Dienstag, 4. März 2014

Der heilige Gerasimos vom Jordan (4.Februar)

                     
Der Heilige Gerasimos wurde im 4. Jahrhundert n.Chr. in Myra/Lykien geboren. Myra war eine geschichtsträchtige Stadt in Kleinasien, die seit jeher griechisch war. In den byzantinischen Jahren wurde Myra zur Hauptstadt von Lykien ernannt und bis zum 17. Jahrhundert war sie Bischofssitz. Der allbekannte Heilige der Orthodoxen Kirche, Nikolaos (oder Nikolaus), der Schutzheilige der See, lebte und wirkte als Bischof ebenfalls in dieser Stadt, im 4. Jahrhundert, und entschlief kurz vor der Geburt (zwischen 376 und 391 n.Chr.) des anderen großen Heiligen, den wir heute feiern, des heiligen Gerasimos. 
Seine Eltern waren wohlhabend, aber auch gläubige Christen. Ihren Sohn zogen sie nach den Lehren der heiligen Orthodoxn Kirche auf. Je älter Gerasimos wurde, umso mehr gewann er an Tugenden, mit denen ihn unser Herr Jesus Christus beschenkte. Er wollte nicht wie die anderen Jünglinge seiner Zeit seinen Körper verschönern oder verwöhnen. Er achtete auf seine unsterbliche Seele, und das bereits in frühen Kinderjahren. Seine Eltern widmeten ihn Gott und ließen ihn in einem Koinovion, in einem Kloster, aufwachsen. Später beschloss er, als Einsiedler am Ufer des Jordan zu leben. Um 451 reiste er ins Heilige Land. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als Gott in der Stille und im ungestörten Gebet noch näher zu sein. Er wählte den Weg, den nur wenige, Auserwählte einschlagen (können). 
In der Nähe der Laura von Gerasimos befand sich damals das Kalamonos-Kloster. Schon zur Zeit der Apostel stand dort eine kleine Kirche, denn der Platz war ursprünglich eine Grotte, in der der Überlieferung nach die allerheiligste Gottesmutter Maria und der heilige Joseph Joseph mit Jesus Christus auf ihrer Flucht nach Ägypten (Mt 2, 14) rasteten (auch der heilige Hieronymos hatte dort asketisch geweilt). 455 erbaute Gerasimos dort sein Kloster, ein Koinovion, das heute immer noch besteht, geriechisch-orthodox ist und seinen Namen trägt. Der Überlieferung zufolge hatte sich der Gerasimos eine zeitlang der Häresie des Monophysitismus (der Lehre, die Jesus Christus EINE Natur zuschrieb, anstatt ZWEI Naturen, die menschliche und die göttliche, wie es die Orthodoxe Lehre lehrt) angeschlossen. Doch nach einer gesegneten Begegnung mit dem Heiligen Euthymios, diesem großen Einsiedler, erhellte sich sein Geist; er verließ diese Häresie wieder und kehrte zurück in die Orthodoxe Kirche, wo er verblieb bis zu seinem seligen Ende. 

Das Typikon, die Lebensregeln, die er aufstellte, in seinem Kloster, waren äußerst streng. Es wurde nur Trockennahrung gegessen, das heißt Ungekochtes, ohne Öl, außer am Wochenende. Er selbst war ein Asket, der sich keine Ruhe oder Wonne gönnte. Trotzdem übte er sich fleißig auch in den körperlichen Arbeiten, gemäß der Weisheit: Bete und arbeite! So hörte er nie auf, zu beten, so dass sich sein ganzes Wesen verwandelte, sich dem ursprünglichen Adam annäherte und selbst mit wilden Tieren auskam. Gerasimos wirkte viele Wunder, einmal so erweckte er sogar einen Toten vor den Augen vieler Zeugen. 

Eines Tages rettete Gerasimos einen Löwen, indem er ihm einen Dorn aus seiner Pfote zog. Danach war der der Löwe Gerasimos' enger Begleiter geworden und half bei den Arbeiten im Kloster, so z. B. beim Transport des Wassers vom Jordan. Nachdem Gerasimos entschlafen war, starb auch der Löwe einige Tage später aus Trauer, auf dem Grab des Heiligen liegend. 
Nachdem Gerasimos ein engelsgleiches Leben geführt hatte, entschlief er selig und friedlich. Er wurde stolze hundert Jahre alt, trotz seines asketischen und entbehrungsreichen Lebens, das er sich selbst, aus der Liebe Gottes heraus, auferlegt hatte. Seine Reliquien sind uns nicht erhalten geblieben. Doch in seinem heiligen Kloster ist seine Präsenz spürbar. 
           
Das Kloster des heiligen Gerasimos ist eines der schönsten und ältesten im Heiligen Land, das in den letzten Jahrzehnten, dank des tugenhaften Archimandriten und Einsiedlers Chrysostomos neu erblüht ist und nunmehr einer Oase gleicht, mit zahlreichen exotischen Pflanzen, Tieren und wunderschönen Ikonen. 
Es befindet sich in der Wüste des Jordans, im südöstlichen Tal von Jericho gelegen, nahe der Stelle, wo Jesus Christus getauft wurde. Etwas weiter befindet sich das Tote Meer, unter dem Sodom und Gomorra ertränkt liegt. 
Informationen von der Seite des Klosters http://www.iordanitis.com

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