Mittwoch, 11. Dezember 2013

Das Glaubensbekenntnis des hl. Athanasius, des Patriarchen von Alexandria (3./4. Jhdt.)

Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ohne Vermischung der Personen und ohne Trennung der Wesenheit.Denn eine andere ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes; eine andere die des Heiligen Geistes. Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit, die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.
Wie der Vater ist, so ist der Sohn und so der Heilige Geist: Ungeschaffen der Vater, ungeschaffen der Sohn,ungeschaffen der Heilige Geist. Unermesslich der Vater, unermesslich der Sohn, unermesslich der Heilige Geist.
Ewig der Vater, ewig der Sohn, ewig der Heilige Geist. Und doch sind es nicht drei Ewige, sondern ein Ewiger, wie es auch nicht drei Ungeschaffene oder drei Unermessliche sind, sondern ein Ungeschaffener und ein Unermesslicher.Ebenso ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist. Und doch sind es nicht drei Allmächtige, sondern ein Allmächtiger.
So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott. Und doch sind es nicht drei Götter, sondern ein Gott.
So ist der Vater Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist Herr. Und doch sind es nicht drei Herren, sondern ein Herr.
Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person (**Hypostase) einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von  drei Göttern oder Herren zu sprechen.
Der Vater ist von niemandem gemacht noch geschaffen noch gezeugt. Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht noch geschaffen, aber gezeugt. Der Heilige Geist ist vom Vater, nicht gemacht noch geschaffen noch gezeugt, sondern hervorgehend.Es ist also ein Vater, nicht drei Väter, ein Sohn, nicht drei Söhne, ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister.
Und in dieser Dreifaltigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, sondern alle drei Personen (Hypostasen) sind einander gleichewig und gleichrangig, so dass in allem, wie bereits oben gesagt worden ist, die Dreifaltigkeit in der Einheit und die Einheit in der Dreifaltigkeit zu verehren ist.Wer also gerettet werden will, soll diese Auffassung von der Dreifaltigkeit haben.Aber zum ewigen Heil ist es [ferner] nötig, auch an die Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus richtig zu glauben. 
Der richtige Glaube ist nun dieser:
Wir glauben und bekennen, dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, zugleich Gott und Mensch ist. Gott ist er aus der Wesenheit des Vaters, vor den Zeiten gezeugt, (und Mensch ist er aus der Wesenheit der Mutter, in der Zeit geboren).
Vollkommener Gott, vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und menschlichem Fleisch. Dem Vater gleich der Gottheit nach, geringer als der Vater der Menschheit nach. Doch obwohl er Gott und Mensch ist, sind es nicht zwei, sondern ein Christus. Einer aber nicht dadurch, dass die Gottheit  in Fleisch verwandelt worden wäre,  sondern dadurch dass Gott die Menschheit angenommen hat.
Er ist ganz und gar einer nicht durch eine Vermischung der Wesenheit, sondern durch die Einheit der Personen (Hypostasen). Denn wie vernünftige Seele und Fleisch einen Menschen ergeben, so ergeben Gott und  Mensch einen Christus, der gelitten hat um unserer Errettung willen, herab gestiegen  ist in das Totenreich (in den Hades), auferstanden ist am dritten Tage von den Toten,   aufgestiegen ist zum Himmel, sich gesetzt hat zur Rechten Gottes, des Vaters,  des  Allmächtigen; von wo er kommen wird, um Lebende und Tote zu richten. Bei seiner Ankunft werden alle Menschen mit ihren Leibern auferstehen und  über  ihre eigenen Taten Rechenschaft ablegen.  Und die Gutes getan haben,  werden  ins   ewige Leben eingehen, die Böses [getan haben], in das ewige Feuer. Dies ist der allumfassende Glaube. Jeder, der ihn nicht treu und auch fest glaubt, kann nicht gerettet werden.

**Hypostase: Wesensgleiche Seinsstufe

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