß, manchmal sind an ihm auch drei metallische Kugeln angebracht, in denen sich kleine Kügelchen befinden, die den Klang von Glöckchen erzeugen. Auch an Weihrauchfässern, welche beim Bischofsgottesdienst verwendet werden, sind solche Glöckchen-Kugeln angebracht, jedoch an den Ketten. Während des Beräucherns “läuten” sie wohlklingend.  Die Weihrauchfässer werden aus Silber, Gold, Bronze und Messing erzeugt.  In das Weihrauchfass werden glühende Holzkohlen gelegt, auf diese wiederum Weihrauchkörner, die, wenn sie schmelzen, einen wohlriechenden Duft verströmen.  Mit dem Weihrauchfass werden der Altartisch, der Erhöhte Ort, der Rüsttisch, die Ikonen, andere heilige Gegenstände und die Menschen (die Zelebranten und das Volk) beräuchert. 
Gott wohlriechenden Rauch darzubringen, ist schon aus vorchristlicher Zeit bekannt.
In der Bibel ist die Zusammensetzung einer wohlriechenden Substanz erwähnt, welche als Opfer Gott dargebracht wurde. Diese Substanz bestand aus “Livan” – einem aromatischen Harz, das von Bäumen und Sträuchern in den Ländern des Ostens gesammelt wurde, so auch im Libanon. Deshalb wurde diese Substanz wahrscheinlich auch “Livan” (= Libanon) genannt, später wurde dieses Wort in Russland zu “ladan” (= Weihrauch) verballhornt. 
Der wohlriechende Duft des Weihrauchs, der aus dem Weihrauchfass quillt, erhebt unsere Gebete zu Gott, für uns ist er ein Zeichen der Gnade des Heiligen Geistes. 
Quelle: http://orthpedia.de/index.php/Weihrauchfass

                                          
Über das Räuchern: 
„Der wohlriechende Rauch zeigt uns den Wohlgeruch des Heiligen Geistes an, der ihm vorangeht.“ (Hl. Germanos)
„Der Weihrauch, der entzündet wird, brennt, und Rauch des Wohlgeruches verbreitet sich; er zeigt dir die Gnade des Heiligen Geistes, welche durch den göttlichen Geist aus dem Inneren, in den Handelnden, aufsteigt“
(Hl. Simeon, der neue Theologe)
„(Durch das Beweihräuchern der heiligen Prothesis) ehrt der Zelebrant Gott mit der Gabe und dem Wohlgeruch des Weihrauchs. Gleichzeitig offenbart er, dass er das, was er tut, mit dem Heiligen Geist tut, und dass sich durch dieses Sakrament die Gnade des Heiligen Geistes in die Welt ausgegossen hat:“ 
(Hl. Simeon von Thessalonich)

Herr, ich rufe zu dir, erhöre mich! Achte auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe. Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe.  Ps 140, 2-3

Und als es das siebente Siegel öffnete, entstand ein Schweigen im Himmel, etwa eine halbe Stunde. Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben. Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, und er hatte ein goldenes Räucherfass; und es wurde ihm viel Räucherwerk gegeben, damit er es für die Gebete aller Heiligen auf den goldenen Altar gebe, der vor dem Thron ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen auf aus der Hand des Engels vor Gott. Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es von dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Donner und Stimmen und Blitze und ein Erdbeben. Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit, um zu posaunen.
(Offb 8, 1-6)


   Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter. Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft.Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen.
Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur   Zeichen mit der Hand und blieb stumm. Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.  Lk 1, 5-25

Zusammengestellt von http://www.prophet-elias.com/

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