Samstag, 8. März 2014

Abba Dorotheus von Gaza über die Genuss-Sucht des Essens

                                      

Er muss ebenfalls darauf achten, dass er nicht das Fasten unterbricht, wenn es nicht notwendig ist, dass er nicht nach schmackhaften Essen verlangt, und dass er sich selber nicht mit großen Mengen an Essen belastet. Es gibt zwei Arten der Übersättigung:
Eines Menschen Feind ist der Geschmack, der nicht ständig nach Essen verlangt, aber die schmackhaften Speisen begehrt. Und es geschieht, dass er eine Speise isst, die ihm schmeckt und so sehr wird er eingenommen von dem Genuss, den er dabei empfindet, dass er die Nahrung in seinem Mund behalten und sie langsam kauen will, ohne sie herunter schlucken zu wollen vor lauter Genuss. Das nennt man Gier.
Der andere Feind ist die Menge. Er ist nicht an gutem Essen und am Geschmack interessiert, denn ob gut oder schlecht, er ist einzig und allein daran interessiert, seinen Bauch zu füllen. Das nennt man Gefräßigkeit. Und ich will euch die Herkunft dieser beiden Worte erklären. Das Verb "margaino", wie die Philologen sagen, bedeutet "ich werde verrückt" und "margos" ist der, der verrückt geworden ist. Wenn also jemand krank wird von dem Wahn, seinen Bauch füllen zu müssen, dann heißt diese Krankheit "Gastrimargia", von der Wahn des Bauches. Wenn jemand nur an der Manie des Genusses im Hals erkrankt, dann heißt das "Laimargia", von der Wahn des Halses.


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