Freitag, 28. März 2014

Die höchste Wissenschaft ist, ein wahrer Christ zu sein - hl. Johannes von Kronstadt


Ob du Student seist an irgendeiner Hochschule, Staatsbeamter, Offizier in einem Armeekorps, Ingenieur, Künstler, Bildhauer, Industrieller oder Fabrikarbeiter  –halte dir stets vor Augen, dass die höchste Wissenschaft darin besteht, ein wahrer Christ zu sein, aus ganzem Herzen an die Heilige Dreiheit zu glauben,  jeden Tag Zwiesprache zu halten mit Gott im Gebet, an den liturgischen Diensten teilzunehmen, die 
Gesetze und Gebote der Kirche einzuhalten und in deinem Herzen allezeit, vor der Arbeit, während der Arbeit und nach der Arbeit, den Namen Jesu zu tragen, denn Er ist unser Licht, unsere Kraft, unsere Heiligung und unser Helfer. 
Ach! Wir haben alle Wissenschaften studiert, doch wir haben nicht gelernt, die Sünde zu meiden. In dieser Wissenschaft erweisen wir uns oftmals als völlig unbewandert. Daraus folgt, dass die einzigen wirklich Weisen, die einzigen wirklichen Wissenschafter die Heiligen sind, die wahren Schüler des wahren Lehrers, Christus. Wir aber, die man uns gebildet nennt, wir sind alle unwissend, und je gebildeter wir sind, desto  größer ist unsere Unwissenheit, denn wir wissen nicht und tun nicht das einzige Notwendige (s. Lk 10,42).
Es überrascht zu sehen, wie sehr wir Menschen uns sorgen um unsere Gesundheit, wie sorgfältig wir bedacht sind, gesunde  und bekömmliche Nahrung zu uns zu nehmen, gesunde Getränke zu trinken, frische Luft zu atmen, und letzten Endes dennoch  der Krankheit und der Verwesung anheimfallen.Während die Heiligen, die ihr Fleisch verachteten und es unablässig aufrieben durch Fasten und Enthaltsamkeit, Schlafen auf dem harten Boden, Nachtwachen, Arbeit und ununterbrochenes Gebet, sowohl ihre Seele als auch ihren Körper unsterblich machen. 
Unsere wohlgenährten Körper verfaulen und stinken nachdem Tod, während die ihrigen duften und prangen,sowohl in diesem Leben als auch nach dem Tod. Welch erstaunliche Sache! Indem wir unsere Gesundheit zu fördern suchen, verderben wir sie. Und die Heiligen, die sich nur um den Wohlgeruch ihrer Seele vor Gott kümmern, empfangen  außerdemden Wohlgeruch ihres Körpers!
Meine Brüder, begreift das Problem und den Zweck eures Daseins! Wir sind gerufen, den Körper mit allen seinen  fleischlichen Leidenschaften zu bezähmen durch Enthaltsamkeit, Arbeit und Gebet, und nicht, ihn und seine Leidenschaften zu reizen durch Raffinesse, Sattheit und Trägheit. Christ! Erinnere dich, dass Christus, der Meister deines Glaubens, gekreuzigt worden ist und dir das Kreuz hinterlassen hat. Warum also lebst du in Luxus,  Erleichterung, Weichlichkeit und Nachlässigkeit? Er hat die Schmach erduldet und dir geboten,  nicht zurückzuscheuen davor, geschmäht zu werden um Seines Namens willen. Doch du strebst nach menschlichen Ehren. Schau häufiger hin zum Gekreuzigten und lerne deine Pflicht. 
Diejenigen, die Christus angehören, haben ihr  Fleisch gekreuzigt mitsamt den Leidenschaften und den Begierden (Gal 5,24). 

Wer sich eine Wohnstatt gebaut hat, der hat auch jedes Recht, darin zuwohnen. Wir sind die Wohnstatt unseres Schöpfers. Er hat uns erschaffen für Sich, denn alle Dinge hat Er zu Seinem Ruhmerschaffen. Deshalb ist Er es, Der in uns wohnen soll und nicht der Dämon, jener Mörder, Dieb und Lügner. „Komm undnimm Wohnung in uns.“ 
„Wir werden zu ihm kommen und Wohnung nehmen in ihm“(Joh 16,23).  Wißt ihr nicht, dass ihrTempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt? (1 Kor 3,16). 


Aus den Tagebüchern des Heiligen.

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