Freitag, 21. März 2014

Akathist (Bittgebet) zur allerheiligsten Gottesmutter (Dritter Teil)


Heute wurde in den Orthodoxen Gemeinden der dritte Teil des Akathist an die allerheiligste Gottesmutter gesprochen:

Makellose neue Schöpfung zeigte der Schöpfer und machte sie uns sichtbar, die wir von Ihm herstammen. Er ließ sie aufgehen aus unbesätem Mutterleib und bewahrte diesen unversehrt wie vordem, damit wir dies Wunder schaun, ihn preisen und rufen: 

Freu Dich, Du Blume der Unverweslichkeit, freu Dich, Du Krone enthaltsamen Lebens. Freu
Dich, aus dir leuchtet sichtbar Auferstehung auf, freu Dich, Du läßt das Leben der Engel
uns schauen. Freu Dich, du Baum mit prangender Frucht, der Glaubenstreue nährt, freu
Dich, du Lebensholz mit dichtschattendem Laube, welches viele unter sich birgt. Freu
dich, die im Leibe Du birgst der Eingekerkerten Befreier, freu Dich, die zur Welt Du
bringst Den, der die Irrenden führt auf den Weg. Freu Dich, Du Bitte, deren Reinheit
den gerechten Richter rührt, freu dich, Du Vergebung für viele, die vom Bösen waren
verführt. Freu Dich, Du Schutzkleid, Du gibst den Nackten Mut, freu Dich, Du
Zärtlichkeit, Du besiegst die begehrende Glut. Freu Dich, Du Gottes und nicht
Menschenbraut!

Nie zuvor geschaute, fremde Geburt wir sehen, laßt uns fremd werden der Welt, lenken wir unseren Sinn zum Himmel: Denn darum erschien der Höchste auf Erden, gering in Menschengestalt, daß er ziehe zu Seiner Höhe, die zu ihm rufen: Halleluja!

Ohne irgend in der oberen Welt zu fehlen, war Er ganz und gar ins Niedrige gekommen, Gott, das unumschränkte Wort. Denn Herabkommen Gottes und nicht einfacher Ortswechsel war es, Geburt aus Gottergriffener Jungfrau, die solches vernahm: 

Freu dich, Du Raum des unräumlichen Gottes, freu Dich, du Tür für das verehrte Geheimnis.
Freu Dich, Du Gerücht zum Zweifel den Ungläubigen, freu Dich, Du Ruhm ohne Zweifel
den Glaubenden. Freu Dich, Du allerheiligster Wagen Des, der auf Cherubim thront,
freu Dich, Du edelste Behausung Des, der über Seraphim wohnt. Freu Dich, die Du zu
ein und demselben führst feindlich Entgegengesetztes zusammen, freu dich, die du
Jungfrau und Mutter verbindest in Deinem gepriesenen Namen. Freu dich, durch Dich
wurde aufgehoben der Sündenfall, freu Dich, durch Dich ist geöffnet das Paradies für
uns all´. Freu Dich, Du Schlüßel zu Christi Königreich, freu Dich, Du Hoffnung aufs
ewige Gut. Freu Dich, Du Gottes und nicht Menschenbraut!

Prangende Himmelswelt der Engel erstaunte sehr und war bestürzt über Deiner Menschwerdung gewaltiges Werk. Denn den als Gott Unnahbaren sahen sie alle nah als Mensch. Mit uns nun teilt Er Sein Leben, hört aber von allen Menschen und Engeln: Halleluja!

Quälen sich, o Gottesmutter, vieltönende Redner wie sprachlose Fische vor Dir. Denn sie grübeln verzweifelt, in Worte zu fassen, wie Jungfrau Du bleibst und doch Mutter zu werden vermochtest. Wir aber staunen vor dem Geheimnis und rufen laut im Glauben:

Freu Dich, Du Gefäß der Weisheit Gottes, freu Dich, Du Vorratskammer seiner
Vorsehung. Freu Dich, die du weise Philosophen als unweise zeigst, freu Dich, da
Sprachkünstler Du als unfähig zum Sprechen erweist. Freu dich, da die gewaltigen
Weltweisen zu Narren wurden, freu Dich, da die Fabeldichter dahinwelkten vor Dir.
Freu Dich, da Du zerreißt der Athener Gedankengewebe, freu Dich, die Du füllst der
Fischer Fangnetze. Freu Dich, die du herausziehst aus des Unwissens abgrundtiefem
Meer, freu Dich, die Du viele erleuchtest mit Erkenntnis. Freu Dich, Du Lastkahn,
beladen mit Rettungssuchenden, freu Dich, Du Hafen für die über das Lebensmeer
Steuernden. Freu Dich, Du Gottes und nicht Menschenbraut!

Retten will die Welt, Der alles schuf, der Weltenordner, Er kam zur Welt aus eignem Willen, und da er als Gott der Hirte ist, erschien er unsertwegen als Mensch nach unserer Art, denn Der Gleiches durchs Gleiche rief, hört nun als Gott: Halleluja!



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