Mittwoch, 26. März 2014

Hl. Justin (Popovic) - WAS IST HEILIGKEIT, UND WARUM SOLL EIN ORTHODOXER CHRIST "HEILIGENLEBEN" LESEN?


Vor der Herabkunft unseres Herrn Jesus Christus auf unsere Erdenwelt wußten wir Menschen, daß wir eigentlich nur für den Tod da sind, und der Tod für uns. Alles Menschliche war vom Tod durchdrungen, erfaßt und besiegt. Der Tod war uns näher als wir selbst und wirklicher als wir selbst, und mächtiger, unvergleichlich mächtiger als jeder Mensch für sich und alle Menschen zusammen. Die Erde war ein grausames Todesverlies, und wir Menschen – ohnmächtige Sklaven des Todes (vgl. Hebr 2, 14–15). Erst mit dem Gottmenschen Christus –  das Lebenerschien ewiges Leben uns, den hoffnungslos Todgeweihten, uns den kläglichen Sklaven des Todes (vgl. 1 Jo 1, 2). Und dieses ewige Leben erblickten wir Menschen mit unseren Augenund griffen es mit unseren Händen (1 Jo 1, 2), und wir Christen verkünden allen ewiges Leben (vgl 1 Jo 1, 2). Denn da wir in Gemeinschaft mit dem Herrn Christus leben, leben wir ewiges Leben bereits hier, auf der Erde (vgl 1 Jo, 1, 3). Aus persönlicher Erfahrung wissen wir: Jesus Christus ist wahrer Gott und das ewige Leben (1 Jo 5, 20). Dafür eben kam Er in die Welt, um uns den wahren Gott und in Ihm das ewige Leben zu zeigen (vgl. 1 Jo 5, 11). Darin und allein darin besteht eben die wahre und wirkliche Menschenliebe: daß Gott Seinen Einziggeborenen Sohn in die Welt sandte, auf daß wir durch Ihn leben – ina zhswmen di autou (1 Jo 4, 9), und durch Ihn – im ewigen Leben. Deshalb hat, wer den Gottessohn hat, das ewige Leben; wer den Gottessohn nicht hat, hat das Leben nicht (1 Jo, 5, 12), der ist ganz im Tod. Das Leben im einzigen wahren Gott und Herrn Jesus Christus ist eben unser einzig wahres Leben, weil es ewig ist, ganz und gar stärker als der Tod. Kann man etwa als Leben ein Leben bezeichnen, das vom Tod verseucht ist und mit dem Tod abschließt? So wie Honig kein Honig ist, wenn er mit Gift vermischt ist, das allmählich den ganzen Honig in Gift verwandelt, so ist auch das Leben, welches mit dem Tod abschließt, kein Leben.
Die Menschenliebe des Herrn Christus hat kein Ende. Denn damit wir Menschen das ewige Leben erhalten, das in Ihm verweilt, und durch Ihn leben, dafür wird von uns weder Gelehrsamkeit noch Ruhm oder Reichtum oder irgend etwas anderes verlangt, was manche von uns nicht besitzen, sondern lediglich das, was jeder von uns haben kann. Was aber ist das? Der Glaube an den Herrn Christus. Deshalb offenbarte Er, der Einzige Menschenliebende, auch dem Menschengeschlecht diese wunderbare Frohbotschaft: so hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. (Jo 3, 16.36). Da Er den Menschen als einziger wahrer Gott das schenkte, was ihnen niemand von den Engeln oder Menschen geben kann, hatte der Herr Christus als Einziger im Menschengeschlecht auch den Mut und das Recht zu erklären: Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wer an mich glaubt , der hat das ewige Leben (Jo 6, 47), und Er ging noch hier auf der Erde in das ewige Leben über (Jo 5, 24).

Der Glaube an den Herrn Christus verbindet den Menschen mit dem ewigen Herrn, Der nach dem Maße des Glaubens des Menschen in seine Seele das ewige Leben ergießt, und er empfindet sich und versteht sich als ewig. Und das um so mehr, je mehr der Mensch gemäß diesem Glauben lebt, der ihn allmählich seine Seele, sein Herz, sein Gewissen, sein ganzes Wesen mit gnadenerfüllten göttlichen Kräften heiligt. Gemäß dem Glauben des Menschen wächst auch die Heiligung der menschlichen Natur. Und je heiliger der Mensch ist, um so stärker und lebendiger wird in ihm das Gefühl der persönlichen Unsterblichkeit, und das Bewußtsein der eigenen Ewigkeit und der Ewigkeit eines jeden. Tatsächlich beginnt das wirkliche Leben des Menschen mit seinem Glauben an den Herrn Christus, der seine ganze Seele, sein Herz, seinen ganzen Geist, seine ganze Kraft dem Herrn Christus übergibt, und Er heiligt, verklärt, vergottet sie allmählich. Und über diese Heiligung ergießt Er über ihn gnadenerfüllte göttliche Kräfte, die ihm das allmächtige Gefühl und Bewußtsein persönlicher Unsterblichkeit und persönlicher Ewigkeit verleihen. In der Tat: unser Leben ist insofern Leben, als es in Christus ist. Inwieweit es jedoch in Christus ist, zeigt es durch seine Heiligkeit: je heiliger das Leben, um so unsterblicher, ewiger ist es. Dem entgegengesetzt ist der Tod. Was ist der Tod? Der Tod ist die gereifte Sünde; gereifte Sünde aber ist das Getrenntsein von Gott, in Welchem allein Leben und der Lebensquell ist. Die göttliche Wahrheit des Evangeliums: Heiligkeit ist Leben, Sündhaftigkeit ist Tod; Gottesverehrung ist Leben, Gottlosigkeit – Tod; Glauben ist Leben, Unglauben – Tod; Gott ist Leben, der Teufel – der Tod. Tod ist die Trennung von Gott, das Leben – die Rückkehr zu Gott und das Leben durch Gott. Der Glaube ist die Belebung der Seele von der Verhärtung, die Auferstehung der Seele von den Toten: er war tot und ist lebendig geworden (Lk 15, 24). Diese Auferstehung der Seele von den Toten hat der Mensch zum ersten Mal mit dem Gottmenschen Christus erfahren, und er erlebt sie ständig mit in Seiner Heiligen Kirche, denn Er ist ganz in ihr und gibt Sich den Gläubigen durch die heiligen Mysterien und die heiligen Tugenden. Wo Er ist, gibt es den Tod nicht mehr; hier ist alles vom Tod zum Leben übergegangen; hier lebt man schon im ewigen Leben. Mit der Auferstehung Christi feiern wir die Abtötung des Todes, den Beginn eines neuen, ewigen Lebens.
Von der Auferstehung Christi an beginnt auf der Erde das wahre Leben, denn dieses endet nicht mit dem Tod. Ohne Auferstehung Christi ist das menschliche Leben nichts anderes als ein allmähliches Sterben, welches schließlich unausweichlich mit dem Tod endet. Wahres, wirkliches Leben ist das, das nicht mit dem Tod endet. Und ein solches Leben wurde auf der Erde möglich ausschließlich durch die Auferstehung des Gottmenschen und Herrn Christus. Das Leben ist wirkliches Leben nur durch Gott. Denn das ist heiliges Leben und daher – unsterbliches Leben. Wie in der Sünde der Tod liegt, so auch in der Heiligkeit die Unsterblichkeit. Nur mit dem Glauben an den Auferstandenen Herrn Christus erlebt der Mensch das schicksalhafteste Wunder seiner Existenz: den Übergang aus dem Tod in die Unsterblichkeit, aus der Vergänglichkeit in die Ewigkeit, aus der Hölle in das Paradies. Erst dann findet sich der Mensch, sein wirkliches, ewiges Ich: er war verloren und wurde gefunden (Lk 15, 24), denn – er war tot und wurde lebendig.
Was sind Christen? Christen sind Christusträger und dadurch Träger und Besitzer des ewigen Lebens. Und zwar je nach Glauben und Heiligkeit, die aus dem Glauben quellt. Die Heiligen sind die vollkommensten Christen, denn sie haben sich in größtem Ausmaß geheiligt durch die Taten des heiligen Glaubens an den auferstandenen und ewiglebendigen Herrn Jesus. Tatsächlich sind sie die einzigen wahrlich Unsterblichen im Menschengeschlecht, denn sie leben mit ihrem ganzen Wesen im auferstandenen und um des auferstandenen Herrn Christus willen, und über sie hat keinerlei Tod Gewalt. Ihr Leben ist ganz vom Herrn Christus, und deshalb ganz Christusleben; ihr Denken ist ganz Christusdenken, ihr Fühlen – Christusfühlen. Alles was ihnen gehört, ist in erster Linie Christi, und erst danach das ihre; ist es das Gewissen, so ist es zunächst Christi und dann das ihre; ihr Leben ist zuerst Christi und dann das ihre. Sie besitzen sich nicht selbst, sondern alles und in allem ist Christus.

Deshalb sind auch die “Heiligenleben” nichts anderes als das Leben des Herrn Christus, in jedem Heiligen mehr oder weniger, in dieser oder jener Gestalt, erneuert. Oder genauer gesagt: es ist das Leben des Herrn Christus, weitergeführt durch die Heiligen, das Leben des Fleischgewordenen Gott Logos, des Gottmenschen Jesus Christus, Der Mensch wurde, um uns als Mensch Sein Göttliches Leben zu schenken und zu übergeben, um als Gott durch Sein Leben unser menschliches Leben auf der Erde zu heiligen und unsterblich und ewig zu machen.Denn sowohl der Heiligende als auch die Geheiligten sind alle vom Einen (Hebr 2, 11). Das machte der Herr Christus in der menschlichen Welt möglich und erfüllbar seitdem Er Mensch wurde, unsere menschliche Natur aufnahm, Fleisch und Blut annahm, und so zum Bruder der Menschen wurde, Bruder nach Leib und Blut (vgl. Hebr 2, 14.17). Mensch geworden und Gott geblieben, lebte der Gottmensch ein heiliges, sündloses, gottmenschliches Leben auf der Erde und vernichtete durch Sein Leben, Sterben und Auferstehung den Teufel und dessen Macht des Todes, und gab dadurch und gibt ständig den an Ihn Glaubenden begnadete Kräfte, damit auch sie den Teufel vernichten und jeglichen Tod und jegliche Versuchung (vgl. Hebr 2, 14.15.18). Dieses gottmenschliche Leben verläuft ganz im gottmenschlichen Leib Christi – der Kirche, und wird von jedem einzeln entsprechend seines Glaubens in der Kirche als irdisch-himmlischer Ganzheitlichkeit ständig erlebt. Die Leben der Heiligen – das ist tatsächlich das Leben des Gottmenschen Christus, das in seine Nachfolger ausgegossen und von ihnen in Seiner Kirche erlebt wird. Denn auch das kleinste Teilchen dieses Lebens ist stets unmittelbar von Ihm, denn Er ist das Leben (vgl. Jo 14, 6; 1, 4), endloses, grenzenloses und ewiges Leben, das durch seine göttlichen Kräfte alle Tode besiegt und von allen Toden auferweckt. Nach der allwahren Frohbotschaft des Allwahren: Ich bin die Auferstehung und das Leben(Jo 11, 25). Der wunderbare Herr, der ganz Auferstehung und Leben ist, mit Seinem ganzen Wesen – ist in Seiner Kirche wie eine gottmenschliche Realität, weshalb es kein Ende dieser Realität gibt. Sein Leben dauert durch alle Jahrhunderte an; jeder Christ ist Teilhaber am Leibe Christi (vgl. Eph 3, 6), und Christ dadurch, daß er ein gottmenschliches Leben wie eine organische Zelle dieses Leibes führt.

Wer ist Christ? Ein Christ ist ein Mensch, der durch Christus und in Christus lebt. Das göttliche Gebot des heiligen Evangeliums Gottes:tut was Gottes würdig ist – axiwi tou Qeou (Kol 1, 10), Gottes, Der Fleisch angenommen hat und als Gottmensch ganz in Seiner Kirche geblieben ist, welche durch Ihn lebt und ewig besteht. Und man lebtGottes würdig, wenn man nach dem Evangelium Christi lebt. Deshalb ist auch dieses göttliche Gebot des heiligen Evangeliums natürlich: lebt würdig der Verkündigung Christi – axiwi tou euaggeliou tou Cristou(Phil 1, 27). Ein Leben nach dem Evangelium, ein heiliges Leben, göttliches Leben – das ist ein natürliches und normales Leben für die Christen. Denn die Christen sind nach ihrer Berufung Heilige. Diese Frohbotschaft und Gebot klingt durch das ganze Evangelium des Neuen Testaments (vgl 1 Thess 4, 3.7; Röm 1, 7; 1 Kor 1, 2; Eph 1, 1. 18; 2, 19; 5, 3; 6, 18; Phil 1, 1; 4, 21. 22; Kol 1, 2. 4. 12. 22. 26; 1 Thess 3, 13; 5, 27; 2 Tim 1, 9; Hebr 3, 1; 6., 10; 13, 34; Jud 3). Vollkommen heilig zu werden, mit Seele und Leib, das ist unsere Berufung (vgl. 1 Thess 5, 22–23). Das ist kein Wunder, sondern die Norm, die Regel des Glaubens, Logik und Natur des Glaubens nach dem Evangelium. Klar und völlig klar ist das Gebot des heiligen Evangeliums:nach dem Beispiel des Heiligen, der euch gerufen hat, seid auch selbst heilig in all euren Handlungen (1 Petr 1, 15). Und das bedeutet: gemäß Christus=dem Heiligen, Der Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist, zeigte in Sich ein vollkommen heiliges Leben und gebietet so den Menschen: seid heilig, weil Ich heilig bin (1 Petr 1, 16). Er gebietet so mit Recht, denn Mensch geworden gibt Er als Heiliger durch Sich den Menschen alle göttlichen Kräfte, die für ein heiliges und frommes Leben in dieser Welt vonnöten sind (vgl. 2 Petr 1, 3). Durch den Glauben geistlich und begnadet mit dem Heiligen – dem Herrn Christus – verbunden, erhalten die Christen von Ihm heilige Kräfte, um ein heiliges Leben zu führen.
Die Heiligen vollbringen Werke Christi, da sie durch Christus leben, denn durch Ihn werden sie nicht nur mächtig, sondern allmächtig: alles kann ich in Jesus Christus, der mich festigt (Phil 4, 13). Und in ihnen bewahrheitet sich deutlich die Wahrheit des Allwahren, daß die an Ihn Glaubenden Seine Werke tun werden: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun (Jo 14, 12). Und wahrlich: der Schatten des heiligen Apostels Petrus heilt, der heilige Mark, Anachoret von Athen, versetzt durch sein Wort einen Berg… Wenn Gott Mensch wurde, so wurde auch das göttliche Leben zum menschlichen Leben, und die Macht Gottes wurde zur menschlichen Macht, und die göttliche Wahrheit wurde zur menschlichen Wahrheit, und die göttliche Gerechtigkeit wurde zur menschlichen Gerechtigkeit: alles Göttliche wurde menschlich.
Was ist die “Apostelgeschichte”? Das sind die Taten Christi, welche die heiligen Apostel durch die Kraft Christi vollbrachten, oder mehr noch, durch Christus vollbrachten, Welcher in ihnen und durch sie wirkt. Und was sind die Leben der heiligen Apostel? Das Erleben des Lebens Christi, das in der Kirche auf alle gläubigen Nachfolger Christi übertragen wird und durch sie mit Hilfe der heiligen Mysterien und der heiligen Tugenden verlängert wird.
Und was sind die “Leben der Heiligen”? Nichts anderes als eine Art Fortsetzung der “Apostelgeschichte”. In ihnen finden wir eben dasselbe Evangelium, eben das Leben, dieselbe Wahrheit, dieselbe Liebe, denselben Glauben, dieselbe Ewigkeit, dieselbe Kraft von oben,denselben Gott und Herrn. Denn Jesus Christus gestern und heute und in Ewigkeit Derselbe (Hebr 13, 8): Derselbe für alle Menschen aller Zeiten, vergibt dieselben Gaben und dieselben göttlichen Kräfte an alle an Ihn Glaubenden. Ebendiese Fortführung aller lebenspendenden Kräfte in der Kirche Christi durch Jahrhunderte und Jahrhunderte und von einer Generation zur anderen stellt die lebendige Heilige Überlieferung dar. Diese Heilige Überlieferung wird ununterbrochen als gnadenerfülltes Leben in allen Christen fortgeführt, in denen durch die heiligen Mysterien und die heiligen Tugenden der Herr Christus mit Seiner Gnade lebt, Der ganz in Seiner Kirche ist, und sie – Seine Fülle:die Fülle Dessen, Der alles in allem erfüllt – to; plhvroma tou` ta; pavnta ejn pa`si plhroumevnou (Eph 1, 23). Der Gottmensch und Herr Christus aber ist die vollkommene Fülle der Gottheit: Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig – pa`n to; plhvroma th`i Qeovthtoi swmatikw`i (Kol 2, 9). Die Christen aber müssen mit Hilfe der heiligen Mysterien und der heiligen Tugenden von der ganzen Gottesfülle erfüllt werden – (Eph 3, 19). Die “Heiligenleben” zeigen auch diese von Christus Gott erfüllten Persönlichkeiten, diese christustragenden Persönlichkeiten, diese heiligen Persönlichkeiten, in denen und durch die die heilige Überlieferung dieses heiligen gnadenvollen Lebens durch ein heiliges und dem Evangelium gemäßes Leben bewahrt und überliefert wird. Denn die Heiligenleben sind durch Gnade und Askese in unser menschliches Leben übertragene heilige Evangeliumswahrheiten. Es gibt keine Wahrheit des Evangeliums, die nicht ins menschliche Leben verwandelt werden kann. Sie alle sind von Christus-Gott gebracht zu einem Zweck: damit sie zu unserem Leben werden, unserer Realität, unserem Eigentum, unserer Freude. Die Heiligen aber, alle bis zum letzten erleben diese göttlichen Wahrheiten als Festpunkt ihres Lebens und Wesen ihres Daseins. Deshalb sind die “Heiligenleben” Beweis und Zeugnis dafür, daß unsere Herkunft vom Himmel ist; daß wir nicht von dieser Welt, sondern von einer anderen sind; daß der Mensch wirklicher Mensch nur durch Gott ist; daß man auf der Erde durch den Himmel lebt; daß unser Leben in den Himmeln ist (Phil 3, 20); daß es unsere Aufgabe ist, uns zu verhimmeln, indem wir uns mit dem himmlischem Brot speisen, Das auf die Erde kam (vgl. Jo 6, 33.35.51), eben um uns mit der ewigen göttlichen Wahrheit zu speisen, mit ewiger göttlicher Güte, ewiger göttlicher Gerechtigkeit, ewiger göttlicher Liebe, ewigem göttlichen Leben durch die heilige Kommunion, durch das Leben im einen wahren Gott und Herrn Jesus Christus (vgl. Jo 6, 50. 51. 53–57). Mit anderen Worten: unsere Berufung ist es, uns durch den Herrn Christus erfüllen zu lassen, durch Seine Göttlichen lebenspendenden Kräfte, uns einzuchristen und zu verchristen. Wenn du dich darum bemühst, dann bist du schon im Himmel, obwohl du noch auf der Erde wandelst; du bist schon ganz in Gott, auch wenn dein Wesen weiter in den Grenzen der menschlichen Natur ist. Indem sich der Mensch verchristet, reichert er sich, den Menschen, mit Gott an mit dem Gottmenschen, in welchem eben das vollkommene Muster der wahren, wirklichen, vollen, gottebenbildlichen Menschen gegeben ist; dazu sind noch göttliche allbesiegende Kräfte gegeben, mit deren Hilfe der Mensch sich über jegliche Sünde, über jeglichen Tod, über jegliche Hölle erhebt: und zwar durch die Kirche und in der Kirche, die alle Mächte der Hölle nicht bezwingen können, denn in ihr ist der ganze wunderbare Gottmensch der Herr Christus, mit allen Seinen göttlichen Kräften, Wahrheiten, Realitäten, Vollkommenheiten, Leben, Ewigkeiten.
                                         

Die “Heiligenleben” sind heilige Zeugnisse von der wundertätigen Kraft unseres Herrn Jesus Christus. In der Tat sind das Zeugnisse der heiligen Apostelgeschichte, lediglich durch die Jahrhunderte und Jahrhunderte fortgeschrieben. Die Heiligen sind eben nichts anderes als heilige Zeugen. Wovon? – vom Gottmenschen dem Herrn Christus: von Ihm als Gekreuzigtem, Auferstandenen, Aufgefahrenen und Ewiglebendigem; von Seinem heilbringenden Evangelium, welches unaufhörlich geschrieben wird durch die dem Evangelium gemäßen heiligen Taten von Generation zu Generation, weil der Herr Christus, Der in Ewigkeit Derselbe ist, unaufhörlich mit derselben göttlichen Kraft durch Seine heiligen Zeugen Wunder wirkt. Die heiligen Apostel sind die ersten heiligen Zeugen vom Herrn Jesus und Seinem Heilswerk für die Rettung der Welt (vgl. Apg 1, 8. 22; 2, 32; 3, 15; 4, 33; 5, 32; 10, 39. 41. 42; 13, 31; 22, 15; 26, 16; Jo 21, 24-25; Lk 24, 48]; und ihre Lebensbeschreibungen sind lebendige und unsterbliche Zeugnisse vom Evangelium des Heilands als neuem Leben, gnadenvollen Leben, heiligem, gottmenschlichem, und daher immer wundertätigen, wundertätigen und wahrhaftigen, so wundertätig und wahrhaftig wie das Leben des Heilands selbst. Und die Christen? Die Christen, das sind Menschen, durch die von Generation zu Generation bis ans Ende der Welt und der Zeiten das heilige, gottmenschliche Leben Christi fortgeführt wird, und sie alle stellen einen Leib dar, den Leib Christi = die Kirche, sie sind Teilhaber am Leib Christi und Glieder aneinander (1 Kor 12, 27. 12-14; 10, 17; Röm 12, 5; Eph 3, 6). Der Strom des göttlichen Lebens ist ausgeflossen, und fließt unaufhörlich aus dem Herrn Christus, und die Christen schwimmen mit ihm ins ewige Leben. Die Christen sind das Evangelium Christi weitergeführt durch alle Jahrhunderte des Menschengeschlechts. In den “Heiligenleben” ist alles gewöhnlich, wie auch im Heiligen Evangelium, aber auch alles ungewöhnlich wie im Heiligen Evangelium; aber das eine wie das andere ist beispiellos wahrhaftig und real. Und dabei wahr und real in jener gottmenschlichen Wahrhaftigkeit und gottmenschlichen Realität; und bezeugt mit derselben heiligen, göttlichen und menschlichen, Kraft: mit der göttlichen auf allvollkommene Weise und der menschlichen – wiederum auf allvollkommene Weise.
“Heiligenleben”? – Hier sind wir im Himmel, weil die Erde durch die Heiligen Gottes zum Himmel wird. Hier sind wir unter Engeln im Fleisch, unter Christusträgern. Und dort, wo sie sind, dort ist auch der ganze Herr in ihnen, und mit ihnen, und unter ihnen; dort ist die ganze Ewige Göttliche Wahrheit, und die gesamte Ewige Göttliche Gerechtigkeit, und die gesamte Ewige Göttliche Liebe, und das gesamte Ewige Göttliche Leben.
“Heiligenleben”? – Hier sind wir im Paradies, wo prächtig alles Göttliche wächst und gedeiht, alles Heilige, Unsterbliche, Ewige, Gerechte, Wahre, Evangeliumsmäßige. Weil in jedem Heiligen durch das Kreuz der Baum des ewigen, göttlichen, unsterblichen Lebens aufgeblüht ist und vielfache Frucht getragen hat. Das Kreuz aber führt ins Paradies, führt auch uns dem Schächer nach, der zu unserer Ermutigung als erster nach dem Allheiligen Göttlichen Kreuzträger – dem Herrn Christus, ins Paradies eintrat, und zwar mit dem Kreuz der Reue eintrat.
“Heiligenleben”? – Hier sind wir in der Ewigkeit: die Zeit gibt es nicht mehr, denn in den Heiligen Gottes herrscht und gebietet die Ewige Göttliche Wahrheit, die Ewige Göttliche Gerechtigkeit, die Ewige Göttliche Liebe, das Ewige Göttliche Leben. Auch gibt es in ihnen den Tod nicht mehr, denn ihr ganzes Wesen ist von den göttlichen Kräften der Auferstehung des auferstandenen Herrn Jesus erfüllt, des Einzigen Besiegers des Todes, aller Tode in allen Welten. Nicht gibt es den Tod in ihnen – in den heiligen Menschen: ihr ganzes Wesen ist erfüllt vom Einzig Unsterblichen – dem Allunsterblichen: dem Herrn und Gott Jesus Christus. Unter ihnen sind wir unter den einzig wirklichen Unsterblichen auf der Erde: sie haben alle Tode überwunden, alle Sünden, alle Leidenschaften, alle Dämonen, alle Höllen. Wenn wir mit ihnen sind, dann kann uns keinerlei Tod schaden, weil sie Blitzableiter für den Tod sind. Es gibt keinen Blitz, mit dem uns der Tod schlagen könnte, wenn wir mit ihnen sind, unter ihnen, in ihnen.
Die Heiligen sind Menschen, die auf der Erde in heiligen, ewigen, göttlichen Wahrheiten leben. Deshalb sind die “Heiligenleben” in Wahrheit angewandte Dogmatik: denn in ihnen sind die ewigen dogmatischen Wahrheiten durchlebt in allen ihren lebenspendenden und aufbauenden Kräften. In den “Heiligenleben” wird auf allerdeutlichste Weise gezeigt, daß die Dogmen nicht nur ontologische Wahrheiten in sich und für sich sind, sondern jedes von ihnen ist ein Sprudel ewigen Lebens und Quell heiliger Spiritualität. Nach der allwahren Frohbotschaft des einzigen und unersetzlichen Heilands und Herrn: die Worte, die Ich zu euch spreche, sind Geist und Leben (Jo 6, 63): denn jedes von ihnen gießt aus sich rettende, heiligende, gnadenvolle, lebenspendende, verwandelnde Kraft aus. Ohne die heilige Wahrheit über die Heilige Dreiheit erhalten wir keine Kraft von der Heiligen Dreiheit, die wir im Glauben schöpfen, und die uns belebt, heiligt, vergöttlicht, rettet. Ohne die heilige Wahrheit vom Gottmenschen gibt es keine Rettung für den Menschen, denn aus ihr ergießt sich, wenn sie vom Menschen durchlebt wird, die rettende Kraft, die von Sünde, Tod und Teufel rettet. Diese dogmatische Wahrheit aber vom Gottmenschen und Herrn Christus ist sie etwa nicht auf alleroffensichtlichste und allerempirischste Weise im Leben unzähliger Heiliger bezeugt? Denn die Heiligen sind eben dadurch Heilige, daß sie den ganzen Herrn Jesus ununterbrochen als Seele ihrer Seele durchleben, als Gewissen ihres Gewissens, als Verstand ihres Verstandes, als Wesen ihres Wesens, als Leben ihres Lebens. Und jeder von ihnen verkündet laut mit dem heiligen Apostel die Wahrheit:nicht ich lebe, sondern in mir lebt Christus (Gal 2, 20). – Vertieft euch in das Leben der Heiligen: aus ihnen allen ergießt sich die gnadenerfüllte lebenspendende und rettungbringende Kraft der Allerheiligsten Gottesgebärerin, die von Askese zu Askese führt, von Tugend zu Tugend, vom Sieg über die Sünde zum Sieg über den Tod, vom Sieg über den Tod zum Sieg über den Teufel, und führt sie ein in die geistliche Freude, hinter der keine Trauer, noch Wehklagen, noch Bitternis steht, sondern nur Friede und Freude im Heiligen Geist (Röm 14, 17), Freude und Friede vom Sieg über alle Sünden, alle Tode, alle unreinen Geister. Und das alles ist zweifellos erfahrungsgemäßes und lebenhaftes Zeugnis der Wahrhaftigkeit des heiliges Dogmas von der Allerheiligsten Gottesgebärerin, der wahrlich “Ehrbareren als die Cherubim und unvergleichlich herrlicheren als die Seraphim”, des heiligen Dogmas, das die Heiligen im Glauben im Herzen tragen und in dem sie durch eifernde Liebe leben. – Wenn ihr ein, zwei oder Tausende von unumstößlichen Zeugnissen von der Lebenskraft und lebenschöpfenden Macht des ehrwürdigen Kreuzes des Herrn wollt, und dadurch der experimentalen (empirischen) Bestätigung der Allwahrhaftigkeit des heiligen Dogmas von der rettungbringenden Kraft des Kreuzestodes des Heilands, dann durchlauft mit Glauben die “Heiligenleben”. Und ihr könnt erfühlen und sehen, daß in jedem Heiligen für sich und in allen Heiligen zusammen die Kraft des Kreuzes die allesbesiegende Waffe ist, mit der sie alle sichtbaren und unsichtbaren Feinde ihrer Rettung besiegen; und weiter seht ihr das Kreuz in allem, was das ihre ist: in der Seele, und im Herzen, und im Gewissen, und ihm Verstand, und im Willen, und im Körper, und in jedem von ihnen ist ein unversiegbarer Quell der rettungbringenden alles erleuchtenden Kraft, die sie sicher von Vollkommenheit zu Vollkommenheit führt, von Freude zu Freude, bis sie sie ins ewige Himmelreich einführt, wo unaufhörliches Frohlocken der Feiernden ist und unendliches Ergötzen derer, die die unaussprechliche Schönheit des Antlitzes des Herrn schauen. – Doch durch ein heiliges Leben und heilige Persönlichkeiten der Heiligen Gottes sind wahrlich und allüberzeugend nicht nur die genannten Dogmen bezeugt, sondern auch alle anderen heiligen Dogmen: von der Kirche, der Gnade, den heiligen Mysterien, von den heiligen Tugenden, vom Menschen, von der Sünde, den heiligen Reliquien, den heiligen Ikonen, vom Leben nach dem Tode und von allem anderen, was das gottmenschliche Heilswerk der Rettung darstellt. Ja, die “Heiligenleben” sind experimentale Dogmatik. Ja, die “Heiligenleben” sind erlebte Dogmatik, erlebt durch das heilige Leben heiliger Menschen Gottes.
Dabei enthalten die “Heiligenleben” auch die ganze orthodoxe Ethik, die orthodoxe Moral in ihrem vollen Glanz ihrer gottmenschlichen Erhabenheit und unsterblichen lebensschöpfenden Kraft. In ihnen ist auf überzeugendste Weise gezeigt und bewiesen: daß die heiligen Mysterien die Quelle der heiligen Tugenden sind; daß die heiligen Tugenden Frucht und Sproß der heiligen Mysterien sind: sie werden von ihnen geboren, entwickeln sich mit ihrer Hilfe, nähren sich von ihnen, leben von ihnen, vervollkommnen sich durch sie, bleiben durch sie unsterblich und ewig. Alle göttlichen Moralgesetze entspringen aus den heiligen Mysterien und werden durch die heiligen Tugenden verwirklicht. Daher sind die “Heiligenleben” auch erlebte Ethik, angewandte Ethik. Wirklich, die “Heiligenleben” zeigen unwiderleglich, daß die Ethik nichts anderes ist, als angewandte Dogmatik. Das ganze Leben eines Heiligen besteht aus heiligen Mysterien und heiligen Tugenden; die heiligen Mysterien aber und die heiligen Tugenden sind Gaben des Heiligen Geistes, Der alles in allem hervorbringt (1 Kor 12, 4.6.11).
Was aber sind die “Heiligenleben” noch? – Die einzige orthodoxe Pädagogik. Denn in ihnen wird mit einer unzähligen Menge evangelienmäßiger Arten und Weisen, die durch jahrhundertealte Erfahrung in Vollkommenheit herausgearbeitet wurden, gezeigt, wie eine vollkommene menschliche Persönlichkeit hervorgebracht und aufgebaut wird, ein vollkommen idealer Mensch, und wie man mit Hilfe der heiligen Mysterien und der heiligen Tugenden in der Kirche Christi zum vollkommenen Mann, nach Maß des vollkommenen Alters Christi(Eph 4, 13) heranwächst. Ebendas aber ist das evangeliumsmäßige Erziehungsideal, das einzige Erziehungsideal, das eines solchen gottebenbildlichen Wesens wie es der Mensch ist, würdig ist, ein vom Evangelium des Herrn Christus eingesetztes Ideal.
Eingesetzt und verwirklicht in erster Linie durch den Gottmenschen Christus, und danach verwirklicht in den heiligen Aposteln und den übrigen Heiligen Gottes. Unterdessen bleibt der Mensch ohne den Gottmenschen Christus und außer dem Gottmenschen Christus, bei jeglichem anderen Erziehungsideal, immer ein unvollkommenes Wesen, sterbliches Wesen, erbärmliches Wesen, armes Wesen, würdig aller Tränen, aller Augen, wieviel es nur gibt in Gottes Welten.
Wenn ihr wollt, sind die “Heiligenleben” eine Art orthodoxe Enzyklopädie. In ihnen kann man alles finden, was die Seele braucht, die nach ewiger Gerechtigkeit und ewiger Wahrheit in dieser Welt hungert und dürstet, die nach göttlicher Unsterblichkeit und ewigem Leben hungert und dürstet. Wenn du Glauben brauchst, in ihnen findest du ihn in Überfluß: und du nährst deine Seele mit Nahrung, von der man niemals hungern wird. Brauchst du Liebe, Gerechtigkeit, Hoffnung, Sanftmut, Demut, Reue, Gebet, oder irgendwelche Tugenden und asketischen Taten, in ihnen findest du eine unzählige Menge heiliger Lehrer für jede Askese und erhältst gnadenvolle Hilfe für jegliche Tugend. Leidest du wegen deines Glaubens an Christus – die “Heiligenleben” trösten und ermutigen dich und verleihen dir Mut, und beflügeln dich und verwandeln deine Leiden in Freude. Bist du irgendeiner Versuchung ausgesetzt, die “Heiligenleben” helfen dir, und du überwindest sie, jetzt und immerdar. Befindest du sich in Gefahr von unsichtbaren Feinden der Rettung, die “Heiligenleben” wappnen dich mit der Waffenrüstung Gottes (vgl Eph 6, 11. 13), und du zerschlägst sie jetzt und immerdar und für dein ganzes Leben. Befindest du dich inmitten sichtbarer Feinde und Verfolger der Kirche Christi, die “Heiligenleben” verleihen dir Mut und Kraft des Bekennertums, und du bekennst unerschrocken den einen in allen Welten wahren Gott und Herrn – Jesus Christus, und für die heilige Wahrheit Seines Evangeliums wirst du mutig einstehen bis zum Tode, jeglichem Tod, und wirst dich stärker fühlen als alle Tode, überhaupt nicht zu sprechen von allen sichtbaren Feinden Christi, und, für Christus gepeinigt, wirst du vor Freude ausrufen, mit deinem ganzen Wesen fühlend, daß dein Leben in den Himmeln ist, verborgen mit Christus in Gott, ganz über allen Toden... (vgl Kol 3, 3).
In den “Heiligenleben” werden vielzählige, aber immer verläßliche Wege der Rettung, der Erleuchtung, der Heiligung, der Verklärung, der Verchristung, der Vergottung gezeigt; alle Arten, auf welche die menschliche Natur die Sünde, jegliche Sünde, besiegt werden gezeigt; wie sie die Leidenschaft überwindet, jegliche Leidenschaft, den Tod besiegt, jeglichen Tod; den Teufel besiegt, jeglichen Teufel. Gegen jegliche Sünde gibt es dort Heilmittel; gegen jegliche Leidenschaft – Heilung; gegen jeglichen Tod – Auferstehung; gegen jeglichen Teufel – Erlösung, gegen alles Übel – Rettung. Es gibt keine Leidenschaft, keine Sünde, für die in den “Heiligenleben” nicht das Mittel angezeigt wäre, durch welches die betreffende Leidenschaft, die betreffende Sünde nicht überwunden, abgetötet, ausgerissen würde. In ihnen wird klar und deutlich gezeigt: es gibt keinen geistlichen Tod, aus dem man nicht auferstehen könnte durch die göttliche Kraft des Auferstandenen und in den Himmel aufgefahrenen Herrn Christus; es gibt keine Qual, kein Unglück, keine Peinigung, kein Leiden, die der Herr um des Glaubens an Ihn willen nicht allmählich oder augenblicklich in stille, ruhige Freude verwandeln würde. Wie selbst der Sünder zum Gerechten wird – darüber gibt es eine Vielzahl von erschütternden Beispielen in den “Heiligenleben”. Wie der Räuber, der Unzüchtige, Säufer, Hurer, Mörder, Ehebrecher zum heiligen Menschen wird – dafür gibt es eine große Vielzahl von Beispielen in den “Heiligenleben”. Wie der Selbstsüchtige, Ungläubige, Gottlose, Stolze, Geldgierige, Lasterhafte, Böse, Unreine, Verderbte, Zornige, Boshafte, Listige, Neidische, Unflätige, Angeber, Ruhmsüchtige, Unbarmherzige, Unzüchtige zum Gottesmenschen wird. – davon gibt es eine Vielzahl von Beispielen in den “Heiligenleben”.

Aber ebenso gibt es in den “Heiligenleben” sehr viele herrliche Beispiele davon, wie der Jüngling zu einem heiligen Jüngling wird, wie das Mädchen ein heiliges Mädchen wird, wie der Greis zum heiligen Greis wird, wie die Greisin zur heiligen Greisin wird, das Kind zum heiligen Kind, Eltern zu heiligen Eltern, der Sohn zum heiligen Sohn, die Tochter zur heiligen Tochter, die Familie zur heiligen Familie, die Gemeinde zur heiligen Gemeinde, der Priester zum heiligen Priester, der Bischof zum heiligen Bischof, der Schafhirte zum heiligen Schafhirten, der Bauer zum heiligen Bauern, der Kaiser zum heiligen Kaiser, der Hirte zum heiligen Hirten, der Arbeiter zum heiligen Arbeiter, der Richter zum heiligen Richter, der Lehrer zum heiligen Lehrer, der Erzieher zum heiligen Erzieher, der Soldat zum heiligen Soldaten, der Offizier zum heiligen Offizier, der Herrscher zum heiligen Herrscher, der Beamte zum heiligen Beamten, der Kaufmann zum heiligen Kaufmann, der Mönch zum heiligen Mönch, der Architekt zum heiligen Architekten, der Arzt zum heiligen Arzt, der Zöllner zum heiligen Zöllner, der Schüler zum heiligen Schüler, der Handwerker zum heiligen Handwerker, der Philosoph zum heiligen Philosophen, der Gelehrte zum heiligen Gelehrten, der Staatsmann zum heiligen Staatsmann, der Minister zum heiligen Minister, der Bettler zum heiligen Bettler wird, der Reiche zum heiligen Reichen, der Sklave zum heiligen Sklaven, der Herr zum heiligen Herrn, die Eheleute zu heiligen Eheleuten, der Schriftsteller zum heiligen Schriftsteller, der Künstler zum heiligen Künstler...

Quelle rocor.de

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